Mit einem China-ETF vom Konsum der Volksrepublik profitieren
China wächst nicht mehr so schnell und zugleich sparen Chinesen fleißig. Mehr chinesischer Konsum könnte das Wachstum weltweit anschieben. Jetzt in einen China-ETF investieren?
China und die USA haben zuletzt wichtige Schritte aufeinander zu gemacht und auf diese Weise für Entspannung an den Märkten gesorgt. Mittelfristig könnte der schwelende Handelsstreit sogar dafür sorgen, dass die Volksrepublik sich noch stärker auf den Binnenkonsum fokussiert. Davon könnte dann die gesamte Welt profitieren, so Amélie Thévenet, Fondsmanagerin im Emerging Markets-Team bei Jupiter Asset Management. „Für viele internationale Unternehmen stammt der Großteil des Umsatzwachstums aus ihren chinesischen bzw. asiatischen Geschäftsbereichen“, so die Anlage-Expertin. Wenn China nun den privaten Konsum stärkt, könnte dies auch Unternehmen aus aller Welt begünstigen. Zuletzt habe sich zwar das Wachstum des privaten Konsums nach Jahren leicht abgeschwächt, doch bestehe noch weiteres Potenzial.
China auf dem Weg zu mehr Binnenwachstum
„Die chinesische Regierung scheint zu erkennen, dass ein Wandel hin zu einem binnenmarkt- und konsumorientierten Wirtschaftsmodell notwendig ist. In dieser Hinsicht wurden bereits einige Fortschritte erzielt und der Handelskrieg könnte diesen Plan sogar beschleunigen. Denn es ist leichter, den Binnenkonsum zu fördern, als andere Maßnahmen zu ergreifen, die stärker von den internationalen Märkten und dem grenzüberschreitenden Handel abhängig sind“, erläutert Thévenet und verweist auf die vergleichsweise hohe chinesische Sparquote von 45,7 Prozent. „Es mag zwar unrealistisch erscheinen, westliche Sparquotenniveaus erreichen zu können, doch wenn die Volksrepublik es schafft, sich zukünftig dem 27-Prozent-Niveau des benachbarten Japans anzunähern, dürften die Auswirkungen erheblich sein“, so die Fondsmanagerin.
China-ETF mit breit gestreuter Index
Während Experten für aktive Titelselektion wie Amélie Thévenet in den Bereichen Sport und Freizeit Chancen für Anleger in China sehen, können passiv ausgerichtete Anleger mit dem HSBC MSCI China UCITS ETF (WKN: A1JHYT) breit gestreut investieren. Insgesamt sind 516 Aktienpositionen im ETF repräsentiert. Die wichtigsten Branchen sind Technologie (22,39%), zyklische Konsumgüter (22,24%) und Finanzen (22,18%). Im laufenden Jahr legte der ETF bereits um knapp 15 Prozent zu. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,6 Prozent.
Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.
Autor Redaktion
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