Nasdaq 100: Hier wird die Zukunft gehandelt.

ETF mit interessanter Derivatestrategie auf den Nasdaq 100

An den internationalen Aktienmärkten scheint die Luft zusehends dünner zu werden. Daher lohnt sich ein Blick auf eine Derivatestrategie auf den Nasdaq 100.

Mit derivativen Strategien können Investoren auch in Seitwärtstrends attraktive Renditen einfahren. Die beiden nachfolgend aufgeführten Global X NASDAQ 100 Covered Call ETFs gelten als Paradebeispiel dieser Spezies.

Nasdaq-Derivatestrategie für skeptische Anlegernaturen hochinteressant

Anleger, die in den kommenden Wochen bzw. Monaten beim US-Technologiewerteindex Nasdaq 100 keine neuen Rekordhochs, sondern eher einen Seitwärts- oder leichten Abwärtstrend erwarten, können über die oben erwähnten ETFs, die als ausschüttende und thesaurierende Variante (WKNs: A2QR39 bzw. A2QRHR) erhältlich sind, diese Marktmeinung perfekt umsetzen. Allerdings sollten sie sich aber über deren Funktionsweise und etwaige Risiken unbedingt im Klaren sein.

Zunächst einmal zu den systemischen Risiken: Konstruktionsbedingt sollte man sich vor allem über das damit verbundene Kontrahentenrisiko bewusst sein, schließlich ist bei ETFs mit „eingebauter“ Derivatestrategie eine physische Replikation in der Regel nicht möglich. Bei diesen ETFs muss man zum Beispiel darauf vertrauen, dass der Swap-Partner des ETF-Anbieters, dauerhaft die Performance des Basisindex (CBOE NASDAQ-100 BuyWrite) darstellen und daraus resultierende finanzielle Verbindlichkeiten erfüllen kann. Außerdem ist es wichtig, dass die Terminbörse CBOE, ihren finanziellen Verpflichtungen jederzeit nachkommen kann, schließlich speisen sich die in Aussicht gestellten Erlöse der Spezial-ETFs aus dem Schreiben (bzw. dem Verkauf) von Call-Optionen auf US-Technologiewerte.

Tipp: Hier findest du Nasdaq-ETFs. Schau dir auch gleich unsere ETF-Empfehlungen auf den S&P 500 an.

Und nun zu den Marktrisiken: Sobald sich US-Technologiewerte aus dem Nasdaq-100 oder deren Call-Optionen massiv verbilligen sollten, würde sich dies negativ auf den Basisindex und somit auch auf den ETF auswirken. Grundsätzlich bleibt allerdings festzuhalten, dass in Abwärtsphasen die Performance aufgrund der zusätzlich generierten Erträge beim ETF stets besser ausfallen sollte als bei einem „ganz normalen“ Nasdaq-100-ETF. Erwähnenswert ist auch der Umstand, dass die Tradingrange der ETFs während der vergangenen zwölf Monate um 36 Prozentpunkte niedriger als beim Nasdaq-100 ausfiel, was jedoch auf den starken Aufwärtstrend des Nasdaq 100 zurückzuführen war.

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Mit Blick auf diverse Risikokennzahlen können die defensiven ETFs indes überzeugen, schließlich weisen sie bei der 12-Monatsvolatilität und dem max. Drawdown (12 Monate) signifikant niedrigere Werte aus.

Ausschütten oder Thesaurieren?

Hinsichtlich der Mehrkosten der Derivatestrategie-ETFs (beide 0,45 Prozent p.a.) kann man nicht meckern, schließlich kosten Nasdaq-100-ETFs (TER) auch zwischen 0,22 und 0,3 Prozent pro Jahr. Die Masse der ETF-Investoren hat sich übrigens für die ausschüttende Variante entschlossen, was sich an dem um ein Vielfaches höheren Marktwert ablesen lässt. Dessen Ausschüttungen erfolgen monatlich und führten im Jahr 2023 zu einer Gesamtrendite in Höhe von 11,1 Prozent p.a. Die Prognosen für das laufende Jahr bewegen sich in einer ähnlichen Größenordnung. Das Papier eignet sich für jeden, der US-Technologiewerte grundsätzlich interessant findet und nach der mehrjährigen Kursrally nun aber eine Atempause bzw. leichte technische Korrektur als besonders wahrscheinliches Szenario ansieht.

Sollte diese Prognose eintreffen, kann man über dieses Papier mit relativ geringen Investitionssummen den Sparerfreibetrag in Höhe von 1.000 Euro (Ledige) bzw. 2.000 Euro (Verheiratete) relativ schnell auffüllen. Außerdem ermöglicht dieser ETF, das Risiko eines Portfolios, in dem überwiegend Long-Only-Strategien verfolgt werden, etwas zu reduzieren.

Fazit: Angesichts der geopolitischen Risikolage (Ukraine, Gaza-Streifen, Iran/Israel und Taiwan) macht es durchaus Sinn, an den Aktienmärkten etwas defensiver zu agieren. Der zuvor beschriebene Global X NASDAQ 100 Covered Call ETF schützt zwar nicht vor einem Crash, könnte aber im Falle ausbleibender neuer Rekordhochs seinen Besitzern durchaus Freude bereiten.