Das Schwellenländer-Comeback als Chance für Anleger?
Einiges spricht dafür, dass Schwellenländer gestärkt zurückkommen. Mit einem ETF kannst du auf verheißungsvolle aufstrebende Staaten setzen.
Jahrelang hatten die verheißungsvollen Schwellenländer gegenüber dem Industriestaatenindex das Nachsehen, wobei letztere gerade durch die US-Tech-Konzerne angetrieben wurden. Doch die jungen, aufstrebenden Gesellschaften bergen langfristig Chancen. „Schwellenmärkte stehen vor einem industriellen Neustart, der von einer Kombination aus geopolitischen Verschiebungen, technologischen Innovationen und dem Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben wird. Die COVID-19-Pandemie und der Ukraine-Konflikt haben die globalen Lieferketten massiv gestört“, sagt Jitania Kandhari, Leiterin der Abteilung Makro & Thematische Forschung Schwellenländer bei Morgan Stanley Investment Management.
Das habe zu einer zunehmenden Neuausrichtung der Produktion in den Schwellenländern geführt. „Diese Märkte profitieren nun von den globalen Trends zu mehr Resilienz und zur Diversifizierung der Lieferketten. Länder wie Indien, Indonesien und Vietnam verzeichnen dabei ein beachtliches Wachstum bei den Investitionen in Infrastruktur und Industrie“, so Kandhari.
Investitionen in Infrastruktur können Schwellenländer antreiben
Expertin Kandhari sieht einen Wachstumsmotor in Ausgaben für die Infrastruktur und spricht in diesem Zusammenhang von einer „industrielle Wiedergeburt“, bei der Schwellenstaaten zunehmend zur Quelle für Produktion und technologische Innovation werden könnten. „Die Entkopplung der beiden Wirtschaftssupermächte China und USA hat entscheidende Investitionen in die Infrastrukturen der Schwellenmärkte ausgelöst. Insbesondere Indien und Brasilien erleben einen Infrastruktur-Superzyklus, der von starken Investitionen sowohl in den öffentlichen als auch privaten Sektor getrieben wird.“
Erneuerbare Energien im Mittelpunkt
Neben den infrastrukturellen Investitionen spielen sehen Beobachter außerdem erneuerbare Energieträger als Treiber der Wirtschaft. Indien plan laut Zahlen von Morgan Stanley bis 2030 den Zubau von 500 Gigawatt an erneuerbarer Energiekapazität. Das wiederum macht umfangreiche Investitionen in Stromnetze und Speichertechnologien erforderlich. „Der globale Vorstoß zur Elektrifizierung wird in den Schwellenländern massiv vorangetrieben. Das führt zu erheblichen Investitionen in erneuerbare Energien“, so Kandhari weiter.
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Automatisierung als Schlüssel zur Effizienzsteigerung
Eine weitere Stellschraube bietet die voranschreitende Automatisierung der Industrie. „Automatisierung und technologische Innovationen in den Schwellenmärkten bieten langfristige Investitionschancen“, erklärt die Expertin. Durch den demografischen Wandel, insbesondere den Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung, sehen sich viele Länder gezwungen, ihre Produktion zu automatisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig optimiere Automatisierung ineffiziente Lieferketten, die durch Krisen wie COVID-19 und geopolitische Spannungen belastet worden seien. „Investitionen in Roboter, künstliche Intelligenz und andere moderne Technologien steigern die Produktivität und stärken die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Länder wie Indien und China setzen verstärkt auf diese Trends. Das schafft attraktive Chancen für Investoren“, meint Kandhari.
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Expertin: Attraktive Chancen für langfristige Investoren
Schwellenmärkte bieten mach Dafürhalten Kandharis im aktuellen globalen Umfeld aufgrund zunehmender Investitionen in Infrastruktur, erneuerbare Energien und Automatisierung erhebliche Chancen. „Trotz der bestehenden Risiken stellen diese Märkte für langfristig orientierte Investoren eine aussichtsreiche Gelegenheit dar, von strukturellen Veränderungen und Wachstumspotenzialen zu profitieren“, hält Kandhari fest.
ETF für Schwellenländer
In ein globales Portfolio gehören auch Schwellenländer. Bei ETFs, die sowohl Industrie- als auch Schwellenländerstaaten beinhalten, spielen letztere kaum eine Rolle. Daher orientieren sich viele Anleger an der Faustformel: 70 Prozent Industrie- und 30 Prozent Schwellennationen. Nachfolgend zeigen wir die einen breiten Schellenländer-ETF.