Der Chipmangel beschäftigt die Autobranche nach wie vor. Auch das kommende Jahr dürfte zunächst nur mit stotterndem Motor laufen. Analysten setzen auf Nachholeffekte und wir auf diesen Automobil-ETF.
Der europäische Autosektor ist noch nicht über dem Berg. Die Chipkrise und die Lieferkettenproblematik beeinträchtigen die Geschäfte von Zulieferbetrieben und Herstellern noch immer massiv. Die Zahlen des europäischen Branchenverbands ACEA sprechen da eine eindeutige Sprache: Demnach ist der Neuwagenabsatz in Europa im November den fünften Monat in Folge gesunken.
Die Zahl der Neuzulassungen sank in der Europäischen Union gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,5 Prozent auf 713.346 Stück. Von Januar bis November liegt das Volumen mit 8,9 Mio. Fahrzeugen nun leicht unter den Zulassungszahlen aus dem sehr schwachen und von Corona-Lockdowns belasteten Jahr 2020.
Aufhellung ist in Sicht
Analysten der Postbank * sehen auch für 2022 zunächst keine breite Aufhellung. „Das kommende Jahr dürfte für die Automobilkonzerne einige Parallelen zu 2021 aufweisen“, sagt Kapitalmarktstratege Ulrich Stephan. Steigende Produktionskosten könnten allein für die europäischen Unternehmen Zusatzkosten in Höhe von rund acht Mrd. Euro bedeuten. Die Halbleiterknappheit sollte zumindest noch in der ersten Jahreshälfte die globale Autoproduktion drosseln, so der Fachmann. Die Folge sei: Die Engpässe dürften auch im kommenden Jahr dazu führen, dass die Pkw-Fertigung nicht mit der Nachfrage Schritt halten könne.
Ab dem zweiten Halbjahr sollten sich aus Sicht von Experte Stephan aber neu geschaffene Chipfertigungskapazitäten bemerkbar machen und die Anzahl der weltweit produzierten Fahrzeuge deutlich erhöhen. Dabei blieben die Konzerne weiterhin in der Lage, einen Großteil der Kosteninflation an die Abnehmer weiterzureichen. „Unter dem Strich wird erwartet, dass die positiven Faktoren überwiegen und beispielsweise den europäischen Autokonzernen ein durchschnittliches Gewinnwachstum von rund 35 Prozent im Jahr 2022 bescheren werden“, so Stephan.
Automobil-ETF: Langfristiger Anlagehorizont
Anleger mit einem langen Atem können sich einen ETF zur europäischen Autobranche mit ins Depot legen. In Frage kommt hier beispielsweise der LyxorSTOXX Europe 600 Automobiles & Parts UCITS ETF (WKN: LYX01V). 60 Prozent der Positionen nehmen Unternehmen mit Sitz in Deutschland ein. Der Lyxor-ETF ist bei insgesamt 11 Online-Brokern sparplanfähig. Die laufenden Kosten liegen bei 0,30 Prozent im Jahr.
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
Der Mythos der Auto-Nation Deutschland beruht auch auf dem Erfolg des VW-Käfers. Bei E-Fahrzeugen könnte sich diese Erfolgsgeschichte in China wiederholen.
Im schwierigen Geschäftsumfeld scheint Mercedes-Benz besser abzuschneiden als die meisten ihrer Konkurrenten, meinen Experten.
Affiliate Hinweis * Bei den mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links handelt es sich um Werbe- oder Affiliate-Links. Wenn du über diesen Link etwas kaufst oder abschließt, erhalten wir eine Vergütung des Anbieters. Dir entstehen dadurch keine Nachteile oder Mehrkosten. Wir verwenden diese Einnahmen, um unser kostenfreies Angebot zu finanzieren. Vielen Dank für deine Unterstützung.