Hang-Seng-ETF: Kommt die Wende in China und Hongkong?
Die Märkte in China und Hongkong schwächeln seit Jahren. Inzwischen sind die Bewertungen an einer interessanten Marke angekommen. Wir stellen einen Hang-Seng-ETF vor.
Aktien aus Asien und vor allem Titel aus China sind in den vergangenen Monaten unter die Räder gekommen. Doch die Region bietet auch weiterhin Chancen: Die Demografie stimmt und auch technologisch ist China vielen anderen Volkswirtschaften voraus. Das spricht dafür, dass das Land großes Potenzial hat. Doch lohnt sich ein Einstieg schon jetzt? Die Börse in Hongkong hat zuletzt erneut Schwäche gezeigt. „Am Freitag fiel der Hang-Seng-Tech-Index, der zahlreiche an US-Börsen gelistete chinesische Unternehmen beinhaltet, um fast fünf Prozent.
Auslöser waren zurückhaltende Äußerungen einer US-Aufsichtsbehörde über den Verhandlungsstand mit chinesischen Aufsehern über einen möglichen Ausschluss dieser Firmen vom US-Handel ab 2024. Die zuletzt starken Schwankungen chinesischer Börsen dürften auch auf die zunehmenden Unsicherheiten infolge steigender Covid-19-Fallzahlen in wichtigen Wirtschaftsregionen Chinas zurückgehen, die – verstärkt von der raschen Eskalation geopolitischer Spannungen – den Risikoappetit der China-Anleger insgesamt reduziert haben“, so Deutsche-Bank-Chefstratege Ulrich Stephan.
Chinas Unternehmen kaufen eigene Aktien
Doch die Kursverluste haben für Stephan auch positive Seiten – die Bewertungen. „Mittlerweile ist die Hongkonger Börse mit einem KGV von zehn auf Basis der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Gewinne günstiger bewertet als im langfristigen Mittel. Vor diesem Hintergrund hat eine Reihe chinesischer Unternehmen bereits Aktienrückkaufprogramme angekündigt, teilweise von beachtlichem Umfang. Dieser Trend könnte in den kommenden Monaten anhalten und für Kurspotenzial sorgen“, betont der Marktkenner. Anleger können sich den Hang-Seng-Index also durchaus vormerken.
Hang-Seng-ETF: Wann folgt die Kehrtwende?
Um breit gestreut in den gesamten Index zu investieren, können Anleger den Lyxor Hong Kong (HSI) UCITS ETF (WKN: LYX013) ins Auge fassen. Der ETF verlor 2022 bislang 3,2%. Auch in den Jahren zuvor ging es für den Index nach unten. Insgesamt stecken 50 Titel im Hang-Seng, darunter Werte wie BYD, Alibaba, Tencent und HSBC. Der synthetische ETF kostet jährlich 0,65 Prozent und schüttet Erträge aus.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.