27. November 2025
Deshalb kann die KI für ein goldenes Zeitalter für ETF-Anleger sorgen

Deshalb kann die KI für ein goldenes Zeitalter für ETF-Anleger sorgen

Wir stehen vermutlich vor aufregenden zehn Jahren. Nicht nur als Nutzer, auch als Anleger könnte uns die KI ungeahnte Vorteile bringen.

Was für eine Ansage: Die kommenden zehn Jahre werden mehr Veränderungen bringen als das gesamte vergangene Jahrhundert. Der Grund: die Künstliche Intelligenz (KI). Dieser Ansicht ist Brice Prunas, Portfoliomanager des ODDO BHF Artificial Intelligence. „Als Wachstumsjoker für Deutschland und andere Länder kann sich die Künstliche Intelligenz erweisen. Durch KI sind in einzelnen Bereichen der Wirtschaft massive Produktivitätssteigerungen möglich. Sie könnte für einen erheblichen Wachstumsschub sorgen, unabhängig von wirtschaftspolitischen Reformen“, sagt Jörn Quitzau, Chefökonom bei der Schweizer Privatbank Bergos.

Allerdings kommen immer wieder auch Zweifel auf, ob die Produktivitätszuwächse tatsächlich so gravierend sein werden. Dazu kamen jüngst Gerüchte über Bilanztricks bei Tech-Konzernen – angeheizt durch Warner wie den Investor Michael Burry, der gegen Nvidia und Palantir wetterte. Der viel beachtete Fear & Greed Index, der die Stimmung anhand von Faktoren wie Marktdynamik, Volatilität, Marktbreite und Handelsvolumen misst, steht inzwischen auf „Extreme Fear“ – also extremer Angst. Die Aktienkurse schwanken heftig. „Wir sehen dennoch keinen Anlass für Panik. Von einer fundamentalen Entkopplung der Aktienkurse von den Gewinnen der großen KI-Unternehmen kann derzeit keine Rede sein“, meint Thorsten Fischer, Geschäftsführer und Leiter Portfoliomanagement bei Moventum AM. Gracy Chen, Geschäftsführerin von der Kryptowährungsbörse Bitget, zeigt sich zuversichtlich: „Die extreme Angst scheint ihren Tiefpunkt erreicht zu haben, was die Voraussetzungen für ein wiederkehrendes Vertrauen der Anleger schafft.“ Krypto und Tech zeigten im Übrigen immer wieder erstaunliche Parallelen.

Zündet jetzt die KI-Rakete?

Für uns als Nutzer lässt sich bereits erahnen, welches Potenzial in der Künstlichen Intelligenz schlummert. „Für Anleger dürfte das den Beginn eines goldenen Zeitalters für Investitionen markieren – insbesondere in die Möglichkeiten, die künstliche Intelligenz und digitale Vermögenswerte eröffnen“, so Prunas. Derzeit befinden wir uns noch in der Aufbauphase der dazugehörigen Infrastruktur. Besonders interessant ist Prunas zufolge dabei das transformative Potenzial von KI in der Medizin, wo rasante Fortschritte möglich sind und die Lebenserwartung deutlich steigen könnte. Auch der Bereich digitaler Vermögenswerte sei chancenreich, insbesondere durch die zunehmende Vernetzung von Unternehmen über KI und die Nutzung digitaler Währungen für Transaktionen.

Tipp: Schau dir gleich unsere Themen-Seite zur Küstlichen Intelligenz an.

Unternehmen sind gefordert 

Prunas zufolge ist es wichtig zu erkennen, welche Unternehmen in Bezug auf KI ihr Schicksal in den eigenen Händen halten: „Dazu zählen Google (WKN: A14Y6F), Nvidia (WKN: 918422), Tesla (WKN: A1CX3T) und OpenAI – Unternehmen, die nicht nur technologisch führend sind, sondern auch ihre eigene Infrastruktur und Modelle kontrollieren.“  Besonders OpenAI traut der Experte einiges zu. „Paradoxerweise haben Unternehmen wie Microsoft oder Amazon ihr Schicksal nicht selbst in der Hand, da sie nicht über ein eigenes KI-Modell verfügen,“ meint Prunas.

Es gibt auch die Schattenseiten

Kritisch sieht er Unternehmen, die KI auf problematische Weise einsetzen – etwa zur Minimierung von Versicherungsleistungen, wie das etwa bei amerikanischen Krankenversicherern zu beobachten ist. Mit Bezug auf KI stellt sich immer wieder auch die Frage hinsichtlich möglicher Risiken. „Natürlich sind die gesellschaftlichen Risiken nicht außer Acht zu lassen“, erklärt Prunas. „In bestimmten Branchen wird die KI Arbeitsplätze ersetzen.“ Die Gefahr, dass KI ein eigenes Bewusstsein entwickelt, hält er kurz- bis mittelfristig allerdings für gering. Viel wahrscheinlicher ist, dass Menschen KI für destruktive Zwecke einsetzen – etwa für Cyberangriffe oder die Verbreitung von Desinformation.

Platzt die Kursblase?

Immer wieder brechen die Techwerte ein, weil sich Investoren unsicher über die Bewertung sind. „Erneute Vorsicht an den globalen Märkten – ausgelöst durch Sorgen über überhöhte Tech-Bewertungen und die abflauende Begeisterung für Künstliche Intelligenz – führte zu einer Abkehr von Risikoanlagen“, berichtet Vivien Lin, Chief Product Officer bei der Krypto-Börse BingX.

Alles also eine Blase, wie zur Jahrtausendwende? Prunas hält den Vergleich mit 2000, als die Internetblase platzte, für nicht angebracht: „Damals hatten die Unternehmen keinen Umsatz und erst recht keine Gewinne, während KI-Unternehmen heute Cashflows in Milliardenhöhe erzielen.“ Außerdem gäbe es heute nur wenige Börsengänge, während Ende der 1990er Jahre jede noch so kleine Website schnell an die Börse gehen wollte. Der Kenner gibt allerdings zu bedenken, dass der Ausbau der Infrastruktur langsam sehr kostspielig werde, die Cashflows einiger Unternehmen stünden daher eindeutig unter Druck. „Ich glaube aber nicht, dass die Investitionsströme schnell versiegen werden, denn kein Unternehmen und kein Staat möchte bei KI den Anschluss verpassen“, ist Prunas überzeugt.

Checke gleich deinen KI-Anteil im Depot

Weißt du überhaupt, wieviel KI und Tech in deinem Portfolio schlummert? Das wäre gerade in Phasen, wie der gegenwärtigen, eine wichtige Information, um besser mit den damit einhergehenden Risiken umgehen zu können. Gerade auch, wenn du Einzeltitel hast, können sich gefährliche Klumpenrisiken herausbilden. Nutze dazu gleich den extraETF Portfolio Tracker, um das zu prüfen.

Tipp: Mit dem extraETF Portfolio Tracker kannst du deine Investments analysieren und dein Vermögen an einem Ort überwachen – einfach, schnell und sicher.

Ist ein KI-ETF nötig?

Google, Nvidia und Tesla haben längst eine eigene Infrastruktur für die Künstliche Intelligenz. Da diese Unternehmen allesamt in der Top-10-Liste der einschlägig bekannten Welt-ETFs rangieren, kannst du dich im Grunde damit begnügen. Reicht dir das nicht aus, kannst du gezielt einen speziellen ETF zur Künstlichen Intelligenz hinzunehmen. Nachfolgend zeigen wir dir ein Investitionsbeispiel: