ETF auf Brasilien: Chancen für antizyklische Anleger?
Brasilien ist wirtschaftlich am Boden, die Börse büßte stark ein. Ergeben sich aktuell Chancen für eine taktische ETF-Anlage?
Brasilien war in der Vergangenheit immer wieder für rasante Kurssprünge gut. Das lateinamerikanische Land bewegte sich in den vergangenen Jahren zwischen Hoffnung und Verzweiflung. An der Börse sind das gute Voraussetzungen für taktische Positionen. Auch aktuell könnte Brasilien wieder interessant sein.
Die Performance des brasilianischen Aktienmarktes gehört 2020 mit zum Schlechtesten, was die Börse hergegeben hat. Die Coronapandemie hat das Land hart getroffen. Im kommenden Jahr könnte die Schuldenbremse dazu führen, dass das Land auf die Herausforderungen der Pandemie noch schlechter reagieren kann als ohnehin schon.
Brasiliens Aktien am Boden
„Anfang dieses Jahres wurde im Zuge der Coronavirus-Pandemie der Katastrophenzustand ausgerufen, Extraausgaben zur Bekämpfung des Virus jenseits des beschlossenen Staatshaushaltes waren dadurch möglich. Kommendes Jahr könnte die Schuldenbremse die Ausgaben jedoch auf umgerechnet etwa 220 Milliarden Euro begrenzen: 92 Prozent des Budgets werden für feste Aufwendungen benötigt, lediglich etwa 15 Milliarden Euro verbleiben für diskretionäre Ausgaben“, konstatiert Deutsche-Bank-Chefstratege Ulrich Stephan.
Um künftig mehr Spielraum zu haben, strebt die Regierung nun eine Steuerreform an. „Gelingt dieses Vorhaben, würde dies den brasilianischen Aktienmarkt voraussichtlich stützen. Ein Lichtblick ist dringend nötig: Brasilianische Aktien notieren in Euro 37 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn“, so der Chefstratege der Großbank. Zwar sieht es für brasilianische Unternehmen auch weiterhin nicht rosig aus, doch macht die Aussicht auf eine Steuerreform Hoffnung.
ETF fürs Markt-Comeback
Anleger, die taktische Chancen am Aktienmarkt wahrnehmen möchten, könnten daher beim Xtrackers MSCI Brazil UCITS ETF (WKN: DBX1MR) einen Fuß in die Tür stellen. Der ETF bündelt die 56 größten und wichtigsten Unternehmen Brasiliens. Mit dabei sind unter anderem Bergbau-Gigant Vale und die Banken Brasil Bolsa Balcao und Itau Unibanco. 2020 büßte der ETF knapp vierzig Prozent ein. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,65 Prozent.
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