7. Juli 2020

DAI: "Ohne Aktien geht es nicht"

Nachdem die Politik die Grundrente verabschiedet hat, fordert das Deutsche Aktieninstitut, jetzt auch die Reform der deutschen Altersvorsorge anzugehen. Eine Möglichkeit ist dabei ein Lebenszyklusmodell auf Aktienbasis.

„Um das Auskommen der Deutschen im Alter sicherzustellen, muss die Politik nun endlich die Reform der deutschen Altersvorsorge angehen. Ein weiteres Verschleppen dieses wichtigen Vorhabens ist mit Blick auf künftige Generationen nicht akzeptabel“, so Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts (DAI). „Um unsere Altersvorsorge endlich zukunfts- und demografiefest aufzustellen, müssen wir Aktien nutzen. Eine breitgestreute, langfristige Aktienanlage erwirtschaftet attraktive Erträge. Aktien müssen daher ein fester Baustein unserer Altersvorsorge werden“, fordert Bortenlänger. Auch ein Fall wie Wirecard ändere nichts an dieser Forderung. Er zeige gerade sehr deutlich, dass die breite Streuung der Aktienanlage entscheidend für deren Erfolg sei. Wirecard habe sich – wie man sehe – auf die DAX-Entwicklung insgesamt nicht oder zumindest nicht gravierend ausgewirkt. So habe der DAX Ende Mai bei rund 11.600 Punkten und nach dem Wirecard-Kurssturz Ende Juni bei 12.300 Punkten gelegen.

Mehr Aktien in der Altersvorsorge

„Ein breit angelegtes Sparen in Aktien bietet bei einem langen Anlagehorizont neben ansehnlichen Erträgen auch Sicherheit. So ist in den letzten 50 Jahren ein Investment in den Deutschen Aktienindex trotz Krisen spätestens nach 13 Jahren immer im Plus gewesen. Mit einem Anlagehorizont von mehr als 20 Jahren konnten Anlegerinnen und Anleger mit dem Ersparten jährlich durchschnittlich Erträge von sechs bis neun Prozent erwirtschaften. Länder, wie beispielsweise Schweden, USA und Australien nutzen deswegen seit Jahrzehnten erfolgreich Aktien in ihrer Altersvorsorge“, berichtet das Deutsche Aktieninstitut.

Aktiendepots mit Airbag

Um die Altersvorsorge mit Aktien gegen mögliche Börsencrashs weiter abzusichern, hätten diese Länder zusätzliche „Airbags“ eingebaut. „Sogenannte Lebenszyklusmodelle sind eine Möglichkeit, Börsenabschwünge zur Unzeit, also kurz vor und während der Rentenphase abzufedern. Beim Lebenszyklusmodell wird der Aktienanteil sukzessive reduziert, wenn sich die Arbeitnehmer dem Renteneintrittsalter nähern. Der schwedische Altersvorsorgefonds AP 7 Såfa zum Beispiel reduziert ab dem 55. Lebensjahr des Beitragszahlers den Aktienanteil schrittweise auf ein Drittel“.  Wie dieses genau funktioniert, darüber informiert eine neue DAI-Informationsbroschüre zum Thema Aktien und Altersvorsorge. Sehr ausführliche Informationen finden Sie auch in der Extra-Magazin-Ausgabe 4., das Sie im Onlineshop erwerben können. 

Lebenszyklusmodell über ETFs

Fertige Lebenszyklusmodelle bei ETFs gibt es derzeit noch nicht am deutschen Markt. Allerdings ist es für den Anleger relativ leicht, solche nachzubauen. Eine Möglichkeit wäre ein Investment in die auf unserer Anlageplattform extraetf.com vorgestellten extraETF Weltportfolios. So legt man in jungen Jahren über das ExraETF Weltportfolio 100 ein reines Aktieninvestment an. Infrage kommt hierfür zum Beispiel der SPDR MSCI ACWI UCITS ETF (WKN: A1JJTC ) oder der Vanguard FTSE All World UCITS ETF (WKN: A1JX52). Ab einem Lebensalter von 50 oder 55 Jahren fährt man dann automatisch aller fünf Jahre seinen Aktienanteil stufenweise zurück. Als Anleger schichtet man dann zum Beispiel in das ExtraETF Weltportfolio 90 um. Dies geschieht zum Beispiel, indem man einen Teil des Aktiendepots (10 Prozent) in den Renten-ETF iShares Core Global Aggregate Bond (WKN: A2H6ZT) umschichtet. Natürlich kann dies auch bei unangetastetem Aktienportfolio durch einen Zukauf des Renten-ETFs erfolgen. Aller fünf Jahre senkt man dann seinen Aktienanteil um weitere zehn Prozent, so dass damit das Verlustrisiko bei Renteneintritt gesenkt wird. 

Die Fertiglösung als fondsgebundene Rentenversicherung bei mypension

Ein fertiges Lebenszyklusmodell via ETFs bietet der Onlineversicherer mypension mit seiner fondgebundenen Rentenversicherung, dem LiveCyclePortfolio, an. Mit fünf ETFs des US-amerikanischen Kooperationspartners Vanguard wird die Wertentwicklung von insgesamt rund 3.000 Unternehmenstiteln aus Europa, Nordamerika, Japan, Asien und den Schwellenstaaten abgebildet. Ab zehn Jahre vor Renteneintritt wird dann automatisch stufenweise in festverzinsliche Wertpapiere umgeschichtet. Allerdings haben solche automatischen Lebenszyklusmodelle auch ihre Tücken. So wird man in starken Aufschwungphasen automatisch heruntergebremst und nimmt nicht vollständig am Kursanstieg teil. Die Zeitschrift „finanztest“ empfiehlt daher ein dynamisches Lebenszyklusmodell, das in unsicheren Börsenzeiten den Rentenanteil erhöht. Für solche Fälle kann das Lebenszyklusmodell bei mypension auch ausgeschaltet werden. 

Weitere Informationen finden Sie im Bereich Wissen „Warum fürs Alter vorsorgen“