Uran-ETF als Profiteur des Wiederauflebens der Kernenergie
Die Kernenergie rückt in vielen Staaten wieder mehr in den Fokus. Anleger, die auf Uran setzen, könnten davon profitieren.
„Sicherheitsbedenken beschleunigen zurzeit das Wiederaufleben der Kernenergie“, erklärt Martijn Rozemuller, Geschäftsführer bei Vaneck Europa. „Atomkraft ist für Länder ohne eigenes Öl und Gas eine wichtige Option, um größere Energiesicherheit und -unabhängigkeit zu erlangen“, führt Rozemuller weiter aus. Hinzu kommt die Reduzierung von CO2-Emissionen als Aufgabe von weltweiter Bedeutung, wodurch Uran als kohlenstoffarmer Energieträger für viele Regierungen zuletzt wieder deutlich an Relevanz gewonnen hat: So verpflichteten sich auf der COP-28-Konferenz im Dezember vergangenen Jahres mehr als 20 Länder dazu, auf eine Verdreifachung der weltweiten Kernenergiekapazität bis 2050 hinzuarbeiten.
Uran-ETF konnte zulegen
„Dies hat die Aussichten und die Aktienkurse der in der Nuklearindustrie tätigen Unternehmen beflügelt, was sich auch in der Wertentwicklung unseres VanEck Uranium and Nuclear Technologies UCITS ETF (WKN: A3D47K) und der stetig wachsenden Anlegernachfrage seit seiner Auflage im vergangenen Jahr widerspiegelt“, sagt Rozemuller.
Der ETFfolgtdem MarketVector Global Uranium and Nuclear Energy Infrastructure Index. Er schließt Unternehmen aus, die sehr schwerwiegende Verstöße gegen soziale Normen begangen haben, Umsätze mit umstrittenen Waffen erzielen oder bestimmte Umsatzschwellen in verschiedenen kritischen Sektoren überschreiten. Der ETF hat weder nachhaltige Investitionen als Anlageziel noch fördert er ökologische oder soziale Merkmale gemäß der SFDR-Verordnung.
Mit einem sogenannten Pure-Play-Ansatz strebt der ETF von Vaneck an, nur in Aktien von Unternehmen zu investieren, die einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes mit Uran oder in der Kernenergie-Infrastruktur machen. Dies können unter anderem Unternehmen sein, die im Bereich Konstruktion oder Wartung von Kernkraftanlagen tätig sind oder die Technologien und Dienstleistungen für die Kernkraftindustriebereitstellen. Ebenso können Unternehmen in den ETF aufgenommen werden, die sich mit der Entwicklung und Kommerzialisierung von Kernfusions- oder Flüssigsalzreaktoren beschäftigen.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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