7. April 2021
Mit dem Kauf von Lyxor würde Amundi zum neuen ETF-Marktführer in Europa aufsteigen.

Amundi möchte Lyxor kaufen und zum ETF-Marktführer in Europa aufsteigen

Amundi steht kurz vor dem Aufstieg zum europäischen ETF-Marktführer. Das Unternehmen möchte den ETF-Emittenten Lyxor übernehmen. Der Deal soll 2022 über die Bühne gehen. 

Die Gerüchte gab es schon länger am Markt, nun ist es offiziell! Amundi verhandelt mit der Société Générale über die Übernahme von Lyxor, der Asset-Management-Sparte der französischen Großbank. Beide Parteien befinden sich in exklusiven Gesprächen über eine Transaktion. Das gab Amundi am Mittwochmorgen bekannt. 

Amundi ist die größte Fondsgesellschaft in Europa, Lyxor einer der führenden Anbieter für ETFs. Amundi wäre fortan der größte Indexanbieter in Europa – eigenen Angaben zufolge mit einem Marktanteil von 14 Prozent – und der zweitgrößte weltweit hinter Blackrock. Der Kaufpreis soll 825 Millionen Euro betragen. Die Transaktion soll bis Februar 2022 abgeschlossen werden. Finanzbehörden und Kartellämter müssen noch zustimmen. 

Coronakrise ermöglicht neuen ETF-Marktführer in Europa

Insgesamt bringt Lyxor 124 Milliarden Euro an Kundengeldern mit, wovon 77 Milliarden Euro in ETFs liegen. Damit ist Lyxor der drittgrößte Akteur auf dem europäischen ETF-Markt. „Die Übernahme von Lyxor wird die Entwicklung von Amundi beschleunigen, da sie unsere Expertise insbesondere im ETF- und alternativen Asset Management stärkt und es uns ermöglicht, hoch anerkannte Mitarbeiterteams aufzunehmen“, sagt Yves Perrier, Chief Executive Officer von Amundi. 

Die Transaktion werde auch die die Geschäftsbeziehungen zur Société Générale weiter verstärken. Erst im Juli 2018 hatte die französische Bank den Kauf des deutschen ETF-Anbieter Comstage in die Wege geleitet. Mit der Commerzbank-Tochter sollte das ETF-Geschäft von Lyxor aufgestockt werden.

Nun allerdings möchte die Société Générale ihre Konzernstruktur verschlanken und profitabler werden. Die Verkaufspläne stehen im Zusammenhang mit dem Geschäftseinbruch in der Coronakrise. Der Aufstieg Amundis zum neuen ETF-Marktführer ist also eine unmittelbare Folge der Coronakrise. 

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Folgen für ETF-Anleger

Ob Amundi die komplette Produktpalette von Lyxor aufrecht erhält, ist derzeit noch unklar. Es sind Zusammenlegungen von einzelnen ETFs denkbar, um Synergien zu heben. Für die Anleger hat das keinerlei Auswirkungen. Sie müssten sich lediglich an neue Namen und neue WKNs gewöhnen.

Hier und da könnte es allerdings zu leicht veränderten Anlageschwerpunkten kommen. Die ETF-Emittenten informieren die Anleger jedoch schriftlich, in der Regel mit einigem Vorlauf. Auch ist derzeit noch nicht klar, ob der Markenname Lyxor erhalten bleibt. 

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