Nachhaltige Ernährung: Mit einem ETF in die Zukunft der Lebensmittel investieren
Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des sich beschleunigenden Klimawandels ist es wichtiger denn je, in eine nachhaltige Ernährung zu investieren.
Die Nachfrage nach nachhaltigen Lebensmitteln steigt stetig. Der vorgestellte ETF bietet Anlegern die Möglichkeit, in Unternehmen zu investieren, die sich dieser Herausforderung stellen und innovative Lösungen für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion entwickeln.
In einer Welt, in der das Bewusstsein für Umwelt, Soziales und Governance (ESG) immer mehr an Bedeutung gewinnt, bietet der VanEck Sustainable Future of Food UCITS ETF (WKN: A3DP9K) eine zielgerichtete Anlagemöglichkeit. Die Herausforderungen und Probleme für Mensch und Tier sind vielfältig und nehmen stetig zu. Gefragt sind daher Lösungen, die die Produktivität der Landwirte steigern, gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck verringern und das Tierwohl verbessern.
Die Unternehmen der nachhaltigen Ernährung
Der Fonds investiert in Unternehmen, die sich mit innovativen Lösungen für die nachhaltige Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Nahrungsmitteln beschäftigen. Die im ETF vertretenen Unternehmen befassen sich daher mit der Präzisionslandwirtschaft, der Herstellung und dem Vertrieb von Bio-Lebensmitteln, der Entwicklung und Produktion von pflanzlichen Ersatzprodukten sowie der Herstellung von Aromen und Enzymen.
Bunter Strauß an Unternehmen
Der ETF enthält 35 Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Charakteristika. Die 16 Large- und Mid-Caps mit der höchsten Marktkapitalisierung haben ein Gewicht von 78 Prozent im ETF. Nach wie vor dominieren die USA mit einem Anteil von 52 Prozent. 66 Prozent der Unternehmen gehören zum Sektor Basiskonsumgüter, gefolgt vom Sektor Materialien mit 31 Prozent.
Nachdem spezialisierte Hersteller von pflanzlichen Alternativen wie Beyond Meat und Oatly seit ihren Höchstständen im Sommer 2021 fast 90 Prozent an Wert verloren haben, sind heute vor allem Produzenten von Inhaltsstoffen besonders hoch im ETF gewichtet. Unternehmen wie Ingredion, Givaudan, CHR Hansen oder Balchem sind dem Endverbraucher zwar keine geläufigen Namen, ihre Produkte finden sich aber in vielen bekannten Produkten wieder.
Während Basisinhaltsstoffe in der Regel als Rohstoffe anzusehen sind und den Unternehmen keine Preissetzungsmacht geben, bieten Spezialinhaltsstoffe größere Differenzierungs- und Margenmöglichkeiten. Während Analysten für das spezialisierte Geschäftsmodell von Chr Hansen im laufenden Geschäftsjahr eine operative Marge von 27 Prozent erwarten, liegt diese bei Ingredion mit seinem deutlich höheren Anteil an Grundstoffen nur bei 11,3 Prozent. Mit der geplanten Fusion mit Novozymes droht die Aktie von Chr Hansen aufgrund des zu geringen Umsatzanteils des kombinierten Unternehmens im Food-Bereich aber aus dem ETF zu fallen.
Nachhaltige Ernährung: Schwache Performance und nicht die optimale Struktur für mich
Hinsichtlich der Gebührenstruktur erhebt der ETF eine jährliche Verwaltungsgebühr von 0,45 Prozent. Es gibt günstigere ETFs, aber die Gebühren sind noch moderat. Seit Auflegung am 24.06.2022 hat der ETF 10,5 Prozent an Wert verloren. Die hohen Kursverluste vieler Unternehmen im ETF bei gleichzeitig negativen Bruttomargen lassen mich nicht an eine Erholung glauben. Viele dieser Spezialisten müssen nun mit großen Konsumgüterriesen wie Nestlé oder Unilever konkurrieren.
Ich persönlich bin von der Bedeutung des Themas überzeugt, habe aber noch keinen geeigneten ETF gefunden, in den ich investieren könnte. Beim Vaneck-Produkt frage ich mich, warum beispielsweise Deere & Co, der Marktführer für Präzisionslandwirtschaft, im ETF fehlt. Das Anlageuniversum ist für den VanEck-ETF also so eingeschränkt, dass viele Unternehmen enthalten sind, von denen ich nicht überzeugt bin. An dieser Stelle kann der ETF daher nicht die Vorzüge eines gut diversifizierten Themen-ETFs ausspielen.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.