Agrar-ETF: Die grüne Revolution mit Smart Farming läuft
Landwirte setzen immer mehr auf digitale Technologien, um bei knappen Ressourcen ihre Erträge zu steigern. Smart Farming kann zum Megatrend werden und auch Anlegern Chancen bieten.
Die Technikmesse CES in Las Vegas hielt auch in diesem Jahr wieder ganz besondere Schmankerl bereit. So hat das auf den Modellnamen iX getaufte Elektrofahrzeug von BMW, das von jetzt auf gleich seine Außenfarbe wechseln kann, viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Fast ein wenig unter ging ein weiteres Highlight: So stellte der weltgrößte Landtechnikhersteller Deere & Company einen vollautonomen Traktor vor, der bereits Marktreife aufweist und noch in diesem Jahr an die Kundschaft gehen soll.
Um den Traktor zu nutzen, müssen ihn die Landwirte lediglich aufs Feld bringen und konfigurieren. Dann können sie anderen Aufgaben nachgehen. Der Traktor verfügt über mehrere Kamerapaare, die eine Rundumsicht zu Erkennung von Hindernissen ermöglichen. Das System entscheidet, ob die Maschine weiterfährt oder anhält, je nachdem, ob ein Hindernis erkannt wird.
Kosten sparen und Klima schonen
Smart Farming nennt sich das, was Deere & Company auf den Acker bringt. Es ist ein weiterer Meilenstein für das Agrarbusiness, das mit immer knapperen Ressourcen immer mehr Nahrung produzieren muss. Laut den Vereinten Nationen wird die Weltbevölkerung bis 2050 von heute rund 8 Mrd. auf dann knapp 10 Mrd. Menschen anwachsen. Und das in Zeiten des Klimawandels, der den Landwirten zusehends Sorgen bereitet. Wetterkapriolen und Dürreperioden beeinträchtigen das Wachstum der Pflanzen und machen diese anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Damit die Produktion auf umweltgerechte Art und Weise gesteigert werden, sind optimierte Anbaumethoden und eine bessere Nutzung der vorhandenen Flächen unumgänglich.
Smart Farming kann beispielsweise Ernteausfälle verringern oder Pflanzenschutzmittel gezielt einsetzen, um die Arten- und Biotopvielfalt zu schützen. „Langfristige globale Trends wie das Wachstum der Weltbevölkerung, der Klimawandel und die Verknappung von Anbauflächen und Ressourcen machen moderne Lösungen, innovative Methoden und technischen Fortschritt notwendig, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser auch in Zukunft sicherzustellen“, heißt es von der Fondsboutique Optinova.
Weltweiter Markt für Smart Farming wächst
Automatisierung und Digitalisierung in der Agrarindustrie kann zum Megatrend werden – auch Anleger können auf ihre Kosten kommen. Laut Vontobel Asset Management war der weltweite Markt für intelligentes Agrarbusiness im vergangenen Jahr bereits rund 170 Mrd. Euro schwer. Wenn Investoren von dem Trend profitieren möchten, können sie sich den iShares Agribusiness UCITS ETF USD (Acc) (WKN: A1JKQK) näher anschauen.
Der ETF bietet Zugang zu Aktien von großen börsennotierten Unternehmen, die weltweit in der Landwirtschaftsbranche tätig sind. Zu den größten Positionen im Fonds zählen Nutrien, Deere & Co und Archer Daniel Midlands – allesamt Firmen, die den Bereich Smart Farming als ihr Zukunftsfeld betrachten. Der ETF legte im Jahr 2021 um über 32 Prozent zu, die Kosten belaufen sich auf 0,29 Prozent im Jahr.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
In einer Welt, in der die Bevölkerung wächst und die Ressourcen knapper werden, ist die Agrarsparte ein wichtiger Faktor. Ein Landwirtschaft-ETF im Fokus.
Die Versorgung aller Menschen auf dieser Welt mit Nahrungsmitteln ist ein ernsthaftes Problem unserer Zeit. Lieferkettenprobleme und die Krise in der Ukraine haben die Situation noch verschärft, und die Preise von Agrargütern sind erheblich angestiegen. Die Landwirtschaft muss digitaler und damit effizienter gestaltet werden. Die aktuelle Situation könnte eben diese Entwicklung begünstigen und Smart Farming neuen Rückenwind verleihen.