Mit einem Mietkautionsdepot in ETFs investieren
Die Möglichkeiten für deine Mietkaution
Wer schon einmal eine Wohnung gemietet hat oder das bald tun möchte, weiß: Dazu muss man meist eine Mietkaution entrichten. Eine Möglichkeit ist die Einrichtung eines Mietkautionsdepots. Das klingt nach einem Wertpapierdepot mit dem sich in ETFs investieren lässt. Und genau das ist es.
Wir zeigen dir, was du über die Mietkaution wissen musst, welche Möglichkeiten es dabei gibt und was die Idee eines Mietkautionsdepots mit ETFs ist.
Das Wichtigste in Kürze: Alles zum Mietkautionsdepot mit ETFs
Mietkaution: Als Mietkaution wird eine Sicherheitsleistung von einem Mieter gegenüber einem Vermieter bezeichnet, die beim Abschluss des Mietvertrages vereinbart wird. Diese darf maximal bis zu 3 Nettokaltmieten betragen und dient der Absicherung des Vermieters für Mietrückstände oder Schäden.
Mietkautionsdepot: Ein Mietkautionsdepot ist ein Wertpapierdepot für die Mietkaution. In diesem kann die Mietkaution zur Investition in ETFs genutzt werden. Dadurch können, neben der Sicherheit für den Vermieter, Renditen erzielt werden.
Alternativen für die Mietkaution: Weitere Möglichkeiten für die Mietkaution sind Barkaution, Bankbürgschaft (Aval) oder ein Sparbuch. Auch Tagesgeld gehört dazu, ist aber komplizierter und nur über ein Treuhandkonto möglich.
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Was ist eine Mietkaution?
Eine Mietkaution ist eine Sicherheitsleistung von einem Mieter gegenüber einem Vermieter vor dem Abschluss des Mietvertrages. Diese Mietsicherheit ist nicht zwangsläufig in jedem Mietvertrag vorgesehen, ist aber übliche Praxis. Die Höhe der Mietkaution kann durch die Parteien ausgehandelt werden, darf aber als Obergrenze maximal bis zu 3 Monatsmieten ohne Nebenkostenvorauszahlung (Nettokaltmieten) betragen. Die Mietkaution dient der Absicherung des Vermieters für Mietrückstände oder Schäden.
Ausnahme: Will der Mieter seine Wohnung behindertengerecht ausbauen, kann der Vermieter für die späteren Rückbaukosten eine zusätzliche Sicherheit verlangen.
Diese Möglichkeiten für die Mietkaution möchten wir dir nun vorstellen:
Barkaution
Der häufigste Fall ist die sogenannte Barkaution. Dabei übergibt oder überweist der Mieter dem Vermieter den Kautionsbetrag. Die Kaution gilt es dann, innerhalb von drei Monatsraten zu zahlen. Die erste Rate wird bereits bei Beginn des Mietverhältnisses fällig. Der Vermieter muss die Barkaution von seinem übrigen Vermögen getrennt auf einem Sonderkonto, dem sogenannten Kautionskonto, aufbewahren.
Bankbürgschaft (Aval)
Andere Kautionsformen sind möglich, müssen aber zwischen Mieter und Vermieter extra vereinbart werden. Eine weitere Option ist die Bankbürgschaft. Eine Bankbürgschaft wird auch Bankaval oder Aval genannt.
Ein Bankkunde verlangt ein Aval von seiner Bank, wenn er gegenüber einem Dritten nachweisen muss, dass er vertragliche Vereinbarungen ordnungsgemäß erfüllt oder Zusagen einhält.
Diese Form wählt man meist, wenn der Mieter knapp bei Kasse ist und nicht ohne weiteres größere Summen vorstrecken kann. Für das Bereithalten der Mietkaution nimmt die Bank meist einen jährlichen Zins, der sich auf die Höhe der Kautionssumme bezieht.
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Sparbuch
Ist der Vermieter einverstanden, kann die Mietkautionszahlung in ein Sparbuch einbezahlt werden. Da das den Vorteil haben kann, dass dies Zinsen einbringt, solltest du vorher prüfen, wie viele Zinsen dafür möglich sind. Vergleiche zudem verschiedene Sparbücher unterschiedlicher Anbieter miteinander.
Eine verwandte Möglichkeit ist Tagesgeld. Das ist jedoch etwas komplizierter, denn hierfür ist ein Treuhandkonto notwendig. Das bedeutet, dass der Vermieter Zugriff auf das Geld hat, obwohl der Mieter Inhaber des Kontos ist. So hat der Vermieter die Sicherheit, dass der Mieter das Geld nicht einfach abheben kann.
Mietkautionsdepot
Mit dem sogenannten Mietkautionsdepot soll sich für Mieterinnen und Mieter die Gelegenheit eröffnen, die Mietkaution in ETFs zu hinterlegen. Schließlich gibt es für die zuvor genannten Möglichkeiten (Sparbuch und Tagesgeld) oft nur geringe Zinsen.
Das Problem: Die Vermieterin oder der Vermieter muss dem Mietkautionsdepot zustimmen.
Bei der Mietkaution ist es sinnvoll, auf ETFs zu setzen, wenn das Mietverhältnis langfristig bestehen soll. Denn ETF-Anlagen solltest du immer langfristig betrachten, da die Kurse von Zeit zu Zeit auch erheblich sinken können.
Die breite Diversifikation von ETFs sorgt jedoch für mehr Stabilität für das Mietkautionsdepot und hebt gleichzeitig das Potential einer Anlage in Aktien. Denn mit ausreichend breit gestreuten Welt-Aktien-ETFs sind auf lange Sicht Jahresrenditen von im Durchschnitt 7 Prozent durchaus zu erwarten. So lässt sich der drohende Kaufkraftverlust durch Inflation auf einem konventionellen Kautionskonto geschickt vermeiden. Für den Vermieter besteht zudem eine hohe Sicherheit durch die Möglichkeit der Verpfändung. Manchmal lässt sich auch ein Mietkautionsdepot als Gemeinschaftsdepot führen.
Anbieter für ein Mietkautionsdepot mit ETFs
Bisher waren die Anbieter für ein Mietkautionsdepot mit ETFs sehr wenige. In letzter Zeit haben viele ihre Angebote für neue Depots überwiegend eingestellt.
Aktuell bietet nur der Anbieter Growney ein Mietkautionsdepot mit ETFs an.
Folgende Anbieter bieten oder boten ein Mietkautionsdepot an:
Anbieter | |
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Growney | Einmalige Kosten: 29,75 Euro (inkl. MwSt.) für die Veranlassung der Verpfändung. Growney Gebühren:
Fondskosten: 0,06 % bis 0,22 % p.a. Ausnahme: Vermieter darf keine GBR sein. Mietkautionsdepot auch als Gemeinschaftsdepot möglich. |
FFB Fidelity Group | Angebot seit 02/2024 eingestellt |
Fondsdepot Bank | Unklar, ob Angebot weiter besteht |
Sollte sich daran etwas ändern, werden wir dies hier aktualisieren. Bei Interesse an solchen Angeboten lohnt es sich, ggf. bei den Anbietern nachzufragen. In jedem Fall ist es wichtig, sich vor der Eröffnung eines Mietkautionsdepots die genauen Konditionen dafür und für die Wertpapiere darin, wie z.B. Fondsgebühren, anzuschauen.
Fazit: Ein Mietkautionsdepot mit ETFs als Schutz vor Inflation?
Ein Mietkautionsdepot mit geeigneten, ausreichend breit gestreuten Welt-Aktien-ETFs eröffnet dir langfristig gute Chancen, den Kaufkraftverlust der Kaution durch Inflation auszugleichen. Wichtig ist dabei aber, dass Investitionen in ETFs Wertschwankungen unterliegen. Deshalb sollte deine Anlagedauer in solche geeigneten ETFs mindestens 15 Jahre betragen, was somit auch für deine Mietdauer gilt. Schließlich möchte niemand einen kurzfristig angelegten ETF bei einem Börsencrash mit Verlust verkaufen.
Das Problem eines Mietkautionsdepots mit ETFs ist allerdings, dass die Vermieterin oder der Vermieter dem zustimmen muss.
Hinzu kommt: Waren zuvor bereits nur wenige Anbieter dafür am Markt, haben viele davon ihre Angebote dafür mittlerweile eingestellt. Die Lage kann sich dafür in Zukunft wieder ändern. Dennoch lohnt es sich, sich neben der Mietkaution, sich schon heute ein normales Wertpapierdepot mit ETFs für langfristige Sparziele wie die Altersvorsorge einzurichten. Das finanzielle Wissen bietet dir z.B. unser ETF-Guide. Um genau das Wertpapierdepot zu finden, dass am besten zu dir und deiner Situation passt, empfiehlt sich unser Depot-Vergleich.
Weitere Fragen zum Mietkautionsdepot mit ETFs
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