Ein Rück- und Ausblick für die verheißungsvolle Gaming-Industrie
Das Wachstum bei der Zahl der Videospielerinnen und -spieler kennt kein Ende. Ein Blick auf einen Gaming-ETF könnte sich also lohnen.
Im Jahr 2022 wurde laut den Analysten von Newzoo mit 3,23 Milliarden Spielern ein neuer Rekord erreicht. Das bedeutet, dass 40 Prozent der Weltbevölkerung in den letzten sechs Monaten ein Spiel auf einem PC, einer Konsole oder einem mobilen Endgerät gespielt haben. Gleichzeitig gingen im Jahr 2022 erstmals seit längerer Zeit die Umsätze der Branche leicht zurück. Ist das ein kurzfristiger Effekt oder sind die besten Jahre für die Branche vorbei?
Die Entwicklung der Gaming-Industrie
Der Umsatzrückgang im Jahr 2022 ist erklärbar. Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in den beiden Vorjahren waren die Umsätze in den Jahren 2020 und 2021 deutlich höher. In der Summe liegen die Umsätze in diesen drei Jahren jedoch um fast 43 Milliarden US-Dollar über dem, was die Experten von Newzoo vor der Pandemie prognostiziert hatten.
Besonders schwach zeigt sich der Markt für Handyspiele mit einem Minus von 6,4 Prozent. Diese Spiele richten sich deutlich stärker an Gelegenheitsspieler. Im Gegensatz zu den überzeugten PC- und Konsolenspielern sind diese in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eher geneigt, auf Ausgaben für ihren Zeitvertreib zu verzichten. Die meisten dieser Spiele können prinzipiell auch ohne Kosten für den Spieler gespielt werden, was den Anbietern derzeit zu schaffen macht.
Wie geht es weiter?
Kurz- und mittelfristig dürften jedoch zwei Probleme für die Unternehmen an Bedeutung verlieren. Die chinesische Regierung scheint die Blockade neuer Spiele mehr und mehr aufzugeben. In den letzten Monaten hat das Land wieder vermehrt Videospiele zugelassen, nachdem die Zulassung insbesondere von ausländischen Spielen fast vollständig zum Erliegen gekommen war. Zudem dürften die Anbieter zunehmend lernen, mit den Datenschutzvorgaben von Apple umzugehen und ihre Werbemechanismen entsprechend anzupassen.
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Darüber hinaus war das Jahr 2022 durch das Fehlen großer Neuerscheinungen gekennzeichnet. Bei den PC- und Konsolentiteln schaffte es lediglich die Neuauflage von Call of Duty in die Top 10 der meistgespielten Spiele. Langfristig ist dies jedoch positiv zu bewerten, da es den Herstellern mit starken Titeln gelingt, ein kontinuierliches Engagement und damit andauernde Umsätze zu generieren. Das Risiko von Flops sinkt damit deutlich.
Darüber hinaus gibt es einige säkulare Trends, die mittel- und langfristig für ein weiteres Wachstum der Branche sprechen. Die Gen Z verbringt mehr Zeit mit Videospielen als ältere Generationen. Da die Kinder und Jugendlichen bereits mit der entsprechenden Technologie aufgewachsen sind, ist die Einstiegshürde gering. Dieser Effekt dürfte sich bei zukünftigen Generationen noch verstärken. Durch das zunehmende Angebot von Virtual und Augmented Reality könnten die Grenzen zur realen Welt zudem weiter verschwimmen.
Mit diesem ETF kannst du in die Gaming-Branche investieren
Mit dem VanEck Video Gaming and eSports UCITS ETF (WKN: A2PLDF) können Anleger auf eine positive Entwicklung der Branche setzen. Aufgrund der schwachen Performance von Videospiel-Aktien im Jahr 2022 lag die jährliche Wertentwicklung des ETFs in den vergangenen drei Jahren knapp zwei Prozent hinter einem Vergleichsprodukt auf den MSCI World zurück. Seit Auflegung im Juni 2019 ist die Wertentwicklung allerdings noch etwas besser.
Anleger sollten allerdings beachten, dass mit Nvidia und AMD zwei Unternehmen aus der Halbleiterbranche mit über 18 Prozent im ETF gewichtet sind. Die Unternehmen sind auch stark abhängig von ihrem Geschäft mit anderen Firmen. Zudem ist die Gesamtkostenquote für den ETF mit 0,55 Prozent vergleichsweise hoch.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.