Verborgene Schätze: Sind Cloud-Firmen aus der zweiten Reihe die richtige Wahl?

Verborgene Schätze: Sind Cloud-Firmen aus der zweiten Reihe die richtige Wahl?

Immer mehr Unternehmen setzen auf Cloud-Lösungen, um ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren und Kosten zu sparen. Ein Cloud-ETF bietet Anlegern die Möglichkeit, in Unternehmen aus der zweiten Reihe dieses Wachstumsmarktes zu investieren.

Doch welche Unternehmen sind in einem solchen ETF enthalten und welche Risiken sind mit einer solchen Investition verbunden? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel nach. Für Anlegerinnen und Anleger, die in aufstrebende börsennotierte Unternehmen aus diesem Wachstumsmarkt investieren möchten, bietet der WisdomTree Cloud Computing UCITS ETF (WKN: A2PQVE) eine interessante Möglichkeit. Der zugrunde liegende BVP Nasdaq Emerging Cloud Index hat seit seiner Auflegung am 16. August 2013 eine beeindruckende Performance von +573,1 Prozent erzielt. Der Nasdaq kam im gleichen Zeitraum nur auf +267,5 Prozent, der S&P 500 erzielte +158,6 Prozent und der Dow Jones bildete mit +123,9 Prozent das Schlusslicht. Diese Zahlen verdeutlichen das hohe Wachstumspotenzial des Cloud-Marktes.

Chancen für den Cloud-ETF

Auch die Fundamentaldaten zeigen das Potenzial des Index. Die 69 Unternehmen im Index weisen ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 22,7 Prozent und eine Bruttomarge von 71,8 Prozent auf. Der erwartete Umsatzmultiplikator ist zuletzt auf 5,63 gesunken, während er während der Corona-Pandemie noch dreimal so hoch war. Obwohl das Umsatzwachstum mit dem Wegfall vieler Corona-Restriktionen, dem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld und den gestiegenen Zinsen auf den niedrigsten Wert seit Bestehen des Index gefallen ist, liegt es im Vergleich zu vielen anderen Branchen immer noch erheblich darüber.

Zoominfo als spannender ETF-Vertreter

Zoominfo bietet Daten und Technologie über potenzielle Kunden zur Unterstützung der Vertriebs- und Marketingteams eines Unternehmens. Gleichzeitig bietet Zoominfo inzwischen ähnliche Tools für Personalabteilungen an. Im ersten Quartal 2023 verzeichnete das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum von 23 Prozent und eine Free Cashflow-Marge von 40 Prozent. Damit erfüllt das Unternehmen trotz der deutlichen Wachstumsverlangsamung noch immer mit Leichtigkeit die Rule of 40, die die Addition der beiden Werte widerspiegelt und bei Technologieunternehmen gerne zur Beurteilung des effektiven Wachstums herangezogen wird.

Tipp: Neben Cloud-ETFs gibt es zahlreiche weitere spannende Anlagethemen. Schau dir also gleich unsere Themen-ETF-Seite an.

40 Prozent der Einnahmen von Zoominfo stammen von Softwareunternehmen. Das Management geht daher davon aus, dass die Mehrheit der Kunden von der aktuellen Wirtschaftslage betroffen ist und erwartet bei stabileren und sichereren Wirtschaftsaussichten noch mehr Wachstum und Rentabilität. Zoominfo kann sich dabei auf seine starke Wettbewerbsposition stützen. In verschiedenen Marktstudien wird das Unternehmen mit seinen Lösungen als führender Softwareanbieter eingestuft. Durch den kontinuierlichen Ausbau des Produktangebots seit dem Börsengang im Jahr 2019 konnte das Unternehmen den adressierbaren Markt von 24 Milliarden US-Dollar auf 100 Milliarden US-Dollar steigern. Davon hat das Unternehmen erst etwas mehr als ein Prozent in tatsächlichen Umsatz umgewandelt.

Interessanter ETF, spannende Einblicke in den Index

Die laufenden Kosten des ETF sind mit 0,4 Prozent angesichts der aktiven Auswahl der Unternehmen durchaus vertretbar. Typisch für ein Technologieportfolio dominieren die USA mit 94 Prozent im ETF. 36 Prozent des Volumens sind in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als zehn Milliarden US-Dollar investiert. 51 Prozent in mittelgroße Titel mit einer Marktkapitalisierung zwischen zwei und zehn Milliarden US-Dollar. Der Rest ist in noch kleinere Werte investiert.

Die Anleger müssen sich darüber im Klaren sein, dass fast ein Fünftel der Unternehmen in den letzten zwölf Monaten immer noch einen negativen Free Cashflow aufwies. Angesichts der üppigen Aktienoptionen als Vergütungsbestandteil für die Mitarbeiter sind auch noch viele andere Unternehmen in der Gewinn- und Verlustrechnung nicht profitabel.

Unabhängig davon, ob man sich für ein Investment in den ETF entscheidet oder nicht, ist die Website des Indexanbieters Bessemer Venture Partners auf jeden Fall einen Besuch wert. Es gibt wohl keinen anderen Anbieter, der einen so tiefen Einblick in die aggregierten und detaillierten Fundamentaldaten der Indexunternehmen bietet.