15. Juni 2023
Deshalb bieten Halbleiter weiterhin großes Potenzial

Investieren in Halbleiter: Welche Alternative zu Vaneck gibt es?

Spätestens mit dem jüngsten Hype um künstliche Intelligenz und den fantastischen Zukunftsaussichten stehen Aktien von Halbleiter-Herstellern wieder hoch im Kurs.

Bei den entsprechenden Halbleiter-ETFs ist vor allem das Produkt von Vaneck im Gespräch. Heute wollen wir uns mit zwei Alternativen beschäftigen und deren Performance, Gebührenstruktur und Allokation vergleichen, um dir ein klares Bild der jeweiligen Stärken und Schwächen zu vermitteln.

Halbleiter sind für die moderne Wirtschaft unverzichtbar und haben in den letzten Jahren besonders an Bedeutung gewonnen. Sie sind das Herzstück von Computern, Smartphones und vielen anderen elektronischen Geräten. In einer Studie aus dem Jahr 2022 schätzt McKinsey den Wert des weltweiten Halbleitermarktes bis 2030 auf eine Billion US-Dollar. Mit dem aktuellen KI-Boom könnte dieser Wert sogar schon früher erreicht werden.

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Halbleiter-ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, in diesen Wachstumssektor zu investieren, indem sie den zugrunde liegenden Index abbilden. In diesem Artikel möchte ich den HSBC Nasdaq Global Semiconductor UCITS ETF (WKN: A3C98L) und den Lyxor MSCI Semiconductors ESG Filtered UCITS ETF (WKN: LYX018) als Alternative zum VanEck Semiconductor UCITS ETF (WKN: A2QC5J) vorstellen.

Der Branchenprimus bei Halbleiter-ETFs: VanEck Semiconductor UCITS ETF

Der Halbleiter-ETF von Vaneck ist mit einem Fondsvolumen von 936 Millionen US-Dollar der mit Abstand größte der vorgestellten ETFs. Der ETF investiert in die 25 größten und liquidesten an den US-Börsen notierten Unternehmen, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit Halbleitern erwirtschaften. Seit seiner Auflegung hat der ETF eine durchschnittliche jährliche Rendite von 13,5 Prozent erzielt.

Die Gesamtkostenquote des Vaneck-ETF liegt bei 0,35 Prozent. Die zehn größten Positionen dominieren den ETF mit einem Anteil von über 75 Prozent am Anlagevolumen. Das Gewicht der größten Positionen wird regelmäßig jeweils auf zehn Prozent reduziert, aktuell sind dies NVIDIA, Broadcom, ASML und TSMC.

Der Diversifizierte: HSBC NASDAQ Global Semiconductor UCITS ETF

Der HSBC Global Semiconductor ETF enthält die 80 weltweit größten Halbleiterunternehmen. Das Timing der Auflegung war mit dem 26.01.2022 schlecht gewählt, da der ETF von der letztjährigen Schwäche des Technologiesektors an der Börse voll erfasst wurde. Von der vorangegangenen starken Phase konnte der ETF jedoch nicht profitieren und verzeichnet daher seit Auflegung einen jährlichen Wertverlust von -9,2 Prozent.

Mit einer Gesamtkostenquote von 0,35 Prozent liegt der ETF gleichauf mit dem Produkt von VanEck und auch die Top-Holdings sind identisc. Allerdings sind die Top 10 mit einer Gewichtung von 59,9 Prozent nicht ganz so dominant und knapp 14 Prozent des Vermögens sind in Unternehmen investiert, die nicht an US-Börsen gelistet sind.

Die Nvidia-Wette: Lyxor MSCI Semiconductors ESG Filtered UCITS ETF

Der Lyxor MSCI Semiconductors ESG Filtered UCITS ETF berücksichtigt Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl der Unternehmen. Bei der Auswahl der Unternehmen gibt es jedoch keine großen Unterschiede zu den beiden anderen ETFs. Der ETF erzielte in den letzten fünf Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von rund 16,0 Prozent.

Die Gesamtkostenquote ist mit 0,45 Prozent im Vergleich zu den beiden anderen ETFs am höchsten, obwohl der Index nur synthetisch nachgebildet wird. Die vier größten Positionen sind wiederum die gleichen Unternehmen, wobei TSMC bei Lyxor auf Platz zwei vorrückt. Besonders hoch ist auch die Gewichtung von Nvidia mit über 25 Prozent.

Vergleich und Fazit

Die Performance der einzelnen Produkte ist aufgrund der unterschiedlichen Auflegungszeitpunkte und der teilweise kurzen Laufzeiten kaum vergleichbar. Die Gebührenstrukturen sind jedoch ähnlich, wobei der Lyxor ETF durch eine höhere Gesamtkostenquote negativ auffällt.

Die Portfolioallokation unterscheidet sich vor allem bei den kostengünstigeren ETFs von VanEck und HSBC eher im Detail. Die Wahl des ETFs hängt daher in erster Linie von den persönlichen Präferenzen und Zielen des Anlegers ab.