20. Juni 2022
Clean Energy-ETF: Die Technik zur Energiewende

Clean Energy-ETF: Die Technik zur Energiewende

Aktien aus dem Sektor der Erneuerbaren Energien haben es schwer. Doch ist der Boden erreicht? Ein Clean Energy-ETF setzt auf Branchenmitglieder mit Substanz.

So langsam aber sicher dreht Russland Europa den Gashahn zu. Aus dem Osten fließt immer weniger des so dringend benötigten Brennstoffs gen Westen. Katalysator ist der Ukraine-Krieg, der den Westen und Russland weiter auseinandertreibt und den Handel der beiden Blöcke erschwert. Auf die russische Aggression hat der Westen mit Sanktionen reagiert, Moskau versteht sich im Gegenzug darin, Rohstoffe wie Erdgas und auch Getreide, als Druckmittel einzusetzen. Kurzfristig kann Europa russische Energien nicht ersetzen, das ist das Dilemma der westlichen Regierungen.

Doch die Zukunft beginnt jetzt, die Abhängigkeit von Moskau wird Tag für Tag abgebaut. Diese Gemengelage lenkt den Blick auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien, womit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden sollen: Klimaschutz, perspektivisch günstigere Energiekosten und vor allem die Unabhängigkeit von Russland. „Die ökologische Neuausrichtung der Energiegewinnung und -nutzung ist unumgänglich“, betont Gottfried Urban von der Urban & Kollegen GmbH Vermögensmanagement. 

Schwierige Börsenzeit

Der Markt hat den Sektor der Erneuerbaren lange Zeit gehypt, nun haben es die Branchentitel an der Börse schwer. Was hat sich verändert? Zunächst bedeutet ein brummendes Geschäft noch lange nicht, dass Geld verdient wird. Die Margen von Windkraftanlagenherstellern beispielsweise sind kaum der Rede wert. Bei den Erneuerbaren handelt es sich um eine kapitalintensive Branche. In Zeiten steigender Zinsen wird das Kapital teurer.

Zudem ziehen die Rohstoffpreise derzeit an. Erschwerend wirken die Probleme in den Lieferketten. Wenig verwunderlich, kann die Branche an der Börse derzeit nicht punkten. „Die Aktien werden wegen der erwarteten Kurssteigerung oder einer tollen Zukunftsstory gekauft“, erklärt Experte Urban. „Meist legen die Kurse dann weiter zu, bis der Blick auf die Kennzahlen oder, wie eben jetzt, auf eine drohende Rezession zur Ernüchterung bei Anlegern führt“.

Erneuerbare ’Player’

In Phasen schnell aufeinanderfolgender Zinsanhebungen oder bei Stagflation und hohen Inflationszahlen zählt laut Urban Substanz. Anleger fahren seiner Einschätzung nach in der Regel besser mit Aktien von Unternehmen, die gering verschuldet sind und über ein funktionierendes Geschäftsmodell verfügen. „Manche Unternehmen aus dem ökologischen Bereich können diese Investmentregeln erfüllen“, betont Urban. Der iShares Global Clean Energy UCITS ETF (WKN: A0MW0M) bildet zu einem guten Teil solche Player ab.

Der Clean Energy-ETF bündelt 30 der weltweit größten Unternehmen, die an der Erzeugung sauberer Energien oder der Bereitstellung von Energieausrüstung und Technologien für saubere Energien beteiligt sind. Dieser Mix kostet 0,65 Prozent im Jahr. In diesem Jahr rentierte der Passivfonds bisher negativ, auf Sicht der vergangenen 10 Jahre konnte mit dem ETF im Schnitt ein prozentual zweistelliger Gewinn erzielt werden. Der iShares Global Clean Energy ETF ist bei insgesamt 19 Online Brokern sparplanfähig.