Wie funktionieren Smart-Beta-ETFs?
Optimierte Anlagestrategien für bessere Renditen
Mit ETFs nach klassischer Gewichtung entsprechend der Marktkapitalisierung investieren Anlegerinnen und Anleger in die größten Unternehmen der Welt. Damit decken diese mit einem ETF bereits einen Großteil der Marktkapitalisierung der jeweiligen Anlageregion ab. Ein Nachteil davon ist jedoch, dass die größten Unternehmen im Index überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Und häufig handelt es sich dabei um Werte, die bereits in der Vergangenheit gut gelaufen sind. Mit alternativen Gewichtungsformen möchte man diese Nachteile vermeiden. Dabei zieht man andere Gewichtungskriterien heran, um damit entweder eine Überrendite zu erzielen oder das Risiko zu minimieren.
Smart-Beta-ETFs, auch als Strategic Beta oder Faktor-ETFs bekannt, streben danach, den Markt zu schlagen oder Risiken besser zu managen. Entdecke, wie diese ETFs funktionieren und welche Arten von Smart-Beta-ETFs es gibt.
Das Wichtigste in Kürze:Smart-Beta-ETFs auf einen Blick
Definition: Smart-Beta-ETFs nutzen spezifische Faktoren wie Wert, Größe, Qualität, Momentum und Volatilität, um die Performance zu optimieren.
Vorteile: Bessere Risikostreuung und potenziell höhere risikobereinigte Renditen bei niedrigeren Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds.
Nachteile: Komplexität und mögliche erhöhte Volatilität, abhängig von den gewählten Faktorenstrategien.
Eignung: Geeignet für Anlegerinnen und Anleger mit höherer Risikotoleranz, die bereit sind, die zusätzlichen Komplexitäten und Schwankungen zu akzeptieren.
Erklärung: Was sind Smart-Beta-ETFs?
Smart-Beta-ETFs sind börsengehandelte Fonds, die traditionelle Indexanlagen durch die Anwendung alternativer Gewichtungsstrategien verbessern. Diese Fonds folgen einem regelbasierten Ansatz, der Elemente des aktiven und passiven Investierens kombiniert. Ziel ist es, die Marktperformance zu übertreffen oder Risiken besser zu managen. Durch die Fokussierung auf spezifische Faktoren wie Wert, Größe, Qualität, Momentum und Volatilität bieten Smart-Beta-ETFs Anlegern die Möglichkeit, von spezifischen Marktanomalien zu profitieren und potenziell höhere risikobereinigte Renditen zu erzielen.
Anlegerinnen und Anleger sollten beim Einsatz von Smart-Beta-ETFs beachten: Mittels Faktoren kann zwar über längere Phasen oft eine höhere Rendite erzielt werden als bei einem Investment in den Gesamtmarkt. Es gibt aber auch Phasen, in denen die einzelnen Faktoren eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung erzielen. Es ist schwer vorherzusagen, welcher Faktor in welcher Börsenphase sinnvoll ist.
Schon gewusst? Hintergrund: Die Geschichte von Smart-Beta-ETFs
Finanzwissenschaftlicher forschten bereits vor mehr als 50 Jahren, um nach alternativen Gewichtungsmethoden zu suchen. Wichtige Meilensteine waren dabei das von William Sharpe entwickelte Capital Asset Pricing Modell (CAPM) sowie das Drei-Faktoren-Modell von Eugene Fama und Kenneth French, bei dem erstmalig auf wissenschaftlicher Basis das Erzielen einer Überrendite für die Faktoren Value und Size (Unternehmen mit kleinerer Marktkapitalisierung) nachgewiesen wurde.
Inzwischen sind Dank immer besserer Datenanalysemöglichkeiten bis zu 600 Faktoren in der pseudowissenschaftlichen Literatur zu finden, bei denen in der Mehrheit keinerlei kausale Zusammenhänge bestehen. Wissenschaftlich belegt wurde noch nicht einmal eine Hand voll von Faktoren, welche die Rendite oder das Risiko nachhaltig beeinflussen können.
Welche Smart-Beta-Strategien gibt es?
Wann zahlt sich welche Smart-Beta-Strategie aus?
Nicht immer liefert eine Smart-Beta-Strategie eine bessere Wertentwicklung als der zugrundeliegende Basisindex. Die folgende Tabelle zeigt, wie Faktoren über längere Zeiträume auf verschiedene BIP-Wachstumsphasen reagieren.
| Outperformance bei starkem Wirtschaftswachstum | Outperformance bei schwachem Wirtschaftswachstum |
|---|---|
| Equal Weighted | Dividend |
| Momentum | Quality |
| Value | Low Votality |
| Size |
Die richtige Strategie für jede Börsenphase
Vorteile von Smart-Beta-ETFs
- Gezielte Faktorstrategien: Smart-Beta-ETFs nutzen spezifische Faktoren wie Wert, Größe, Qualität, Momentum und Volatilität, um die Performance zu verbessern und das Risiko zu managen.
- Bessere Risikostreuung: Durch die Diversifikation über verschiedene Faktoren hinweg können Smart-Beta-ETFs das Risiko im Vergleich zu traditionellen Indexfonds besser streuen.
- Kosteneffizienz: Obwohl sie eine aktivere Managementstrategie verfolgen, sind die Kosten von Smart-Beta-ETFs in der Regel niedriger als die von aktiv gemanagten Fonds.
- Transparenz & regelbasierter Ansatz: Die Auswahl und Gewichtung der Aktien erfolgt nach klar definierten Regeln, was für Transparenz und Nachvollziehbarkeit sorgt.
Nachteile von Smart-Beta-ETFs
- Komplexität: Die zugrunde liegenden Strategien und Faktoren können für unerfahrene Anlegerinnen und Anleger schwer zu verstehen und zu verfolgen sein.
- Keine Garantie auf Überperformance: Trotz der Nutzung von spezifischen Faktoren gibt es keine Garantie, dass Smart-Beta-ETFs den Markt dauerhaft übertreffen werden.
- Erhöhte Volatilität: Abhängig von den gewählten Faktoren können Smart-Beta-ETFs volatilere Performance aufweisen, insbesondere in turbulenten Marktphasen.
- Abweichung vom Standardindex: Da Smart-Beta-ETFs alternative Gewichtungsstrategien verwenden, können sie signifikant von den traditionellen Benchmark-Indizes abweichen, was zu unterschiedlichen Renditen führt.
Wir beantworten deine Fragen zu den Smart-Beta-ETFs
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