Smart-Beta-ETFs kombinieren passive und aktive Elemente, um das Rendite-Risiko-Profil zu optimieren. Dabei nutzen sie verschiedene Faktoren wie Wert, Größe, Qualität, Momentum und Volatilität.
Hier findest du die besten Smart-Beta-ETFs!
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Wie funktionieren Smart-Beta-ETFs?
Optimierte Anlagestrategien für bessere Renditen
Mit ETFs nach klassischer Gewichtung entsprechend der Marktkapitalisierung investieren Anlegerinnen und Anleger in die größten Unternehmen der Welt. Damit decken diese mit einem ETF bereits einen Großteil der Marktkapitalisierung der jeweiligen Anlageregion ab. Ein Nachteil davon ist jedoch, dass die größten Unternehmen im Index überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Und häufig handelt es sich dabei um Werte, die bereits in der Vergangenheit gut gelaufen sind. Mit alternativen Gewichtungsformen möchte man diese Nachteile vermeiden. Dabei zieht man andere Gewichtungskriterien heran, um damit entweder eine Überrendite zu erzielen oder das Risiko zu minimieren.
Smart-Beta-ETFs, auch als Strategic Beta oder Faktor-ETFs bekannt, streben danach, den Markt zu schlagen oder Risiken besser zu managen. Entdecke, wie diese ETFs funktionieren und welche Arten von Smart-Beta-ETFs es gibt.
Das Wichtigste in Kürze:
Smart-Beta-ETFs auf einen Blick
Definition: Smart-Beta-ETFs nutzen spezifische Faktoren wie Wert, Größe, Qualität, Momentum und Volatilität, um die Performance zu optimieren.
Vorteile: Bessere Risikostreuung und potenziell höhere risikobereinigte Renditen bei niedrigeren Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds.
Nachteile: Komplexität und mögliche erhöhte Volatilität, abhängig von den gewählten Faktorenstrategien.
Eignung: Geeignet für Anlegerinnen und Anleger mit höherer Risikotoleranz, die bereit sind, die zusätzlichen Komplexitäten und Schwankungen zu akzeptieren.
Was sind Smart-Beta-ETFs?
Erklärung: Was sind Smart-Beta-ETFs?
Smart-Beta-ETFs sind börsengehandelte Fonds, die traditionelle Indexanlagen durch die Anwendung alternativer Gewichtungsstrategien verbessern. Diese Fonds folgen einem regelbasierten Ansatz, der Elemente des aktiven und passiven Investierens kombiniert. Ziel ist es, die Marktperformance zu übertreffen oder Risiken besser zu managen. Durch die Fokussierung auf spezifische Faktoren wie Wert, Größe, Qualität, Momentum und Volatilität bieten Smart-Beta-ETFs Anlegern die Möglichkeit, von spezifischen Marktanomalien zu profitieren und potenziell höhere risikobereinigte Renditen zu erzielen.
Anlegerinnen und Anleger sollten beim Einsatz von Smart-Beta-ETFs beachten: Mittels Faktoren kann zwar über längere Phasen oft eine höhere Rendite erzielt werden als bei einem Investment in den Gesamtmarkt. Es gibt aber auch Phasen, in denen die einzelnen Faktoren eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung erzielen. Es ist schwer vorherzusagen, welcher Faktor in welcher Börsenphase sinnvoll ist.
Schon gewusst?
Hintergrund: Die Geschichte von Smart-Beta-ETFs
Finanzwissenschaftlicher forschten bereits vor mehr als 50 Jahren, um nach alternativen Gewichtungsmethoden zu suchen. Wichtige Meilensteine waren dabei das von William Sharpe entwickelte Capital Asset Pricing Modell (CAPM) sowie das Drei-Faktoren-Modell von Eugene Fama und Kenneth French, bei dem erstmalig auf wissenschaftlicher Basis das Erzielen einer Überrendite für die Faktoren Value und Size (Unternehmen mit kleinerer Marktkapitalisierung) nachgewiesen wurde.
Inzwischen sind Dank immer besserer Datenanalysemöglichkeiten bis zu 600 Faktoren in der pseudowissenschaftlichen Literatur zu finden, bei denen in der Mehrheit keinerlei kausale Zusammenhänge bestehen. Wissenschaftlich belegt wurde noch nicht einmal eine Hand voll von Faktoren, welche die Rendite oder das Risiko nachhaltig beeinflussen können.
Welche Smart-Beta-Strategien gibt es?
Die einfachste Alternative zur Gewichtung nach Marktkapitalisierung ist die Gleichgewichtung aller Aktien oder Anleihen einer bestimmten Anlageregion im Index. Das heißt, bei einem Index mit 50 Werten ist jede Position darin mit jeweils zwei Prozent gewichtet. Damit vermeidet der Anleger Konzentrationsrisiken von Unternehmen mit überproportional starker Marktkapitalisierung. Gleichzeitig steigt die Gewichtung kleinerer Unternehmen im Index. Der Anleger profitiert dabei also von der langfristig zusätzlich eingefahrenen Risikoprämie von Small- und Mid-Caps. Dafür besteht vor allem in unsicheren Börsenphasen ein höheres Verlustrisiko. Small- und Mid Caps weisen in der Regel eine höhere Volatilität auf.
Während bei der Gleichgewichtung auch kleinere Unternehmen prozentual genauso stark im Index gewichtet sind wie die marktkapitalstärksten Konzerne, setzen Size-ETFs ganz gezielt auf Small- oder Mid Cap-Unternehmen, um so auf renditestarke Aktien mit einem höheren Potenzial zu setzen. Da der Index nur marktkapitalschwächere Werte enthält, gilt hier noch verstärkt das erhöhte Verlustrisiko in unsicheren Börsenphasen.
Bei der Value-Strategie investieren Anlegerinnen und Anleger insbesondere in marktkapitalstarke Unternehmen, die sich seit langen Jahren mit einem bewährten Geschäftsmodell einen Namen gemacht haben. Mittels fundamentaler Kennzahlen wie Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Gewinnprognosen oder dem operativen Cashflow versuchen Investierende, unterbewertete Titel aus dem Anlageuniversum zu selektieren. Langfristig erzielten Value-Titel nach verschiedensten Studien eine deutliche Überrendite. Seit der Finanzkrise hinken Value-Titel jedoch deutlich Wachstumsaktien hinterher.
Momentum-Strategien setzen auf Aktien mit einer hohen Kursdynamik, also einem hohen Momentum. Es handelt sich also um Titel, welche in den vergangenen meist sechs bis zwölf Monaten eine überdurchschnittliche Rendite erzielten. Der Anleger setzt also auf eine opportunistische Anlagestrategie. Dabei geht er davon aus, dass diese Werte auch in der Zukunft eine überdurchschnittliche Rendite erzielen. Häufig setzen Anlegerinnen und Anleger dabei auf Wachstumstitel.
Bei der Quality-Strategie setzen Anlegerinnen und Anleger auf qualitativ hochwertige Aktien. Ähnlich wie bei der Value-Strategie beruht die Quality-Strategie auf fundamentalen Kennzahlen. Im Fokus stehen hierbei jedoch nicht aktuelle Bewertungskriterien, sondern qualitative Kennziffern wie die Höhe und Nachhaltigkeit von Gewinnen, die Verschuldungsrate, das Geschäftsmodell innerhalb des aktuellen Marktumfeldes oder auch das Management.
Im Fokus des Einsatzes von Low-Volatility- aber auch Minimum-Variance-Produkten steht die Minimierung von Verlustrisiken. Somit spielen diese Produkte eine wichtige Rolle bei der Risikosteuerung des Gesamtportfolios. Bei Minimum bzw. Low Volatility-ETFs setzen Anlegerinnen und Anleger auf Aktien mit der geringsten Wertschwankung. Ein ähnliches System verfolgen sogenannte Minimum-Variance-Strategien. Hierbei wird jedoch noch ein komplexeres Optimierungsverfahren angewandt. Dabei wird zudem die Korrelation der Werte untereinander und der Anteil einer Aktie am Gesamtrisiko berücksichtigt. Die Strategie hat jedoch einen Haken: Aktien mit geringen Verlusten erzielen in guten Börsenzeiten häufig auch geringere Gewinne.
Diese Strategie setzt auf Aktien mit besonders hoher Dividendenrendite. Der Haken: Häufig handelt es sich hierbei um Unternehmen mit schwierigem Geschäftsumfeld, die Anlegerinnen und Anleger mit besonders hohen Gewinnausschüttungen locken. Wichtig ist es deshalb, dass bei dem Produkt nicht nur auf die Höhe der ausgezahlten Dividende, sondern auch die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen geachtet wird. Dies trifft zum Beispiel auf sogenannte Dividendenaristokraten zu, bei denen die Dividenden in der vergangenen Dekade zumindest konstant oder besser noch gestiegen sind. Andere setzen auf Dividendenaktien, deren Ausschüttungsquote nicht auf Kosten der künftigen Investitionskraft des Unternehmens gehen. Die Dividenden-Strategie ist in Fachkreisen umstritten. In den vergangenen zehn Jahren erzielten globale Dividenden-ETFs eine leichte Minderrendite gegenüber dem breit gestreuten MSCI World.
Wann zahlt sich welche Smart-Beta-Strategie aus?
Wann zahlt sich welche Smart-Beta-Strategie aus?
Nicht immer liefert eine Smart-Beta-Strategie eine bessere Wertentwicklung als der zugrundeliegende Basisindex. Die folgende Tabelle zeigt, wie Faktoren über längere Zeiträume auf verschiedene BIP-Wachstumsphasen reagieren.
Outperformance bei starkem Wirtschaftswachstum
Outperformance bei schwachem Wirtschaftswachstum
Equal Weighted
Dividend
Momentum
Quality
Value
Low Votality
Size
Quelle: extraETF Research, Stand: Juli 2024
Die richtige Strategie für jede Börsenphase
Markus Jordan, Gründer von extraETF
Nicht jeder Faktor funktioniert in jeder Börsenphase, möglicherweise ist auch eine Minderrendite möglich. So eignen sich manche Faktoren eher in Phasen der Konjunkturerholung oder Hochkonjunktur, andere hingegen wieder in der Abschwungphase oder Rezession. Für Privatanlegerinnen und -anleger ist es daher nicht einfach, auf den jeweils attraktivsten Faktor zu setzen. Hier bieten Multi-Faktor-ETFs Abhilfe, die auf verschiedene Aktienfaktoren setzen.
Markus Jordan, Gründer von extraETF
Vorteile von Smart-Beta-ETFs
Gezielte Faktorstrategien: Smart-Beta-ETFs nutzen spezifische Faktoren wie Wert, Größe, Qualität, Momentum und Volatilität, um die Performance zu verbessern und das Risiko zu managen.
Bessere Risikostreuung: Durch die Diversifikation über verschiedene Faktoren hinweg können Smart-Beta-ETFs das Risiko im Vergleich zu traditionellen Indexfonds besser streuen.
Kosteneffizienz: Obwohl sie eine aktivere Managementstrategie verfolgen, sind die Kosten von Smart-Beta-ETFs in der Regel niedriger als die von aktiv gemanagten Fonds.
Transparenz & regelbasierter Ansatz: Die Auswahl und Gewichtung der Aktien erfolgt nach klar definierten Regeln, was für Transparenz und Nachvollziehbarkeit sorgt.
Nachteile von Smart-Beta-ETFs
Komplexität: Die zugrunde liegenden Strategien und Faktoren können für unerfahrene Anlegerinnen und Anleger schwer zu verstehen und zu verfolgen sein.
Keine Garantie auf Überperformance: Trotz der Nutzung von spezifischen Faktoren gibt es keine Garantie, dass Smart-Beta-ETFs den Markt dauerhaft übertreffen werden.
Erhöhte Volatilität: Abhängig von den gewählten Faktoren können Smart-Beta-ETFs volatilere Performance aufweisen, insbesondere in turbulenten Marktphasen.
Abweichung vom Standardindex: Da Smart-Beta-ETFs alternative Gewichtungsstrategien verwenden, können sie signifikant von den traditionellen Benchmark-Indizes abweichen, was zu unterschiedlichen Renditen führt.
Wir beantworten deine Fragen zu den Smart-Beta-ETFs
Welche Risiken sind mit Smart-Beta-ETFs verbunden?
Obwohl Smart Beta ETFs potenziell höhere Renditen bieten können, sind sie auch mit Risiken verbunden, einschließlich der Möglichkeit von erhöhten Schwankungen und der Abhängigkeit von bestimmten Faktorenstrategien.
Wie wähle ich den richtigen Smart-Beta-ETF aus?
Bei der Auswahl eines Smart-Beta-ETFs solltest du deine Anlageziele, Risikotoleranz und die spezifischen Faktorenstrategien, die der ETF verfolgt, berücksichtigen. Es ist auch wichtig, die Kostenstruktur und die historische Performance des ETFs zu prüfen.
Welche Arten von Smart-Beta-ETFs gibt es?
Es gibt eine Vielzahl von Smart Beta ETFs, die jeweils unterschiedliche Strategien verfolgen:
Value-ETFs: Setzen auf unterbewertete Aktien mit langfristigem Wachstumspotenzial.
Size-ETFs: Fokus auf kleinere Unternehmen, die tendenziell höhere Renditen bieten.
Quality-ETFs: Investieren in Unternehmen mit soliden Bilanzen und stabilen Erträgen.
Momentum-ETFs: Konzentrieren sich auf Aktien, die in letzter Zeit eine starke Performance gezeigt haben.
Low Volatility-ETFs: Reduzieren das Risiko, indem sie in weniger volatile Aktien investieren.
Jede dieser Strategien zielt darauf ab, bestimmte Marktchancen zu nutzen und gleichzeitig das Risiko zu managen.
Sind Smart-Beta-ETFs für jeden Anleger geeignet?
Smart-Beta-ETFs sind besonders für Anlegerinnen und Anleger geeignet, die eine höhere Risikotoleranz haben und bereit sind, die zusätzlichen Komplexitäten und potenziellen Schwankungen zu akzeptieren, die mit diesen Strategien verbunden sind.
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Hi, ich bin Markus Jordan
Ich bin der Gründer von extraETF.com und Herausgeber des Extra-Magazins. Mit über 30 Jahren Erfahrung bin ich ein ausgewiesener Experte im Bereich Finanzen und Geldanlage mit Schwerpunkten auf ETFs, Robo-Advisors und digitale Bankdienstleistungen.
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