Automobil-ETF: Entsteht hier echtes Potenzial für Anleger?
Autos bleiben gefragt – trotz hoher Spritpreise und Problemen in der Produktion. Wir stellen einen Automobil-ETF vor, der mehrere Titel aus Europa bündelt.
Die Automobilindustrie befindet sich in einem Wandel. Doch anders als vor wenigen Jahren, als man glaubte, die europäischen Konzerne würden diesen Wandel verschlafen, hat sich rund um die Elektrifizierung der Mobilität einiges getan. Da Europas Autobauer zudem mit starken Marken punkten können, wuchs die Hoffnung in der Branche. Doch dann kamen die Chip-Knappheit, die fehlenden Kabelbäume und jetzt auch noch die Diskussion um ein Energie-Embargo gegen Russland.
Wie könnte es für die Branche am Aktienmarkt weitergehen? Die Experten der Deutschen Bank sind zuversichtlich: „Europäische Automobilaktien sind vor dem Hintergrund der erwarteten Konjunkturerholung und der Outperformance von Substanzwerten gut ins Jahr gestartet. Die aus dem Russland-Ukraine-Krieg resultierenden Störungen der Lieferketten und steigenden Material- und Energiekosten sowie erneute Produktionsstopps in China belasten jedoch seit Mitte Februar die Unternehmen und ihre Aktienkurse“, so Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank.
Lage in der Branche besser als gedacht
Doch die negativen Folgen für die Branche sieht der Experte weitgehend eingepreist: „Die Quartalszahlen, insbesondere von Automobilherstellern, könnten trotzdem ordentlich ausfallen: Gerade in den ersten zwei Monaten des Jahres lief die Produktion noch rund und es bestand eine hohe Nachfrage nach Automobilen. Angesichts aktueller Herausforderungen dürften die Konzernausblicke jedoch wohl verhaltener ausfallen. Am Markt erscheint mir dies allerdings bereits größtenteils eingepreist zu sein“, so der Marktkenner.
Automobil-ETF holt auf
Anleger, die an eine weiterhin gute Entwicklung von Aktien aus der Autoindustrie glauben, können sich den iShares STOXX Europe 600 Automobiles & Parts UCITS ETF (WKN: A0Q4R2) näher ansehen. Der ETF büßte 2022 bislang 12,4 Prozent ein, entwickelte sich zuletzt aber bereits wieder nach oben. Mit dabei sind 14 Titel, wie Mercedes-Benz, Stellantis, VW oder auch Continental und Valeo. Die Gesamtkostenquote des ETF liegt bei 0,46 Prozent.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.
Der Mythos der Auto-Nation Deutschland beruht auch auf dem Erfolg des VW-Käfers. Bei E-Fahrzeugen könnte sich diese Erfolgsgeschichte in China wiederholen.