8. März 2022
Die Inflation steigt.

Inflation wird hoch bleiben: Erste EZB-Zinserhöhung noch im Jahr 2022 fällig

Infolge des Ukraine-Krieges steigt die Inflation. Experten rechnen jetzt mit der Zinswende. Ein Inflations-ETF könnte in der Gemengelage profitieren.

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte sich auf eine Erhöhung der Leitzinsen noch in diesem Jahr vorbereiten, erklärt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mit Blick auf die kommende EZB-Ratssitzung. Dabei stehe die EZB vor der Gratwanderung zwischen einer kurzfristig nötigen geldpolitischen Flexibilität aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten durch den Ukrainekrieg und einer zugleich gebotenen Reaktion auf die deutlich steigende Inflation. BVR-Vorstand Andreas Martin: „Die Inflation wird noch längere Zeit sehr hoch bleiben. Obwohl der Ukrainekrieg zu großen Unsicherheiten führt, darf die Zinswende nicht weit in die Zukunft verschoben werden. Die EZB sollte die notwendigen Vorbereitungen treffen, um noch im Jahr 2022 die Leitzinsen anheben zu können. Hierzu sollten die Anleihekäufe spätestens im Herbst dieses Jahres auslaufen.“

Inflation bei vier Prozent

Infolge des Krieges in der Ukraine dürfte nach Schätzungen des BVR die Teuerungsrate in Deutschland im Jahresdurchschnitt auf deutlich über vier Prozent ansteigen. Das Wirtschaftswachstum werde zwar spürbar gedämpft, die konjunkturelle Erholung in Deutschland bleibe jedoch mit zu erwartenden rund zwei Prozent im Gesamtjahr 2022 grundsätzlich intakt. Zur Verringerung des Wirtschaftswachstums tragen die höheren Energiepreise, die die Kaufkraft der privaten Haushalte schwächen, das Wegbrechen der Exporte nach Russland auch infolge der Sanktionen und die verstärkte Störung von Lieferketten bei. 

Tipp: Setze immer auf breite Streuung und orientiere dich an unseren Musterportfolios.

Ein ETF zur Inflation

Der Lyxor EUR 2-10Y Inflation Expectations UCITS ETF (WKN: LYX0U6) versucht den Referenzindex Markit iBoxx EUR Breakeven Euro Inflation Fr & Ge so genau wie möglich abzubilden. Der Index spiegelt die Performance einer Long-Position in deutschen und französischen Staatsanleihen mit Inflationsschutz und einer Short-Position in deutschen und französischen Staatanleihen mit angrenzender Fälligkeit wider. Der Renditeunterschied zwischen diesen Anleihen wird gemeinhin als Breakeven-Inflationsrate bezeichnet und gilt als Maß für die Inflationserwartungen des Marktes über einen bestimmten Zeitraum.