Mit diesem ETF global in nachhaltige Konsumgüter investieren
Kaum ein Unternehmen des täglichen Bedarfs, das den Trend zu mehr Nachhaltigkeit noch nicht erkannt hat. Nachhaltig in Konsumgüter investieren.
Hersteller von Lebensmitteln, Getränken, Haushalts- und Körperpflegeprodukten buhlen mit nachhaltigeren Produkten und Verpackungen um die Gunst der Verbraucher. S&P erstellt über Ausschlusskriterien und eine angepasste Gewichtung einen Index, der insbesondere Unternehmen der Branche mit guten Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards berücksichtigt.
Ein Konsumgüter-ETF
Anleger können mit dem Amundi S&P Global Consumer Staples ESG UCITS ETF (WKN: A3DSS6) in diesen Index investieren. Im Vergleich zum Index ohne Berücksichtigung von ESG-Kriterien ändern sich einige Positionen und damit die Gewichtungen im Index. So rücken Pepsi und Coca-Cola um einige Ränge auf den zweiten und dritten Platz vor. Auf der anderen Seite verlieren Procter & Gamble und Costco einige Ränge. Philip Morris verschwindet als Tabakhersteller ganz aus dem Portfolio, während Diageo als Hersteller alkoholischer Getränke in die Top-10 aufsteigt.
57 Prozent des Vermögens sind in den USA investiert, gefolgt von Großbritannien mit 14 Prozent und der Schweiz mit zehn Prozent. Mit Ausnahme von Henkel und Beiersdorf, die zusammen auf ein Gewicht von rund 0,7 Prozent im ETF kommen, fehlen deutsche Titel in der Auflistung der Indexbestandteile mit 88 Positionen gänzlich. Die Schwäche dieser auch in unsicheren Zeiten stabilen Branche ist als ein wesentlicher Grund für die hohe Konjunktursensitivität des deutschen Leitindex Dax anzusehen.
Konsumgüter: PepsiCo beweist Stärke im schwierigen Umfeld
Der Getränke- und Snackhersteller PepsiCo hat im dritten Quartal ein organisches Umsatzwachstum von neun Prozent erzielt. Die Durchschnittspreise stiegen in dem Quartal, das am 9. September endete, um elf Prozent, während das organische Volumen um 2,5 Prozent zurückging. Das Unternehmen konzentrierte sich auf die Steigerung der Produktivität und die Vermeidung unnötiger Kosten. Zusammen mit einer nachlassenden Kosteninflation führte dies zu einem Anstieg der operativen Marge auf 17,1 Prozent gegenüber 15,2 Prozent vor einem Jahr. Zudem plant das Management für das kommende Jahr weitere moderate Preiserhöhungen, da die Nachfrage trotz mehrfacher Preiserhöhungen anhält.
Pepsi ist mit deutlichem Abstand hinter Coca-Cola die Nummer zwei auf dem Markt für kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke. Beide Konzerne sehen sich jedoch mit einer Sättigung der Nachfrage, neuen Konkurrenten und säkularem Gegenwind für die Nachfrage nach ihren Produkten in den Industrieländern konfrontiert. Hinzu kommt die Befürchtung, dass die neuen Appetitzügler Ozempic und Wegovy die Nachfrage nach ihren Produkten einbrechen lassen könnten. Immerhin hat Pepsi als Marktführer bei Snacks noch ein starkes zweites Standbein.
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Positiv ist, dass das Unternehmen den Wunsch der Kunden nach gesünderen Getränken und Snacks ohne Kompromisse beim Geschmack bereits erkannt hat und entsprechend forscht. Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, weniger Zucker, Fett und Salz in seinen Produkten zu verwenden. Seit zehn Jahren wirbt PepsiCo nur noch für zuckerfreie Getränke. Mit dem Wassersprudler Sodastream bietet das Unternehmen zudem bereits eine sehr nachhaltige Lösung für die Getränkezubereitung an.
Bietet ESG einen großen Mehrwert?
Ob der ETF wirklich der große Wurf aus ESG-Sicht ist, darf durchaus bezweifelt werden. Ob Tabak wirklich so viel schädlicher für die Allgemeinheit ist als Alkohol, kann zumindest diskutiert werden. Auch viele weitere Produkte von Konsumgüterherstellern wie Kosmetika oder Süßigkeiten wären für Umwelt und Mensch verzichtbar. Das Beispiel PepsiCo zeigt aber zumindest, dass die Unternehmen aus wirtschaftlichem Interesse grundsätzlich in die richtige Richtung steuern. Anleger müssen jedoch im Einzelfall prüfen, ob ihnen die Gewichtung im ETF besser gefällt als in einem vergleichbaren ETF ohne Berücksichtigung von ESG-Kriterien. Ein Beispiel für einen solchen ETF ist der iShares MSCI World Consumer Staples Sector UCITS ETF (WKN: A2PHCH).
Da der Amundi-ETF erst im September 2022 aufgelegt wurde, lassen sich noch keine Rückschlüsse auf die Performance ziehen. Aufgrund der geringen Unterschiede in der Zusammensetzung zum iShares-ETF sind jedoch keine großen Abweichungen in der Performance zu erwarten.