25. Juni 2019
Globale Umwälzungen in Wirtschaft & Gesellschaft

Generation Silberlocke: Mit ETFs an der demografischen Entwicklung partizipieren

Die Zahl der Erdbewohner wächst stetig, gleichzeitig steigt sowohl das
Lebensalter als auch die Fitness im Alter. Die demografische Entwicklung sorgt für globale Umwälzungen in Wirtschaft & Gesellschaft. Einige ETFs profitieren von diesem Trend.

Aktuell leben auf der Erde 7,66 Milliarden Menschen. Allein im vergangenen Jahr wuchs die Erdbevölkerung um weitere 90 Millionen an. Bis zum Jahr 2030 wird sich diese Zahl nach Prognosen der Vereinten Nationen auf 8,55 Milliarden erhöhen, bis zum Jahr 2050 auf 9,77, bis 2100 auf 11,18 Milliarden. Das größte Wachstum verzeichnen einige Staaten Afrikas. Die Hälfte des Weltbevölkerungswachstums entfällt auf neun Staaten: Indien, Nigeria, die Demokratische Republik Kongo, Pakistan, Äthiopien, Tansania, die USA, Uganda und Indonesien. Bis zum Jahr 2050 wird sich so die Bevölkerung von 26 Staaten Afrikas mindestens verdoppeln. Andere Staaten in Europa, aber vor allem auch Asiens, allen voran China aufgrund der lang andauernden Ein-Kind-Politik, haben mit einem zunehmenden Bevölkerungsrückgang zu tun. Das hat große regionale Verschiebungen zur Folge. So wird erwartet, dass Indien bereits im Jahr 2024 China als bisher bevölkerungsreichstes Land der Erde ablöst. Nigeria, derzeit siebtgrößter Staat, rutscht bis 2050 auf Platz drei vor. Mit Konsequenzen auch für die wirtschaftliche Entwicklung.

Menschen werden älter & rüstiger

Trotz der deutlichen Bevölkerungszunahme weltweit sinkt die Geburtenrate selbst in den am stärksten wachsenden Regionen Afrikas. Damit verbunden ist eine zunehmende Alterung der Gesellschaften. So wird sich laut UN-Bericht die Anzahl der über 60-Jährigen weltweit von derzeit 962 Millionen auf 2,1 Milliarden im Jahr 2050 und 3,1 Milliarden im Jahr 2100 erhöhen. In Europa wächst der Anteil der über 60-Jährigen von derzeit 25 auf 35 Prozent im Jahr 2050. In Japan ist bereits jetzt schon 30 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt. Bis zum Jahr 2050 wird dies bereits auf 55 Länder zutreffen. Die Zahl der über 80-Jährigen wird sich bis dahin verdreifachen. Zurückzuführen ist dieser Effekt neben der niedrigen Geburtenrate auch auf eine niedrigere Kindersterblichkeitsrate und eine bessere medizinische Versorgung.

Gleichzeitig verbessert sich weltweit der Gesundheitszustand eines großen Teils der Senioren. Sie bewegen sich mehr als in früheren Generationen, ernähren sich gesundheitsbewusster, fühlen sich dadurch rüstiger und unternehmen vielfältige Freizeitaktivitäten, von der Kreuzfahrt über Wellness, Sport bis hin zu Museums- oder Restaurantbesuchen gepflegter Gourmettempel.

Schon heute ist die Kaufkraft von Senioren höher als in anderen Altersgruppen. So entfällt bereits schon jetzt die Hälfte des weltweiten Konsums in Nordamerika, Westasien und Nordasien auf die Gruppe der über 60-Jährigen. Schätzungen zufolge werden sich laut Dani Saurymper, Fondsmanager des AXA Framglington Longevity Economy-Investmentfonds die Konsumausgaben der Senioren bis 2020 im Vergleich zum Jahr 2010 beinahe verdoppeln und von acht auf etwa 15 Billionen US-Dollar ansteigen. Neben den Belastungen für die sozialen Sicherungs- und Rentensysteme sowie den gesellschaftlichen Herausforderungen einer Überalterung bietet so der Megatrend Demografie auch erhebliche Chancen für all diejenigen Sektoren, die sich rechtzeitig auf diese demografischen Herausforderungen einstellen.

Von Pharma bis Wellness

Demografische Entwicklung, die Pharmabranche profitiert.
Senioren geben viel Geld aus, um lange gesund und fit zu bleiben.

Zu einem der Hauptprofiteure dieser Entwicklung gehört die Pharma- und Gesundheitsbranche. Nicht nur in den Industrie-, sondern auch in den Schwellenländern sind die Senioren bereit, immer mehr Geld dafür zu zahlen, um sich lange Zeit gesund und fit zu fühlen. Die Verbreiterung der Mittelschicht auch in den Schwellenländern und der Ausbau der sozialen Sicherungssysteme befördert diesen Trend. Dazu passend bietet sich der Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF (WKN: A113FD) an, mit dem Anleger in Unternehmen der weltweiten Gesundheitsbranche investieren können.

Zu den Profiteuren der alternden Gesellschaft gehören aber auch Unternehmen des Konsum- und Luxusgütersegments, die Finanz- oder Immobilenbranche, welche sich auf auf die Bedürfnisse der vermögenden Senioren einstellt, sowie der Freizeit- und Reisesektor. Auch hier gibt es ETFs mit denen Anleger profitieren können. Der Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF (WKN: A2H564) bietet den Zugang zu weltweiten Aktien aus dem Luxus-Segment, wohingegen der Xtrackers MSCI World Consumer Discretionary (WKN: A113FH) die Wertentwicklung führender weltweit aktiver Konsumgüterhersteller abbildet.  

Die Infrastrukturbranche dürfte hingegen vom Bevölkerungswachstum in den Schwellenstaaten profitieren. Denn mit einer anwachsenden Bevölkerung müssen auch neue Straßen, Flughäfen, Energie- und Wasserversorger etc. errichtet werden. Dafür bietet sich ein Investment in den iShares Global Infrastructure UCITS ETF (WKN: A0LEW9) an.

Ein ETF für den Megatrend Demografische Entwicklung

Anleger, die insgesamt auf den Megatrend einer alternden Gesellschaft setzen möchten, sollten sich den iShares Ageing Population UCITS ETF Acc. (WKN: A2ANH1) näher ansehen. Dieser kombiniert alle Sektoren die von der zuvor beschriebenen demografischen Entwicklung profitieren. Stark darin vertreten sind die Sektoren Finanzen, Gesundheitsversorgung, zyklische Konsumgüter sowie Immobilien. Die Gewichtung der USA ist mit gut 36 Prozent deutlich geringer als im MSCI World, stärker vertreten sind Länder wie Japan, Großbritannien oder Australien. Die Gesamtkostenquote (TER) beträgt 0,40 Prozent.

Fazit

Die Weltbevölkerung steigt deutlich bis zum Jahr 2100. Gleichzeitig werden die Menschen immer älter und rüstiger. Mit ETFs können Anleger auf die alternde Gesellschaft und die vom Megatrend profitierenden Sektoren wie Pharma- & Gesundheit, Luxus- & Konsumgüter sowie Finanzen & Immobilien setzen.

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