"Mit den neuen ETFs kann man auf steigende US-Zinsen setzen"
ComStage legt fünf neue ETFs auf. Mit drei von ihnen können Anleger auf steigende US-Zinsen setzen. Das EXtra-Magazin sprach darüber mit Thomas Meyer zu Drewer, Geschäftsführer von Comstage, der ETF-Marke der Commerzbank.
Was ist der Hintergrund für die Auflage dieser fünf neuen ComStage ETFs?
Bei den 5 neuen ComStage ETFs handelt es sich zum einen um 4 ETFs auf amerikanische Bond-Futures und zum anderen um den ComStage ETF auf Rohstoffe ohne Agrar, in den nun währungsgesichert gegen den USD investiert werden kann. Dies erweitert die Möglichkeiten für Investoren, ihre Portfolios breit aufzustellen. Im Fall der 4 ComStage ETFs auf Zinsstrategien lag der Wunsch von Anlegern zugrunde, an der Entwicklung amerikanischer Zinsen teilzuhaben.
Mit drei dieser ETFs können Anleger auf eine mögliche US-Zinserhöhung setzen. Was sollten Anleger bei diesen Produkten beachten?
Grundsätzlich richten sich sogenannte Short-ETFs, also börsengehandelte Investmentfonds, die die Entwicklung eines Basisindex invers abbilden, an den risikobewussten und aufgeklärten Anleger. Denn Investoren, die diese ETFs nutzen, sollten eine klare Meinung zur Entwicklung der Zinsen in den USA haben. Hinzu kommt eine erforderliche Einschätzung zur Auswirkung von Zinsveränderungen bei unterschiedlichen Laufzeiten. Anders ausgedrückt: Je länger die Laufzeit einer Anleihe, desto größer der Hebel im Verhältnis zu einer Zinsveränderung. Bei dem ComStage CBK U.S. Treasury Bond Double Short TR UCITS ETF (WKN: ETF573) kommt hinzu, dass der Anleger einen zweifachen Hebel nutzt. Und der wirkt doppelt, wenn die Zinsen steigen. Aber eben auch, wenn diese wieder zurückgehen.
ComStage legte bereits ETFs auf den Euro Bund Future auf. Wie waren damit Ihre Erfahrungen und inwieweit flossen diese in die Kreation dieser ETFs ein?
Die sehr positiven Erfahrungen und der große Zuspruch der Anleger bei unseren schon seit 2010 gelisteten ComStage ETFs auf den Bund Future Long oder Short haben uns ermutigt, auch diesmal den Wünschen der Kunden zu folgen. Insbesondere der ComStage CBK Bund-Future Short TR UCITS ETF (WKN: ETF562) hat mit über 600 Mio. Euro ein sehr beträchtliches Volumen anziehen können.
An welche Zielgruppe richten sich vor allem diese vier ETFs?
Unsere Erfahrungen mit den ComStage ETFs auf den Bund-Future und unsere Gespräche mit potentiellen Investoren zeigen, dass es zwei Richtungen gibt, aus denen das Interesse kommt: Zum einen möchten Anleger an Zinsbewegungen teilhaben. Und hier spielt natürlich die Einschätzung vieler Marktteilnehmer eine Rolle, dass die amerikanische Zentralbank Federal reserve („Fed“) die Leitzinsen in absehbarer Zeit erhöhen könnte. Zum anderen bedeuten Zinserhöhungen Kursverluste bei Anleihen. Short-ETFs sind dazu geeignet, bestehende Portfolios abzusichern. Und das macht diese ETFs für viele Investoren interessant. Ich glaube, dass der US-Anleihemarkt sowohl für institutionelle als auch private Anleger immer wichtiger wird. Außerdem, und erlauben Sie mir diese Ergänzung, sind die 4 neuen ComStage ETFs die ersten in Europa auf diese Zinsstrategien gelisteten börsengehandelten Investmentfonds.
Zudem legten Sie eine währungsgesicherte Anteilsklasse auf den ComStage CBK Commodity ex-Agriculture EW TR UCITS ETF auf. Was war der Hintergrund hierzu?
Der ComStage Commerzbank Commodity ex-Agriculture EW TR UCITS ETF (WKN: ETF090) ist seit Auflage im Jahr 2009 sehr gut von Anlegern angenommen worden. Der Hintergrund ist, dass Rohstoffe einen wichtigen Beitrag zur Diversifikation von Portfolios liefern können. Wobei der Blick auf die, zugegeben dieses Jahr eher enttäuschende Entwicklung von Rohstoffen, zu kurz greift. Der langfristige Erfolg von Anlagestrategien ist immer die Wertentwicklung nach Kosten und Steuern, ins Verhältnis gesetzt zu dem Risiko oder der Schwankungen des Gesamtdepots. Die währungsgesicherte Variante haben wir nun auf vielfache Anregung von institutionellen Investoren aufgelegt – so wird das USD/EUR-Wechselkursrisiko weitestgehend ausgeschlossen.
Steht dies nicht im Widerspruch zu den bereits behandelten Produkten. Steigt der Zins, dürfte doch der Greenback ebenfalls an Wert zulegen. Ist es da nicht sinnvoller, in Produkte ohne Währungssicherung zu investieren.
Unser Credo seit der Erstauflage von ComStage ETFs im Jahre 2008: Wir bieten die Möglichkeiten – der Anleger entscheidet.
Lesen Sie dazu auch die Pressemitteilung zur Neuauflage der ETFs.
Zur Person:
Thomas Meyer zu Drewer ist Geschäftsführer von Comstage, der ETF-Marke der Commerzbank. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit ETFs und Investmentfonds aus verschiedenen beruflichen Stationen sowohl im aktiven als auch passiven Fondsmanagement.