2014 war bislang bestes Jahr in der Geschichte der ETPs
Global haben ETPs im November 40,1 Milliarden Dollar frisches Kapital verbucht. Das ergibt sich aus dem ETP Landscape Report des BlackRock Investment Institute.
Nach dem Rücksetzer am Aktienmarkt im Oktober haben Investoren sich dieser Anlageklassen wieder verstärkt zugewendet. Der weltweite Zufluss in ETPs seit Anfang Januar beläuft sich auf 267,9 Milliarden Dollar – so viel wie in keinem anderen Jahr zuvor. Allein 36,1 Milliarden Dollar wurden in ETPs auf US-Aktien investiert, wobei der Schwerpunkt auf Standardwerten lag. „Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Ausblick für die US-Konjunktur sich verbessert hat. Gleichzeitig hat das verhaltene globale Wachstum dazu geführt, dass Zentralbanken außerhalb der USA ihre Geldpolitik gelockert haben“, so BlackRock.
ETPs auf japanische Aktien mit Listings in den USA und Europa verbuchten laut dem Report Zuflüsse in Höhe von 4,1 Milliarden Dollar. Dies dürfte nach Meinung von BlackRock im Zusammenhang damit stehen, dass der staatliche Pensionsfonds angekündigt habe, verstärkt in Aktien investieren zu wollen. ETPs auf japanische Aktien, die in Japan gelistet seien, hätten jedoch nach einer starken Kursrally Abflüsse verbucht.
Im Zuge des EZB-Anleihenkaufprogramms und der Aussicht auf weitere geldpolitische Maßnahmen haben Anleihen-ETPs laut dem BlackRock-Report zwei Milliarden Dollar frisches Kapital verbucht. Diese seien vor allem auf das Konto von Investmentgrade-Unternehmensanleihen gegangen.
Zudem wurde laut BlackRock Chinas überraschende Zinssenkung, die die heimische Konjunktur stützen soll, wurde am Markt wohlwollend aufgenommen worden. Dies habe sich in steigenden Zuflüssen in ETPs, die in den USA und Europa gelistet seien, bemerkbar gemacht. Im Gegensatz dazu halte der Mittelabfluss aus Produkten, die in China gelistet seien, den dritten Monat in Folge an.
Ursula Marchioni, Leiterin ETP Research bei iShares in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), kommentiert: „Die globale ETP-Branche hat im November einen Netto-Mittelzufluss in Höhe von 40,1 Milliarden Dollar verbucht. Damit ist der November der bislang stärkste Monat dieses Jahres. Der Zufluss seit Anfang Januar beläuft sich auf rund 270 Milliarden Dollar, was das Jahr 2014 bislang zum besten Jahr in der Geschichte der ETPs macht. Der bisherige Rekord in Höhe von 262,7 Milliarden Dollar stammte aus dem Jahr 2012. Zuflüsse in ETPs auf US-Aktien machten fast das gesamte Neugeschäft im November aus. Aber auch Produkte auf japanische Aktien, die in den USA und Europa gelistet sind, verbuchten starke Zuflüsse in Höhe von vier Milliarden Dollar. Dies ist vor dem Hintergrund der geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen und der Ankündigung des japanischen Pensionsfonds, verstärkt in Aktien investieren zu wollen, zu sehen.“
Die europäische ETP-Branche hat laut Marchioni seit Anfang 2014 rund 60 Milliarden Dollar frisches Kapital verbucht. Keine andere Region auf der Welt zeige 2014 ein stärkeres organisches Wachstum. „Trotz der schwächelnden europäischen Konjunktur sind ETPs für Investoren zunehmend das Mittel der Wahl. Anleihen-ETPs, die in Europa gelistet sind, haben in diesem Jahr mehr als 25 Milliarden Dollar frisches Kapital verbucht. Dazu dürfte die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank beigetragen haben“, so begründet Marchioni diese Entwicklung. Zufrieden ist Peter Scharl, Leiter iShares in Deutschland, Österreich und Osteuropa bei BlackRock, auch über die Zuflüsse im vergangenen Monat: „Mit einem Nettozufluss in Höhe von 5,3 Milliarden Dollar war der November ein starker Monat für die europäische ETF-Branche. Insbesondere ETFs auf US-Aktien sowie Unternehmensanleihen waren stark gesucht.“