Was sich aus dem neuesten Brief von Warren Buffett lernen lässt
Die Investment-Legende Warren Buffett hat wieder seine Gedanken geteilt. Erfahre jetzt, welche Aspekte du aus seinem aktuellen Brief beachten solltest.
Warren Buffett ist ein Phänomen der Wirtschaftswelt. Im Gegensatz zu vielen anderen CEOs ist der 92-jährige Chef von Berkshire Hathaway auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. So werden auch seine jährlichen Briefe an die Investoren viel beachtet. Darin teilt er sein Wissen zu den unterschiedlichsten Themen. Er ordnet die wirtschaftliche Lage ein, spricht über seine Fehlentscheidungen beim Investieren und gibt Einblicke in das Geschäftsmodell seines Unternehmens.
Der Investorenbrief von Warren Buffett
Am letzten Februarwochenende war es wieder soweit und der aktuelle Investorenbrief wurde im Rahmen des Geschäftsberichtes 2022 veröffentlicht. Er enthält wieder Lehren, die jeder Einsteiger kennen sollte, die aber im Börsentrubel oft untergehen.
Denn selbst erfahrene Börsianer vergessen oft, dass sie mit einer Aktie eine Beteiligung an einem Unternehmen erwerben. Deshalb erklärt Warren Buffett auch, dass er und sein langjähriger Partner Charlie Munger keine Stock-Picker, sondern Business-Picker sind. Das heißt, sie halten Aktien aufgrund ihrer Erwartungen hinsichtlich der langfristigen fundamentalen Entwicklung und nicht als Vehikel für geschickt getimte Käufe und Verkäufe.
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Darüber hinaus wiederholt Warren Buffett seine Kritik an der Theorie der effizienten Märkte, die seiner Meinung nach nur in Lehrbüchern existiert. Aktien werden zeitweise an der Börse über- und unterbewertet, was es ermöglicht, wunderbare Unternehmen zu wunderbaren Preisen zu kaufen. Im Gegensatz dazu ist es sehr schwierig, ein Schnäppchen zu machen, wenn ein Unternehmen in Privatbesitz ist. Die Unternehmen werden beim Verkauf oft sehr hoch bewertet und nur dann unter Wert verkauft, wenn der Verkäufer unter Druck steht.
Die geheime Sauce
Was macht den Erfolg von Berkshire Hathaway aus? Warren Buffett nennt in seinem Brief zwei zentrale Faktoren.
Im Durchschnitt gelingt ihm und Charlie Munger etwa alle fünf Jahre eine sehr gute Investitionsentscheidung. In Kombination mit vielen durchschnittlichen Entscheidungen und einer großen Portion Glück bei einigen schlechten Investments hat Berkshire Hathaway dennoch langfristig besser abgeschnitten als alle Vergleichsindizes. Während die Risiken bei einer Investition begrenzt sind, sind die Chancen bei hervorragenden Unternehmen fast unbegrenzt.
Dabei spielte auch der zweite Faktor eine wichtige Rolle. Die beiden älteren Herren sind geduldig und halten ihre Beteiligungen sehr lange. Ein gutes Beispiel ist der Kauf von Coca-Cola-Aktien für 1,3 Milliarden Dollar im Jahr 1994. 2022 hatte Berkshire Hathaway bereits 704 Millionen Dollar an Dividenden erhalten, und der Wert der Aktien lag Ende 2022 bei 25 Milliarden Dollar. Dies zeigt, dass es sich lohnt, früh zu investieren und möglichst lange an der Börse investiert zu bleiben.
Von Aktienrückkäufen profitieren
Aktienrückkäufe. Er kritisiert die US-Regierung dafür, dass sie seit letztem Jahr eine Steuer von einem Prozent erhebt und eine weitere Erhöhung plant.
Ähnlich wie Dividenden waren Aktienrückkäufe in den vergangenen Jahren jedoch für einen erheblichen Teil des Wertzuwachses der Aktionäre verantwortlich. Mit dem Invesco Global Buyback Achievers UCITS ETF (WKN: A114UD) können Anleger in Unternehmen investieren, die in den vergangenen zwölf Monaten mindestens fünf Prozent ihrer ausstehenden Aktien zurückgekauft haben.
Bei Unternehmen mit guter Kapitalallokation werden Aktienrückkäufe vor allem in Phasen durchgeführt, in denen der Aktienkurs im Verhältnis zur Geschäftsentwicklung günstig erscheint. Unternehmen, die Aktienrückkäufe tätigen, verfügen in der Regel über einen hohen freien Cashflow. Im Gegensatz dazu werden Dividenden häufig aus der Substanz bezahlt, da Unternehmen dem Druck der Aktionäre unterliegen, jährlich stabile oder sogar steigende Dividenden zu zahlen.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.
Im April hat Börsen-Legende Warren Buffett Beteiligungen an Unternehmen aus Japan aufgestockt. Was Anleger daraus für das eigene Portfolio ableiten können.