14. November 2022
Südamerika: Überraschend gute Aussichten – auch für's Depot?

Südamerika: Überraschend gute Aussichten – auch für's Depot?

Während Nordamerika, Europa und China’s Börsen sich mit herben Verlusten herumschlagen, sind die Märkte in Südamerika deutlich positiver. Wir stellen einen ETF für’s Depot vor.

Zwar ist die Wirtschaftsleistung des südamerikanischen Kontinents mit rund 3,2 Mrd. US-Dollar 2020 deutlich geringer als das Bruttoinlandsprodukt der EU, welches rund 15 Mrd. Euro beträgt, jedoch leben dort mit 441 Millionen Menschen fast genau so viele wie in der EU (447 Mio.). Ähnlich wie die EU hat sich mit der Mercosur ein Wirtschaftsbündnis der wirtschaftsstärksten Regionen Lateinamerikas zusammengeschlossen, der die Länder Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay umfasst. Mercosur bringt es im laufenden Jahr wohl auf eine Wirtschaftsleistung von 2,5 Mrd. US-Dollar, wobei Brasilien mit 1,8 Mrd. US-Dollar den Löwenanteil ausmacht.

Insgesamt leben im Mercosur rund 267 Mio. Menschen und die Region profitiert seit 2019 von dem beschlossenen Assoziierungsabkommen mit der EU, wodurch auf bis zu 92 Prozent der Importe die Zölle wegfallen.

Für Anleger hat sich das Engagement in Südamerika insbesondere bei den Aktienmärkten Brasilien und Chile gelohnt, die beide mit Renditen seit Jahresanfang im mittleren einstelligen Bereich aufwarten können.

Chartverlauf des MSCI EM Latin America Index (US-Dollar; Sept 2007 – Sept 2022)

MSCI-EM-Latin-America
Quelle: MSCI

 

Fundamentaler Index Performance Vergleich
Quelle: MSCI

Südamerika für’s Depot

Empfehlenswert ist unseres Erachtens ein Investment in den Exchange Traded Fund, ETF der ishares MSCI EM Latin America (WKN: A0NA45). Dieser bietet Investoren Zugang zu Aktien aus den Emerging Markets in Südamerika, die den Kriterien von MSCI hinsichtlich der Größe, Liquidität und freien Marktkapitalisierung entsprechen und man geht nicht das Risiko eines Investments in Einzelwerte ein, sondern partizipiert an einer breiten Streuung in der gesamten Region, wobei der Schwerpunkt aktuell in Brasilien und Mexiko liegt, die fast 80 Prozent des Investments ausmachen. Damit spiegelt sich auch die Stärke dieser Regionen hinsichtlich der eingangs genannten Wirtschaftsleistung wider.

Zu berücksichtigen gilt bei einem Investment, dass Schwellenländer generell anfälliger auf wirtschaftliche oder politische Störungen reagieren als Industrieländer, daher sollte ein Investment immer sehr besonnen und betragsmäßig angepasst erfolgen, um die Risiken möglichst gering zu halten. Der Fonds wird in US-Dollar notiert. 

Über den Autor: Marc Gabriel

Marc Gabriel ist CIIA® und CESGA®, Kundendirektor Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung