18. August 2022
Darum können sich Krypto-Assets im Portfolio auch jetzt noch lohnen

Darum können sich Krypto-Assets im Portfolio auch jetzt noch lohnen

Ökonomische Krisen und starker politischer Gegenwind machen der jungen Krypto-Branche 2022 schwer zu schaffen. Nach starken Kursabfällen kämpfen manche Player des Sektors um Volumen und Reputation. Entsprechend hoch zeigt sich die Volatilität der Kurse von Bitcoin, Ethereum und Co.

Adrian Fritz, Research Associate bei 21Shares, erläutert, warum sich dennoch  auch für skeptische Anleger ein näherer Blick auf die umfangreiche und komplexe Krypto-Welt lohnt – denn eine gezielte Beimischung beispielsweise von börsengehandelten Krypto-Wertpapieren kann die Rendite des eigenen Portfolios erwiesenermaßen verbessern.

In der Fülle der Krypto-Projekte und ihrer zugehöriger Assets (Token) fällt es vielen Anlegern immer noch schwer, interessante Investmentmöglichkeiten herauszufinden. Wie aus einer Quelle sprudeln schier endlos hochinnovative Projekte und Anwendungen- sowohl für das neue dezentrale Finanzsystem DeFi, aber auch den E-Commerce und die Unterhaltungsindustrie. Mit ein paar grundlegenden Kenntnissen aus dem Krypto-ABC fällt Anlegern die Orientierung deutlich leichter.

Die Basics  

Eine Blockchain ist eine dezentral aufgebaute Datenbank, die dazu verwendet werden kann, Daten (wie z. B. die Transaktionshistorie eines Kryptoassets) auf zensurresistente Weise zu speichern.

Kryptoassets (alternativ: Kryptowährungen) sind digitale Vermögenswerte, deren globale Transaktionshistorie auf einer Blockchain gespeichert ist. Der Zugriff erfolgt über digitale Schlüssel, die auf sogenannten Wallets gespeichert werden. Heute gibt es mehr als 10.000 verschiedene Kryptoassets, die nach Marktkapitalisierung größten sind Bitcoin, Ethereum, Tether (USDT), USD Coin (USDC) – zwei sogenannte Stablecoins – und Binance Coin.

Ein Krypto-ETP baut auf einem Index auf, der die direkte Wertentwicklung eines Krypto-Assets nachbildet und wird an der Börse gehandelt.

Eine (zentrale) Kryptobörse ist eine Plattform, die den Tausch von Kryptoassets gegen andere Kryptoassets oder Fiat-Währungen ermöglicht. Die nach Handelsvolumen größten Börsen sind heute Binance, FTX, Coinbase Exchange und Kraken.

Eine Wallet ist nicht nur eine digitale Geldbörse, sondern letztlich eine Software, die mit Blockchains interagiert, um die Speicherung und Übertragung von Kryptoassets zu ermöglichen.

Bitcoin ist das älteste und mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 424 Milliarden US-Dollar auch größte Kryptoasset. Unter Krypto-Experten gilt Bitcoin – trotz seiner Neigung, sich in einem risikoreichen Marktumfeld bärisch zu entwickeln – als „digitales Gold“: Ein Wertaufbewahrungsmittel statt eine Währung für den täglichen Gebrauch.

Ethereum ist mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 187 Milliarden US-Dollar das zweitgrößte Kryptoasset. Anders als Bitcoin verdankt Ethereum diese Rolle seinem Stellenwert als Technologie-Plattform: Technisch auf Ethereum aufbauende Anwendungen sind heute das Fundament für eine Vielzahl von Projekten und Dienstleistungen im Bereich des dezentralen Finanzwesens (DeFi).

Mining ist ein Mechanismus, bei dem Individuen innerhalb eines Netzwerks rechnerisch schwierige Proofs of Work-Aufgaben lösen, um Transaktionen zu bestätigen und damit neue Blöcke zu einer Blockchain hinzuzufügen. Bei Proof of Work-Kryptoassets nötig, damit neue Einheiten des Assets entstehen können.

Proof of Work gilt in der Krypto-Industrie als sogenannter Konsens-Mechanismus, bei dem Miner durch das Lösen von komplexen Rechenaufgaben neue Bestandteile eines Kryptoassets generieren und als Belohnung mit Kryptoassets bezahlt werden. Bitcoin setzt auf das Proof of Work-Verfahren.

Proof of Stake ist ein im Vergleich zu Proof of Work deutlich leichterer und ressourcenschonenderer Konsens-Mechanismus. Neue Teile eines Kryptoassets werden hier nicht durch komplizierte Rechenaufgaben geschaffen, sondern mittels gewichteten Zufallsprinzips, basierend auf die hinterlegten Assets, der sog. Stake, in einer Wallet. Man spricht in diesem Zusammenhang von Staking, einem mit dem Wesen von Zinsen vergleichbaren Mechanismus.

Stablecoins sind Kryptoassets, die mit dem Ziel geschaffen wurden, eine ähnliche Volatilität wie weit verbreitete Fiat-Währungen aufzuweisen. Dies wird durch unterschiedliche Preisbindungsmechanismen bewerkstelligt. Die an den US-Dollar gebundene Stablecoin USDC ist die nach Marktkapitalisierung größte Stablecoin.

Krypto im Portfolio – die Neugewichtung entscheidet

Analysen des Krypto-ETP-Emittenten 21Shares zeigen, dass die Beimischung eines Investmentportfolios mit Kryptoassets zu Ergebnissen führen kann, die denen eines kryptofreien Portfolios nach Rendite überlegen sind. Für die Analyse hat das Researchteam des Anbieters mehrere Anlagestrategien mit unterschiedlichen Risikoprofilen und unterschiedlicher Beimischung von Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Kryptoassets) sowie verschiedene Neugewichtungsstrategien unter die Lupe genommen – mit einem besonderen Augenmerk auf das Risiko-Rendite-Verhältnis: die Sharpe-Ratio.

Dabei offenbarte sich ein Ergebnis, das einen hartnäckigen Mythos widerlegte: Die Wichtigkeit des Markttimings. Es zeigte sich, dass ein um fünf Prozent Bitcoin (BTC) bereichertes Investmentportfolio das Benchmark-Portfolio ohne Kryptoassets in 90 Prozent der Fälle innerhalb eines Jahres übertraf – betrachtet man einen dreijährigen Zeitraum, übertraf es das Portfolio sogar in 100 Prozent der Fälle – völlig egal, wann BTC hinzugefügt wurde.

Entscheidend für diese Performance war jedoch die Neugewichtung. Im Falle von Kryptoassets ist dies entscheidend, da ein Portfolio mit Bitcoin und ohne regelmäßige Neugewichtung zu einer höheren Volatilität (42,2 Prozent) führt und ein dementsprechend schlechteres Sharpe-Ratio (0,93 gegenüber dem Benchmark-Wert von 1,03) aufweist.

Tipp: Hier findest du eine übersichtliche Liste aller 50 Kryptowährungen, über die du dich jetzt auf unseren Krypto-Profilseiten informieren kannst.

Investitionsmöglichkeiten für Anleger  

Wer in die vielversprechendsten Krypto-Projekte und die Kursentwicklung ihrer zugehörigen Assets  investieren möchte, dem stehen mehrere Wege offen. Neben dem „physischen“ Erwerb von Assets in einem eigenen Wallet sowie dessen Erwerb über digitale Kryptobörsen ist auch der Kauf von börsengehandelten Produkten wie ETCs und ETNs auf Basis dieser Assets möglich.

Diese Möglichkeiten weisen Vor- und Nachteile auf. So kann beispielsweise eine Wallet in Form eines USB-Sticks verlorengehen oder zerstört werden, eine Kryptobörse kann mehr und auch weniger vertrauenswürdig sein, bei Anbietern von Krypto-Zertifikaten  könnte ein Emittentenrisiko bestehen.

Krypto-ETPs

Bei den Produkten von des Schweizer Krypto-ETP-Emittenten 21Shares handelt es sich um physisch replizierte (d.h. vollständig durch zugrunde liegende, bei führenden Depotbanken besicherte, d.h. separat verwahrte Krypto-Assets) ETPs in Form von Schuldverschreibungen, die die Wertentwicklung eines oder mehrerer Krypto-Assets oder dessen nachgebildeten Index verfolgen.

Daneben offereriert 21Shares auch ETPs auf Basis von dezentralen Kryptobörsen oder ein gehebeltes ETP (21Shares Short Bitcoin ETP). Darüber hinaus enthält die Produktsuite mehrere Krypto-Baskets, die das Investment in mehrere Kryptowährungen und damit auch gleich eine Diversifizierung des Krypto-Portfolios ermöglichen. Neuerdings stehen Anlegern ETPs der sogenannten „Winter-Suite“ zur Verfügung, die beispielsweise mit einer dynamischen Umschichtung in den US-Dollar die Schwankungen am Markt ausgleichen sollen.

Mit einer regelmäßigen Neugewichtung hingegen – und das traf auf alle getesteten Neugewichtungs-Frequenzen zu – verbessert sich die annualisierte Rendite gegenüber dem Benchmark-Portfolio um 9,1 Prozent und die Sharpe-Ratio auf 1,3. Das Portfolio mit der besten Sharpe-Ratio (1,39) wurde vierteljährlich neu gewichtet, was auch daran liegt, dass die Handelskosten für Portfolios mit täglicher, wöchentlicher und täglicher Neugewichtung die Rendite negativ beeinflussten. Möglich ist auch die Beimischung eines größeren Anteils von unterschiedlichen Kryptoassets – etwa 10 Prozent – dieses steigert das Sharpe-Ratio weiter, ist aber auch mit einem viel höheren Risikoniveau (20,7 Prozent gegenüber 11,9 Prozent bei fünf Prozent Bitcoin-Beimischung) verbunden.  

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Über den Autor: Adrian Fritz

Adrian Fritz ist Research Associate bei 21Shares, einem in der Schweiz ansässigen Emittenten für Krypto-ETPs