22. Dezember 2023
Alternativen zu China sind für Anleger jetzt dringend notwendig

Alternativen zu China sind für Anleger jetzt dringend notwendig

Investoren, die vor ein paar Jahren auf günstige Bewertung von russischen Aktien gesetzt hatten, mussten schmerzlich erfahren, wie sich das sogenannte Länderrisiko auf eine Investition auswirken kann. Deshalb gilt auch Vorsicht bei China-Aktien.

Bei vielen Investoren liegen russische Papiere wertlos im Portfolio. Ein Totalverlust ist wahrscheinlich. Das könnte bei chinesischen Aktien ebenfalls passieren. Russische Aktien waren schon vor dem Überfall auf die Ukraine günstige Schnäppchen. Auf den ersten Blick. Heute werden die Papiere nicht mehr gehandelt. Bei vielen Investoren liegen sei wertlos im Portfolio. Ein Totalverlust ist wahrscheinlich. Günstig erscheinen heute auch viele chinesische Aktien.

So stehen China-Aktien da

Der chinesische Hang Seng Index ist aktuell mit einem KGV von 7,9 bewertet. Er hat in den vergangenen fünf Jahren 35 Prozent an Wert verloren. Seit Jahresbeginn waren es knapp 13 Prozent. Der SSE Composite Index, der wichtigste chinesische Index ohne Hongkong, legte zwar in den vergangenen fünf Jahren 13,7 Prozent zu. Seit Anfang 2022 hat der Shanghaier Index tendenziell ebenfalls eher verloren. Im laufenden Jahr muss er ein Minus von 2,25 Prozent verkraften.

Mit einem KGV von 12,1 ist die Bewertung deutlich attraktiver als im Frühjahr 2022. Die Kurse der meisten Aktien fielen, nachdem ausländische Investoren China aufgegeben haben. Das lag zum einen daran, dass der Aufschwung des Landes nach der Coronapandemie schnell wieder verpuffte. Zum anderen stieg der geopolitische Druck, insbesondere aus den USA auf China. Das Säbelrasseln um Taiwan zwischen den USA und China trug wesentlich zur Verunsicherung der Investoren bei. Da Kapital ein scheues Reh ist, reduzierten immer mehr internationale Investoren und Firmen ihre Engagements in China und suchten nach Alternativen in Asien.

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Diese fanden Investoren zum Beispiel in Indien, Pakistan oder Vietnam. Das gilt sowohl für die Unternehmen, die ihren Produktionsstandort verlegen, als auch für Kapitalanleger. Die meisten Aktienmärkte in den genannten Regionen reagieren bis dato freundlich.



Zwar wird der indische Sensex auch schon mit einem KGV von 24.3 bewertet. Ein Teil des zukünftigen Wachstums ist also bereits ordentlich eingepreist. Der Bombay Stock Exchange Index (SENSEX) konnte seit Jahresanfang 6,25 Prozent, der pakistanische Karachi Stock Index 100 sogar deutlich zweistellig (KGV 24,5) und der Vietnam HoChiMinh Stock Index (KGV 15,2) seit Jahresanfang 9,2 Prozent gewinnen.

Alternativen zu China

Anleger haben die Möglichkeit, mit ETFs in den genannten Märkten zu investieren. Beispiele sind der iShares MSCI EM ex-China UCITS ETF USD (WKN: A2QAFK) (Emerging Markets ohne China), Lyxor MSCI India UCITS ETF – Acc EUR (WKN: LYX0BA), der Xtrackers FTSE Vietnam Swap UCITS ETF (WKN: DBX1AG) oder der Xtrackers MSCI Pakistan Swap UCITS ETF (WKN: DBX0KK). Allerdings müssen deutlich höhere Schwankungen in Kauf genommen werden. Zudem ist die Ausgestaltung der ETFs teilweise synthetisch, das heißt mit Swaps strukturiert. 

Über den Autor Marc Gabriel

Marc Gabriel ist Kundendirektor bei der Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungs GmbH in Kleve