Antrag angenommen: Kommt nun bald der Krypto-ETF von BlackRock?
Noch im Juni scheiterte BlackRock mit dem Antrag für einen Krypto-ETF. Nun könnte das Vorhaben mit dem neuerlichen Versuch Erfolg haben.
Weder die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) noch die europäischen UCITS-Richtlinien ließen bislang zu, dass ein reiner Krypto-ETF auf den Markt kommt. BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, möchte das nun endgültig ändern und ist mit einem erneuten Antrag auf Prüfung eines Bitcoin-ETFs an die SEC herangetreten, nachdem diese bereits im Juni einen ersten Antrag abgelehnt hatten.
Kommt der Durchbruch für den Krypto-ETF?
Naben BlackRock befinden sich weitere namhafte Player im Rennen um die Zulassung für einen ersten Krypto-ETF. Auch Krypto-Asset-Manager Bitwise hat einen Antrag auf Zulassung eines Krypto-ETFs gestellt, der ebenfalls angenommen wurde. Die SEC erklärte kürzlich außerdem, auch ETF-Anträge für weitere Bitcoin-Fonds zu prüfen. Insgesamt liegen sechs Anträge vor: Die anderen Antragsteller sind allesamt ebenfalls große Emittenten, nämlich Fidelity, WisdomTree, VanEck und Invesco. Laut diverser Medienberichte wurden alle Anträge von der SEC angenommen und werden nun überprüft.
Dass sie tatsächlich auf den Markt kommen, ist deshalb nicht garantiert. Doch die Chancen stehen gut, schließlich hat die Aufsichtsbehörde Anträge dieser Art bislang immer direkt abgelehnt. Entscheidungen über solche Anträge benötigen üblicherweise etwa 45 Tage – jedoch kann diese Deadline bis auf 240 Tage ausgeweitet werden, wenn die Behörde nicht schnell zu einer Entscheidung kommen kann.
Krypto-ETFs bald auch in Europa?
„Was wir mit Krypto zu tun versuchen, ist die Demokratisierung aller Kryptowährungen und ihre Verbilligung für Investoren. Die Geldspanne für Kryptowährungen ist sehr groß. Es untergräbt einen Großteil der Rendite, […] weil es im Moment viel Geld kostet, Bitcoin zu handeln und es kostet viel Geld, da wieder rauszukommen. Wir hoffen also, dass unsere Regulierungsbehörden diese Einreichungen als einen Weg zur Demokratisierung von Kryptowährungen betrachten, und wir werden in Zukunft sehen, wie sich das auswirkt“, sagte BlacRock-CEO Larry Fink jüngst gegenüber Medienvertretern. Er glaubt daran, dass Krypto-ETFs eine wichtige Revolution für das Finanzwesen sein könnten. Langfristig hält er Bitcoin für „die Digitalisierung von Gold“. Ob der ETF seines Unternehmens ein erster Schritt in diese Richtung sein wird, wird sich zeitnah zeigen. Sagt die SEC „ja“, dürfte das für viele weitere Anbieter Türen öffnen – zumindest in den USA.
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In vielen europäischen Ländern ist die Situation dagegen anders. Hier regeln die UCITS-Richtlinien, welche Art von Portfolios auf den Markt kommen dürfen. Bislang schließen diese Richtlinien einen Fonds mit nur einer Komponente aus. Diversifikation ist entscheidend – einzelne Bestandteile eines ETFs dürfen nur bis zu 20 Prozent ausmachen. Ein Krypto-ETF oder spezifischer Bitcoin-ETF kann diese Voraussetzung nicht erfüllen – die Schwankungsbreite ist dafür zu hoch. Auch eine transparente und insbesondere stabile Kostenstruktur könnten Krypto-ETFs nicht garantieren. Denn eine hohe Volatilität erfordert oft rasches Handeln, was die Kosten treibt. ETFs sind aber generell kostengünstige Anlageprodukte und somit nur schwierig mit Kryptos zu vereinbaren. Die Verlustrisiken wären mit denen anderer ETFs nicht vergleichbar. Das ist insbesondere für unerfahrene Anlegerinnen und Anleger problematisch. Es gibt derzeit keinerlei Anzeichen, dass die UCITS-Richtlinien zeitnah gelockert werden.
Investieren via Krypto-ETNs
Europäische Anlegerinnen und Anleger, die in Kryptowährungen investieren möchten, müssen derzeit also andere Möglichkeiten finden.Eine gute Alternative sind etwa Krypto-ETNs, die in einen Korb verschiedener Kryptos investieren und so die Möglichkeit bieten, mit nur einem Produkt Geld in mehrere Kryptowährungen anzulegen. Der VanEck Crypto Leaders ETN (WKN: A3GWEU) ist hierfür gut geeignet. Das Produkt bietet Anlegerinnen und Anlegern die Möglichkeit, an der Wertentwicklung mehrerer Kryptowährungen zu partizipieren. Im Korb enthalten sind die derzeit größten und liquidesten digitalen Vermögenswerte: Bitcoin, Ethereum, Cardano, Solana, Polkadot und Litecoin. Das Produkt konnte sich in diesem Jahr bereits um 48,21 Prozent in der Wertentwicklung steigern.
Eine weitere Möglichkeit, indirekt in den Krypto-Markt zu investieren, sind Blockchain-ETFs. Die solchen ETFs zugrundeliegenden Indizes enthalten Unternehmen, die sich mit Infrastruktur, Prozessen und Technologien im Zusammenhang mit der Blockchain-Technologie befassen. Ein Beispiel ist der Invesco CoinShares Global Blockchain UCITS ETF (WKN: A2PA3S). Der ETF bietet Zugang zu globalen Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern, die am Blockchain-Ökosystem partizipieren oder künftig partizipieren könnten. Im laufenden Jahr steht der ETF bei einem Plus von 24,56 Prozent.