Kryptowährungen- und Rohstoff-ETFs sind keine Alternative zu Aktien-ETFs
Gold ist „einfach nutzlos“ und Kryptowährungen sind „ein absolut verrücktes und dummes Glücksspiel“. Ist an diesen Worten etwas dran?
Diese Worte stammen nicht von irgendwem, sondern von Warren Buffett und Charlie Munger, dem wohl erfolgreichsten Investment-Duo unserer Zeit. Diese Anlageklassen sind in der Regel unproduktiv, weil sie keine laufenden Erträge abwerfen und es daher einzig und allein darauf ankommt, zu einem späteren Zeitpunkt jemanden zu finden, der bereit ist, einen noch höheren Preis zu zahlen.
Im Gegensatz dazu basieren die Bewertungen von Anleihen, vermieteten Immobilien oder Aktien auf klassischen Bewertungsgrundlagen. Es liegen zukünftige Zahlungsströme vor, die aufgrund ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Höhe in Relation zum zu zahlenden Kaufpreis gesetzt werden können. Damit ist es möglich, für diese Anlageklassen einen fairen Wert zu berechnen.
Kryptowährungen ohne Bewertungsgrundlagen
Bei Kryptowährungen und Rohstoffen fehlen diese Bewertungsgrundlagen, um einen fairen Wert zu bestimmen. Vielmehr beeinflussen Spekulationen, Hypes, geopolitische Ereignisse und bei Rohstoffen auch das Wetter die Preise. Die Folge sind starke Schwankungen und eine völlige Abhängigkeit von externen Faktoren. Mit Aktien-ETFs kann diesem Problem wesentlich besser begegnet werden, da die Geschäftsentwicklung vieler guter Unternehmen relativ unabhängig von externen Einflüssen ist.
Weshalb Gold und Rohstoffe keine Alternativen sind
Der Marktanteil von Kryptowährungszahlungen bei E-Commerce-Transaktionen lag 2022 bei unter einem Prozent. Auch in El Savador wird nach Angaben der Zentralbank nur ein Prozent der jährlichen Zahlungstransaktionen in Bitcoin abgewickelt, obwohl Bitcoin vor zwei Jahren als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt wurde. Angesichts dieser Zahlen ist es noch ein weiter Weg für Bitcoin, ein weit verbreitetes und anerkanntes Zahlungsmittel zu werden.
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Da hilft es auch nicht, dass der Markt nicht reguliert ist und der anonyme Bitcoin-Erfinder mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto selbst Bitcoins im Wert von derzeit 30 Milliarden US-Dollar hält. Der Vergleich mit einem Schneeballsystem drängt sich auf. Noch lassen sich viele Menschen von der Aussicht auf schnelles Geld und viel Marketing überzeugen. Dabei könnte der Bitcoin über Nacht wertlos werden. Daran ändert auch ein bekannter Name wie BlackRock wenig, deren Manager ein ETF-Produkt auf die Kryptowährung wohl nur als zusätzliche Einnahmequelle in einer für sie nicht ganz einfachen Marktsituation sehen.
Bei Rohstoffen würde ich nicht ganz so weit gehen, aber sie unterliegen klaren Zyklen. Wenn der Preis eines Rohstoffs stark steigt, lohnt es sich, die Förderung oder Produktion auszuweiten. Damit steigt die Gefahr von Überkapazitäten, die den Preis drücken. Bei besonders knappen Rohstoffen ist der Anreiz, die Produktion auszuweiten, sehr groß. Selbst das besonders beliebte Gold schwankte in der Vergangenheit stärker als ein breit gestreuter Aktien-ETF und brachte langfristig nicht einmal die Hälfte der Rendite. Ob die schwindenden Goldreserven an dieser Statistik in Zukunft etwas ändern werden, bleibt abzuwarten.
Aktien-ETFs bleiben alternativlos
Die Aktienmärkte haben im Laufe der Zeit eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen und bieten langfristig ein attraktives Renditepotenzial. Historische Daten belegen, dass Aktien langfristig zum Vermögensaufbau beitragen können. Krypto- und Rohstoffmärkte können hier aufgrund der Risiken und der historischen Daten nicht annähernd mithalten.
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Für Anleger, die kostengünstig und mit wenig Aufwand von den Vorteilen des internationalen Aktienmarktes profitieren wollen, eignen sich Produkte wie der SPDR MSCI World UCITS ETF (WKN: A2N6CW) oder der Amundi Prime Global UCITS ETF DR (WKN: A2PBLJ). Hier bestätigt auch die Wissenschaft, dass bei entsprechender Anlagedauer der Anlageerfolg nahezu vorprogrammiert ist.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.