Die EZB hat am Donnerstag mehrere Optionen. Welche am wahrscheinlichsten ist und wie sich Anleger mit Europa-ETFs positionieren können.
Am Donnerstag entscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) über ihre weitere Strategie. Nachdem die US-Notenbank bereits außerplanmäßig auf die aktuelle Lage der Weltwirtschaft reagiert hat, erwarten Beobachter auch seitens der EZB Maßnahmen. Die Experten von M&G Investments sehen drei Handlungsoptionen. Die Rückkehr der aus der Amtszeit von Mario Draghi bekannten drastischen Maßnahmen könnte neben einer Zinssenkung um mindestens 25 Basispunkte auch erweiterte Käufe von Anleihen und die Ausweitung des Kaufprogramms auf Bonds von Banken umfassen. „Diese Bazooka-Strategie ist jedoch nicht ohne Risiko. Wenn es klappt, wird Christine Lagarde sofort zum Superstar der Zentralbanker. Wenn nicht, kann der Schlag leicht nach hinten losgehen, könnten die Finanzmärkte und die Realwirtschaft weiter einbrechen und alle wüssten, dass die EZB am Ende ihrer Kräfte ist“, kommentiert Wolfgang Bauer, Fondsmanager im Anleiheteam von M&G-Investments.
Maßvolle Reaktion als wahrscheinlichstes Szenario für Europa-ETFs
Wahrscheinlicher sei dagegen eine maßvolle Reaktion. Diese könnte beispielsweise eine Zinssenkung um zehn Basispunkte und eine Ausweitung der Anleihekäufe von aktuell zwanzig auf sechzig bis achtzig Milliarden Euro monatlich umfassen. „Die Gefahr solch maßvoller Schritte liegt allerdings darin, dass sie einerseits nicht ausreichen, um die Krisenstimmung zu beruhigen und den Märkten wieder Vertrauen einzuflößen – und dass die EZB andererseits einen Teil ihrer Kapazitäten aufbraucht und einer möglichen weiteren Verschlechterung der Wirtschaftslage nichts mehr entgegenzusetzen hat“, kritisiert Bauer. Als eher unwahrscheinlich bewertet der Anleiheexperte, dass die Notenbank ihre Strategie am Donnerstag unverändert lässt.
In der Krise nicht alles auf eine Karte setzen
Angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit für Maßnahmen der EZB können mutige Anleger schon heute auf die wichtigsten Aktien Europas setzen. Der Xtrackers Euro Stoxx 50 UCITS ETF (WKN: DBX1ET) bündelt die fünfzig wichtigsten europäischen Aktientitel. Mit dabei sind SAP, ASML Holding, Total, Sanofi oder auch LVMH Moet Hennesy Louis Vuitton. Im thesaurierenden ETF sind aktuell 2,8 Milliarden Euro investiert. Die Gesamtkostenquote fällt mit 0,09 Prozent gering aus. Angesichts der bestehenden Unsicherheit an den Märkten sollten Anleger unbedingt maßvoll investieren. Insbesondere passiv ausgerichtete Investoren sollten Anlagen im zeitlichen Verlauf der Krise streuen. Alternativ bieten sich auch aktiv verwaltete Produkte oder Multi-Asset-Strategien, welche Aktien und Anleihen mischen, an.
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Autor Redaktion
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