Arm, aber sexy – das war einmal! Berlin, die deutsche Hauptstadt, ist zum Anziehungspunkt internationaler Investoren geworden. Der Zustrom treibt die ohnehin durch Niedrigzinsen angeheizten Wohnungs- und Mietpreise zusätzlich in die Höhe. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland beim Immobilienpreisanstieg seit 2010 vorne – freilich im Vergleich zu anderen Ländern wie beispielsweise Schweden von einem niedrigeren Niveau aus. Die Preise in Deutschland lagen im ersten Quartal mehr als fünf Prozent über dem Vorjahresstand. Der Wohnungsboom lässt die Kassen der Immobilienunternehmen klingeln. Die Konzerne profitieren von steigenden Mieteinnahmen und der hohen Nachfrage nach Wohnraum, vor allem in Ballungsgebieten.
Beeindruckende Branchenentwicklung
Immobilienaktien hatten zuletzt eine beeindruckende Kursentwicklung. Die meisten Branchentitel in Europa haben nach einem Rücksetzer zum Jahresanfang wieder deutlich zulegen können. Dabei könnte man meinen, dass drohende steigende Zinsen Immobilienaktien eigentlich unter Druck setzen sollten. Die Finanzierung von Immobilien wird dann teurer, zugleich werden alternative Anlagen attraktiver. Beides könnte die Immobilienpreise unter Druck setzen, und damit auch die Immobilienaktien. „Die Investoren an den Aktienmärkten im Euroraum glauben im Moment noch nicht wirklich an steigende Zinsen beziehungsweise sind der Ansicht, dass sich die Trendwende nur sehr langsam vollziehen wird“, findet Michael Seufert, Analyst der Nord LB, eine Erklärung für den Kursboom. Speziell für die Aktien der deutschen Immobilienunternehmen sprechen laut Seufert die gute Konjunktur, die hohe Beschäftigung, der Zuzug in vielen Regionen und damit ein sogenannter Nachfrageüberhang für Wohn- und Gewerbeimmobilien. Im Vergleich dazu sei der Zinsanstieg wohl noch eine Ecke entfernt.
Zinsanstieg noch ganz schön weit weg
Interessierte Anleger können mit dem ComStage STOXX Europe 600 Real Estate UCITS ETF (WKN: ETF074) breit und diversifiziert in den europäischen Immobilienmarkt einsteigen. Der ETF basiert auf dem Index STOXX Europe 600 Real Estate Index, der die größten europäischen Immobilienaktien bündelt. Deutsche und französische Werte nehmen rund 60 Prozent der Fondsbestandteile ein. Der ausschüttende Immobilien-ETF hat in den vergangenen sechs Monaten bereits um rund 11,5 Prozent an Wert zugelegt. Die Kosten belaufen sich auf 0,25 Prozent.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.