Die chinesische Wirtschaft wächst weiter in atemberaubendem Tempo. Von Juli bis September legte das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Die Zahl liegt deutlich über dem Jahresziel der Regierung, die „rund 6,5 Prozent“ in Aussicht stellte. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hob Mitte Oktober zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Wachstumsprognose für die Chinas Volkswirtschaft um 0,1 Punkte auf 6,8 Prozent an. Nur warnte der IWF auch, dass sich die Volksrepublik Wachstum nach wie vor durch höhere Schulden erkaufe. So sind im dritten Quartal vor allem die Investitionen in Infrastruktur gewachsen, finanziert aus staatlichen Krediten. Die IWF-Fachleute verweisen in diesem Zusammenhang auf die gewachsenen Schulden der chinesischen Unternehmen. Im September hatte die US-Ratingagentur S&P die Bonitätsnote des Landes um eine Stufe auf „A+“ herabgesetzt. Das langanhaltende starke Kreditwachstums in China habe die wirtschaftlichen und finanziellen Risiken erhöht, teilte S&P mit.
Peking will Unternehmensverschuldung eindämmen
Auch innerhalb der chinesischen Führung ist das Problem erkannt. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat auf dem jüngst beendeten Kongress der Kommunistischen Partei Chinas die Anstrengungen seiner Wirtschaftspolitik aufgezählt, Unternehmen zu entschulden und Notlagen im Finanzsystem zu verhindern. So wurden etwa die Debt-Equity-Swaps eingeführt, bei denen offene Forderungen durch eine Beteiligung am schuldenden Unternehmen beglichen werden. Dies zielt darauf ab, die Unternehmensverschuldung sowie den Anteil an faulen Krediten im Bankensystem zu senken. „Die Verschuldung der privaten Unternehmen stellt keine ernsthafte Bedrohung für die chinesische Wirtschaft dar, da die Regierung rasch gehandelt hat, um das Problem anzugehen,“ ist Michael Lai, Investment Director bei GAM überzeugt. „Die Gesamtverschuldung von Banken und anderen Kreditinstituten sank von 72,4 Prozent des Bruttoinlandproduktes Ende 2016 auf 71,2 Prozent Ende März dieses Jahres“, betont Lai. Für die chinesische Regierung sei es jedoch wichtig, die teilweise noch immer rücksichtslos hohen Unternehmensausgaben einzudämmen, so der China-Experte. „Zusätzliche Maßnahmen sind unerlässlich, um das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufrechtzuerhalten“.
Möglichkeiten bei chinesischen Large Caps
Nach Einschätzung von GAM befindet sich China wirtschaftlich in einer guten Ausgangslage, das Umfeld sollte für Anleger weiteres Potenzial bieten. Besonders von der robusten Wirtschaft profitieren Großunternehmen. So signalisieren die offiziellen Einkaufsmanagerumfragen im Verarbeitenden Gewerbe eine ausgeprägte Dynamik vor allem bei großen, staatsnahen Betrieben. Mit dem iShares China Large Cap UCITS ETF (WKN: A0DK6Z) erhalten Anleger Zugang zu den 25 größten und liquidesten chinesischen Aktien (Red Chips und H-Shares), die an der Börse in Hongkong notiert sind. Der Gewinn in diesem Jahr beträgt bisher fast 20 Prozent. Die Gesamtkosten liegen bei 0,74 Prozent.
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Autor Redaktion
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