Dieser Ernährungs-ETF möchte die Welt nachhaltig und fair versorgen
Wie ernährt sich die Welt in Zukunft? Das ist eine der großen Fragen unserer Zeit. Ein spezieller Ernährungs-ETF nimmt sich des boomenden Themas an.
Wie werden wir uns in Zukunft ernähren? Das ist eine Frage mit hoher Brisanz. Immerhin soll die Weltbevölkerung bis 2050 um weitere knapp zwei auf dann mehr als neun Milliarden Menschen zulegen. Laut den Vereinten Nationen muss die gegenwärtige Nahrungsmittelproduktion bis zu diesem Jahr um 70 Prozent gesteigert werden, um die Welt zu ernähren.
Doch wie soll das bewerkstelligt werden, ohne die Erde weiter zu schädigen und das Klima zu belasten? Wie kann die Nahrungsmittelproduktion und -versorgung sowie die Ernährungsweise verbessert werden und auf eine Weltbevölkerung von mehr als 9 Milliarden zugeschnitten werden? Neue Ideen müssen her.
Branche im Umbruch
Ein Ansatz ist der weltweite Fleischkonsum, der weiter stark zunimmt. Doch die Produktion von Fleisch steht im Verruf – so ist das Methan von Kühen als Treibhausgas etwa 25-mal wirksamer als Kohlendioxid. Urwälder werden geschlagen, um Weideflächen zu erzeugen, außerdem ist der Wasserbedarf für die Fleischproduktion enorm hoch. Ein Angebot macht der Fleischersatzproduzent Beyond Meat (WKN: A2N7XQ), der eine Alternative aus Pflanzenproteinen entwickelt hat.
Über Geschmack lässt sich bekannt streiten, doch zumindest Aussehen und Textur kommen einem echten Hack schon recht nahe. „Wir wollen Menschen ansprechen, die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten und nach anderen Lösungen suchen“, formuliert Mitgründer Brent Taylor die Devise von Beyond Meat.
Auch der fulminante Börsengang des schwedischen Haferdrink-Hersteller Oatly erregte jüngst Aufsehen. Die Investoren erteilten einiges an Vorschussloorberen, die Firma konnte ihre Marktkapitalisierung deutlich erhöhen. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Der Lebensmittelriese Nestlé treibt die Entwicklung von Ersatzprodukten für fast alle Arten von tierischen Produkten voran. Jüngst haben die Schweizer ihre eigene Milchalternative (Wunda) vorgestellt, die aus Erbsen hergestellt wird.
Der Ernährungs-ETF
Diese Entwicklungen zeigen, in der Branche ist viel Bewegung und möglicherweise auch eine Spur Hype. Doch Anleger können mit einer diversifizierten Vorgehensweise an dem Trend teilhaben und zugleich ihr Risiko spreizen. So hat sich auch ein ETF-Anbieter dem Thema der ‚Ernährung der Zukunft‘ angenommen. Der Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF (WKN: A2P876) investiert in innovative Firmen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion tätig sind. Ziel dieser Unternehmen ist es, ein nachhaltiges, sicheres sowie faires globales Lebensmittelsystem aufzubauen.
Hierzu zählen Unternehmen aus der Agrarwissenschaft, Landwirtschaft und dem Wassermanagement, die das Ziel verfolgen, mehr Lebensmittel mit weniger Ressourcen und geringerer Umweltbelastung zu produzieren. Die Aktien von Beyond Meat (WKN: A2N7XQ) sind derzeit die fünftgrößte Position im ETF. Der Fonds legte in diesem Jahr um 16 Prozent zu. Die Gesamtkostenquote beläuft sich auf 0,45 Prozent. Der Ernährungs-ETF ist bei insgesamt 5 Online Broker(n) sparplanfähig. Bei 2 Anbieter(n) davon ist der ETF aktuell kostenfrei im Sparplan erhältlich.
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
Nicht nur in Mode, Technik oder Gaming gibt es regelmäßig neue Trends. Auch an der Börse lassen sich Hypes ausmachen. Manche flammen nur kurz auf, andere sind gekommen, um zu bleiben. An welchen Trends du in diesem Jahr nicht vorbeikommst – und welche ETFs jetzt auf meiner Watchlist stehen.
Die Weltbevölkerung steigt nach UN-Prognosen bis 2050 auf ca. 9,74 Mrd. Menschen. Die globale Ernährung wird somit zu einem zentralen Punkt für die Weltgemeinschaft. In den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN greifen neun Ziele den Bereich Lebensmittelversorgung auf.