6. April 2022
Der Dax befindet sich in der stabilen Seitenlage

DAX-ETF: Das Stehaufmännchen?

Die erste Börsenliga geht mit Rekordergebnissen im Rücken in das so schwierige Jahr 2022. Trotz aller Herausforderungen: Totgesagte leben länger. Das dürfte auch für den DAX gelten.

Sind Aktien aus der ersten Börsenliga Deutschlands besser als ihr Ruf? Trotz Lieferengpässen und Materialmangels haben die 40 im Deutschen Leitindex notierten Konzerne in Summe das vergangene Jahr auf einem Rekordniveau abgeschlossen, wie das Beratungs- und Prüfungsunternehmen EY jüngst errechnet hat. Demnach steigerten die Konzerne ihren Umsatz insgesamt um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,6 Bio. Euro. Der operative Gewinn konnte auf rund 169,9 Mrd. Euro zulegen und sich damit mehr als verdoppeln.

Die Wachstumsraten fallen freilich auch deshalb so hoch aus, weil das Jahr 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie stand und 2021 eine Erholung eintrat. Das Niveau des Corona-Vorkrisenjahres 2019 übertrafen die Konzerne beim Gewinn aber immerhin noch um 62 Prozent und beim Umsatz um elf Prozent, so EY.

Beeindruckendes Wachstum

Das Wachstum der DAX-Konzerne zeigt, dass man die Unternehmen in der ersten deutschen Börsenliga noch lange nicht abschreiben sollte. Doch nun hat der Ukraine-Krieg die Unsicherheit über das künftige Geschäft massiv erhöht, worauf auch EY hinweist. Absehbar seien langfristig erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft, betont EY-Chef Henrik Ahlers.

„Die Pandemie war der erste Schock, der unter anderem Lieferketten in bisher unbekanntem Ausmaß belastete, der Krieg in der Ukraine ist der zweite“. Deutschland als Industriestandort und Exportnation sei auf „offene Märkte angewiesen und auf eine multilaterale Weltordnung, in der sich alle an vereinbarte Regeln halten“, sagt Ahlers. „Deutschland war der Globalisierungsgewinner par excellence“. Diese Logik werde nun auf eine harte Probe gestellt.

Das Problem mit der Glaskugel

Auch Anleger profitierten von den besser laufenden Geschäften im vergangenen Jahr. Der Leitindex DAX legte 2021 um knapp 16 Prozent und damit stärker als im langfristigen Mittel zu. Solch ein hoher Zuwachs ist unter den gegebenen Umständen in diesem Jahr nicht zu erwarten. Allerdings könnten Anleger mit einem Engagement in DAX-Titel laut Marktexperten zumindest einen unterm Strich stabilen Anker installieren. Der bekannte Vermögensverwalter Jens Ehrhardt von DJE Kapital wagte im Interview mit der FAS eine Prognose, wo der deutsche Aktienindex am Jahresende stehen könnte – auch wenn er einschränkte, „keine Glaskugel“ in der Hand zu halten: „Neue kriegerische Entwicklungen außen vor gelassen, wird der DAX wieder auf 16.000 Punkte steigen.“

Ehrhardt betont, dass europäische Aktien vor Ausbruch des Ukrainekonflikts eigentlich gute Voraussetzungen hatten: „Sie waren und sind im Vergleich zu amerikanischen Aktien so günstig zu haben wie seit 30 Jahren nicht, wenn Sie entsprechende Kennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis zurate ziehen.“ Aber der Krieg habe diese guten Aussichten geschmälert. Mit dem Deka DAX UCITS ETF (WKN: ETFL01) partizipieren Anleger an der Wertentwicklung der 30 größten und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes. Der ETF besticht mit geringen Gebühren (0,15 % p. a. ) und ist sparplanfähig. In diesem Jahr gab der ETF bisher um gut neun Prozent ab. Seit Auflage im Jahr 2008 erzielte er eine jährliche Rendite von durchschnittlich 5,7 Prozent.