Goldförderer-ETF: Langfristig bietet Gold eine gute Perspektive
Gold fällt und fällt. Warum das Edelmetall trotzdem vielversprechend ist, erklären die Experten von Donner & Reuschel.
Hat Gold seinen Glanz verloren? Carsten Mumm von der Privatbank Donner & Reuschel sieht das Edelmetall aktuell positiver als viele Marktteilnehmer. Trotz des inzwischen etablierten kurzfristigen Abwärtstrends könnte Gold langfristig wieder interessant werden. „Trotz des Dauer-Lockdowns in Europa, weltweit explodierender Staatsschulden, niedriger Nominalzinsen und steigender Inflationsperspektiven fiel die „Krisenwährung“ auf derzeit nur noch 1.700 US-Dollar. Einerseits mögen die weltweit haussierenden Aktienbörsen einige Anleger zu Umschichtungen aus Edelmetallen veranlasst haben – zumal in den letzten Wochen immer wieder charttechnisch wichtige Unterstützungen gebrochen wurden, es sich also ein intakter Abwärtstrend ergeben hat.
Zudem hat der relativ deutliche Zinsanstieg, allen voran in den USA, lange nicht vorhandene Anlageopportunitäten gebracht, die parallel stark gestiegenen Kryptowährungen haben Kapital angezogen und ein festerer US-Dollar sorgte für eine sinkende Goldnachfrage aus anderen Währungsräumen“, so Mumm.
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Schmuckindustrie als Kurstreiber für Gold?
Trotzdem sieht der Chefvolkswirt eine Perspektive für das Edelmetall: „Es ist davon auszugehen, dass auch die US-Notenbank Fed einem weiteren deutlichen Zinsanstieg nicht tatenlos zusehen wird, um die Refinanzierung der besonders in den USA extrem stark steigenden Staatsschulden nicht zu gefährden. Nach Abzug der aktuell steigenden Inflation blieben die Realzinsen damit tief negativ.
Zudem dürfte sich angesichts derzeit niedrigerer Goldpreise und der in den kommenden Monaten zu erwartenden globalen wirtschaftlichen Erholung auch die im Krisenjahr 2020 um mehr als ein Drittel eingebrochene, wichtigste Nachfragekomponente, die Schmuckindustrie, kräftig erholen und in den kommenden Monaten für eine Stabilisierung und dann wieder steigende Goldnotierungen sorgen.“
Ein ETF bündelt 60 Produzenten
Wer ohnehin den Gedanken an ein Gold-Investment im Hinterkopf hat, kann sich mit Aktien aus der Branche auseinandersetzen. Diese litten zuletzt teilweise noch stärker als der Goldpreis selbst. Der iShares Gold Producers UCITS ETF USD (WKN: A1JKQJ) bündelt sechzig Gold-Produzenten. Darunter Giganten wie Newmont, Barrick, Franco-Nevada oder Wheaton Precious Metals. 2021 büßte der ETF gut sechs Prozent ein, 2020 stand trotz des schwächeren zweiten Halbjahrs eine Rendite von 13,47 Prozent zu Buche. Der ETF kostet 0,55 Prozent jährlich.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.
Die ersten drei Monate des Jahres sind Geschichte und haben unter den Edelmetallen Gold, Silber, Platin und Palladium einen klaren Favoriten hervorgebracht.