Wie Anleger vom wachsenden Cybersecurity-Markt profitieren können
Cybersicherheit ist in der heutigen digitalen Welt von entscheidender Bedeutung. Cybersecurity ist für Unternehmen ein Muss und für Anleger eine Option.
Unternehmen und Organisationen sind zunehmend der Gefahr von Cyberangriffen ausgesetzt, was zu einem steigenden Bedarf an effektiven Sicherheitslösungen führt. Laut Statista soll der Markt bis 2028 jährlich um 10,3 Prozent wachsen. Angesichts von sechs Billionen US-Dollar weltweiter Schäden durch Cyberkriminalität im Jahr 2021 werden diese Investitionen auch dringend benötigt. Cybersecurity bezieht sich auf Maßnahmen und Technologien, die entwickelt wurden, um digitale Systeme, Netzwerke und Daten vor unberechtigtem Zugriff, Hacking, Datenlecks und anderen Bedrohungen zu schützen. Diese Bedrohungen können zu erheblichen finanziellen Verlusten, Reputationsschäden und rechtlichen Konsequenzen führen. Da sich die Angriffsmethoden ständig weiterentwickeln, müssen Unternehmen kontinuierlich in robuste Sicherheitslösungen investieren, um ihre Systeme und Daten zu schützen.
Ein ETF für Cybersecurity
Gleichzeitig steigt die Abhängigkeit der Unternehmen von ihrer IT durch die zunehmende Digitalisierung, den Einsatz von IoT-Geräten und die hohe Nachfrage nach Cloud-Sicherheit. Mit dem WisdomTree Cybersecurity UCITS ETF (WKN: A2QGAH) und dem First Trust Nasdaq Cybersecurity UCITS ETF (WKN: A2P4HV) können Anlegerinnen und Anleger in Unternehmen aus diesem Sektor investieren. Bei diesen beiden Produkten zeigt sich einmal mehr, wie unterschiedlich ETFs Themen interpretieren können.
Die Unterschiede zwischen den ETFs
Der Wisdomtree-ETF enthält 25 Aktien, von denen die meisten relativ junge Pure Plays sind. Unternehmen wie Datadog, Crowdstrike oder Elastic sind die größten Positionen. Diese erwirtschaften bereits hohe Free Cashflow-Margen, weisen aber aufgrund der Ausgabe von Mitarbeiteraktien noch ein negatives Nettoergebnis aus. Die Lösungen der Unternehmen entsprechen häufig dem neuesten Stand der Technik. Aus diesem Grund schneiden die Angebote in den Branchenstudien von Gartner häufig besonders gut ab und werden als „Leader“ eingestuft.
Der ETF von First Trust enthält auch deutlich mehr Aktien, deren Marktkapitalisierung als groß eingestuft wird. Große Positionen im ETF wie Cisco, Infosys oder Broadcom erwirtschaften nur einen Teil ihres Umsatzes mit Cybersecurity und wachsen deutlich langsamer als die Unternehmen im Wisdomtree-ETF. Die Technologie ist oft älter und daher bereits besser im Markt etabliert. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die jungen Herausforderer technologisch vorbeiziehen und dadurch Marktanteile gewinnen. Die Unternehmen hinter den großen Positionen erzielen heute hohe Margen und sind noch deutlich stabiler.
Die Erfolgsbilanz macht den Unterschied
Der WisdomTree Cybersecurity UCITS ETF wurde im Januar 2021 aufgelegt und hat bis heute rund 17 Prozent an Wert verloren. Die im ETF enthaltenen Unternehmen waren klare Verlierer der Zinswende und des damit verbundenen Ausverkaufs von Technologiewerten, deren Gewinne vor allem in der ferneren Zukunft liegen. Der First Trust Nasdaq Cybersecurity UCITS ETF hingegen liegt seit Auflegung im Mai 2020 rund 45 Prozent im Plus und damit trotz etwas höherer Gebühren in etwa gleichauf mit einem vergleichbaren Produkt auf den MSCI World. Lediglich die Volatilität und damit die Schwankungen waren deutlich höher.
Um in Cybersecurity zu investieren, sollten sich Anlegerinnen und Anleger unbedingt mit dem Thema auseinandersetzen. Große Konzerne wie Microsoft oder Cisco schneiden in Studien ebenso gut ab wie die Spezialisten von Crowdstrike oder Palo Alto. Aufgrund der konservativeren Zusammensetzung und der besseren Historie erscheint die Investition in den First Trust Nasdaq Cybersecurity UCITS ETF daher als die deutlich risikoärmere Wette. Der Wisdomtree-ETF eignet sich hingegen vor allem als Investment für Branchenkenner.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.
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