Nach Einschätzung der Fondsgesellschaft M&G Investments mehren sich die Anzeichen für eine Renaissance des Value-Ansatzes in der Geldanlage: Value-Aktien seien seit der Großen Finanzkrise 2008 nicht nur anhaltend schwach bewertet, sondern verfügten auch über einen höheren Bewertungsabschlag zu den favorisierten Growth-Titeln, schreiben die Experten in einem aktuellen Marktkommentar. Nachdem die Assets im April und Mai dieses Jahres bereits einen ersten Ausbruchsversuch unternommen hätten, habe das Brexit-Votum und die damit einhergehende Unsicherheit die Entwicklung aufgehalten. „In Zeiten der Verunsicherung neigen viele zum Growth-Ansatz, der Wachstum in vielversprechenden Branchen oder Trends sucht“, erläutert Ritu Vohora, Investment Director bei M&G Investments. „Anleger sind dann bereit, für sogenannte sichere Häfen zu zahlen. Value-Titel, die aufgrund ihrer soliden Substanz langfristigen Wert versprechen, geraten dabei ins Hintertreffen.“
Value-Ansatz kann schnellen Aufschwung erleben
Laut M&G Investments ist eine Trendumkehr noch nicht erfolgt, doch die Spreads innerhalb der Anlageklasse Europäische Aktien würden bereits jetzt attraktive Möglichkeiten eröffnen. Günstige Gelegenheiten seien dabei nicht nur auf ein oder zwei Sektoren konzentriert, sondern über eine große Zahl an Sektoren gestreut. Der beispiellose „Abschlag“ von Value-Aktien in einer Vielzahl an Sektoren stelle eine gute Anlagegelegenheit dar. „Niemand kann natürlich den genauen Zeitpunkt vorhersagen, zu dem der Value-Ansatz wieder einen Aufschwung erlebt. In der Vergangenheit verlief das Wiedererstarken von Value allerdings meist schnell und kraftvoll“, sagt Vohora.
ETF legt Fokus auf „reinste“ europäische Value-Titel
Anleger, die sich bei Value-Titeln positionieren wollen, finden im Deka STOXX Europe Strong Value 20 UCITS ETF (WKN: ETFL04) ein renditeträchtiges Produkt. Der Index bildet die 20 „reinsten“ Value-Unternehmen in Europa ab. Das Anlageuniversum beinhaltet alle Unternehmen, die in den STOXX Europe TMI Style Indizes enthalten sind. Die Value-Eigenschaft wird durch die Analyse von fundamentalen Kennzahlen ermittelt: Für die Auswahl spielen u. a. das erwartete bzw. historische Kurs/Gewinn-Verhältnis, das Gewinnwachstum und die Dividendenrendite eine Rolle. Die Gewichtung der Werte im Index erfolgt auf Grund ihres Value-Wertes. Eine Kappung erfolgt bei 15 Prozent. Mit dieser Strategie ließ sich in diesem Jahr bereits ein Gewinn von 9,44 Prozent erzielen. Die Kosten liegen bei 0,65 Prozent im Jahr.
Hier finden Sie eine Liste mit allen ETFs, die ebenfalls Value-Strategien verfolgen.
Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt sich Franz Rieber mit dem Börsenhandel. Schnell erlangte er eine herausragende Expertise für Zertifikate und ETFs sowie darauf basierende Anlagestrategien. Seit dem erfolgreichen Abschluss seines Masterstudiums in Finance & Banking leitet er die Bereiche Business Development, Data Analytics & Research für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin.