5. Januar 2023
Ist Adobe der Vorbote für ein erfolgreiches Tech-Quartal?

Adobe im ETF hoch gewichtet? Hier lohnt es sich genauer hinzusehen!

Adobe meldete kürzlich einen neuen Rekordumsatz für das Geschäftsjahr 2022. Die Firma verfügt über die führenden Plattformen in den Bereichen digitale Medien und Erfahrungen. Daher kommen viele Unternehmen nicht an Adobe vorbei, wenn es um die Digitalisierung geht.

Trotz negativer Wechselkurseffekte und des schwierigen Umfelds gelang es dem Unternehmen, den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent zu steigern. Von einem verkauften US-Dollar verbleiben dabei 45 Cents als operativer Cashflow.

Dennoch ist die Adobe-Aktie (WKN: 871981) in diesem Jahr unter die Räder gekommen. Viele Anleger stören sich an der Verlangsamung des Wachstums. Im letzten Geschäftsjahr lag das Umsatzwachstum noch bei 23 Prozent, nächstes Jahr sollen es nur noch acht bis neun Prozent sein. Neben dem starken Dollar ist diese Entwicklung auch auf die Normalisierung nach dem digitalen Sprung während der Corona-Lockdowns zurückzuführen. Viele andere Software-as-a-Service (SasS)-Unternehmen haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

Darüber hinaus wird die Stimmung durch die geplante Übernahme der Design-Software Figma getrübt. Viele Beobachter sind der Meinung, dass der Preis von 20 Mrd. US-Dollar für das Unternehmen mit wiederkehrenden Einnahmen von 400 Mio. US-Dollar im Jahr 2022 zu hoch ist. Der Unternehmenswert von Adobe hat sich seit Ende 2021 fast halbiert, und die erwartete freie Cashflow-Rendite für das laufende Geschäftsjahr liegt bei etwas über fünf Prozent. Angesichts der starken Marktposition und der langfristigen Aussichten halte ich diese Bewertung für attraktiv.

Welche ETFs bieten einen hohen Adobe-Anteil?

Die höchste Gewichtung in einem ETF hat Adobe derzeit im hanetf Purpose Enterprise Software ESG-S UCITS ETF (WKN: A3CT5E). Prinzipiell wäre das Portfolio äußerst spannend, da nur nordamerikanische SaaS-Anbieter aus der zweiten Reihe enthalten sind. Viele dieser Unternehmen, wie Intuit, Salesforce oder ServiceNow, haben ihr Geschäftsmodell in den letzten Jahren erfolgreich umgestellt oder etabliert und erwirtschaften nun einen großen Teil ihrer Einnahmen durch wiederkehrende Abonnementeinnahmen.

Das Volumen im ETF ist mit 4,3 Mio. US-Dollar allerdings sehr gering. Deswegen hat sich der Emittent dazu entschieden den ETF Anfang dieses Jahres zu liquidieren. Für interessierte Anleger lohnt sich daher der Kauf nicht mehr.

Die ETF-Alternativen

Welche Alternativen gibt es auf dem ETF-Markt? Es gibt den iShares MSCI World Information Technology Sector UCITS ETF (WKN: A2PHCC). Der ETF legt zwar weltweit in 183 Werte der IT-Branche an, trotzdem konzentrieren sich 80 Prozent des Anlagevermögens auf Nordamerika. Zudem sind fast 19 Prozent allein in Microsoft und weitere elf Prozent in Apple investiert. Adobe folgt an Platz fünf mit einem Gewicht von ca. 4,3 Prozent. Glaubt man an die Zukunft der aufgezählten Unternehmen und der Technologiebranche im Allgemeinen, ergibt sich eine gut diversifizierte Anlagemöglichkeit.

Weitere Optionen sind noch recht junge ETFs, die vom Metaverse profitieren wollen. Der L&G Metaverse ESG Exclusions UCITS ETF (WKN: A3DLEK) und der Fidelity Metaverse UCITS ETF (WKN: A3DNZK) setzen auf einen Korb von Aktien in unterschiedlicher Zusammensetzung. Beim L&G ETF ist die Gewichtung von Unternehmen aus Nordamerika mit 76 Prozent deutlich höher. Darüber hinaus konzentriert sich das Produkt auf zahlreiche Hardware-Hersteller in den Top 10. Beim ETF von Fidelity liegt der Fokus auf Anbieter von Software und mit Apple und Alphabet auf die aktuellen Betreiber von Plattformen für Handyspiele. Mit fast 40 Prozent ist auch der Anteil asiatischer Unternehmen deutlich höher.

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