Ist ein Blockchain-ETF attraktiver als ein Investment in Kryptowährungen?

Was lohnt sich wirklich – Blockchain-ETF oder Kryptowährungen?

Bitcoin & Co. waren DAS beherrschende Finanzthema der vergangenen Wochen. Doch der Bitcoin-Crash zeigt: die Cyber-Devisen bleiben hoch volatil! Lohnt sich stattdessen eher ein Blockchain-ETF?

Jeden Tag werden Sie in den Nachrichten mit Bitcoin oder Ethereum konfrontiert. Kryptowährungen genießen seit Monaten eine enorme mediale Aufmerksamkeit – kein Wunder bei den Renditen. Dabei sind sie bei weitem nicht alles, was die Blockchain-Technologie zu bieten hat. Im vergangenen Jahr hat sich ein ETF besonders gut entwickelt – der Blockchain-ETF von Invesco. Auch im laufenden Jahr liegt seine Performance bereits über 25 Prozent.

Falls Sie zu den Anlegern gehören, die nicht nur von einem Anwendungsfalle der Blockchain-Technologie profitieren möchten, sondern von einer Vielzahl an potenziellen Use Cases, dann ist der Blockchain-ETF in jedem Fall einen Blick wert.

Blockchain ermöglicht Vielzahl an Anlagechancen

Wenn Sie Bitcoin hören, denken Sie sicherlich an die Kryptowährung und hohe Renditechancen. Was viele Privatanleger übersehen, ist das Potenzial der Technologie, auf der die technische Infrastruktur des Bitcoins beruht. Die Blockchain findet bereits heute in zahlreichen Industrien Anwendung – ob in der Gesundheits-, Finanz- oder Automobilbranche und erreicht zunehmend eine kritische Größe. Besonders die Anwendung von Smart-Contracts gilt als Game-Changer zur Automatisierung von digitalen Prozessen. Der Kauf einer Immobilie könnte so z.B. innerhalb von Sekunden abgewickelt werden – inkl. Grundbucheintrag und das ohne Notar, Makler und sonstige Intermediäre. Das ist heute zwar rechtlich noch nicht möglich – technologisch hingegen schon.

Der große Vorteil an Blockchain-Systemen ist, dass ein Großteil der Intermediäre nicht mehr benötigt wird. Außerdem sind dezentrale Datenbanken auf Blockchain-Basis manipulationssicher. Jeder Block hat einen sog. Zeitstempel und eine Verknüpfung zum vorherigen Block. Diese Verbindung ist kryptografisch verschlüsselt und unveränderbar.

Die neue Technologie birgt nicht nur das Potenzial bestehende Prozess zu optimieren, sondern auch neue, disruptive Geschäftsmodelle zu erschaffen. Von dieser Entwicklung können Anleger heute schon mit einem ganz besonderen ETF profitieren.

Tipp: Jetzt kostenlos Depot bei Trade Republic * oder Scalable Capital * eröffnen.

Blockchain-ETF von Invesco als Alternative zu Bitcoin & Co

Im Frühjahr 2019 lancierte Invesco den Elwood Global Blockchain UCITS ETF(WKN:  A2PA3S). Seit seiner Auflage erzielten Anleger eine Gesamtrendite von über 150 Prozent (Stand 06/2021). Der ETF investiert in Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern, die am Blockchain-Ökosystem partizipieren oder künftig partizipieren könnten. Er ist darauf ausgelegt, an dem potenziellen Wachstum der Blockchain-Technologie zu partizipieren. Bei dein Einzelwerten handelt es sich schwerpunktmäßig um wachstumsstarke kleine bis mittelgroße Unternehmen.

Im Gegensatz zu Kryptowährungen ist der Indexfonds deutlich weniger volatil. Auch die Korrelation zwischen den im Index enthaltenen Werten und dem Krypto-Markt ist relativ gering. Das macht den ETF besonders für Anleger spannend, die vom technologischen Potenzial profitieren möchten, ohne das hohe Risiko von Kryptowährungen in Kauf nehmen zu müssen.

Das Fondsvolumen liegt aktuell bei rund 900 Millionen Euro, nachdem im Frühjahr bereits die Milliardenmarke geknackt wurde. Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,65 Prozent ist der ETF relativ teuer, aufgrund des engen Branchenfokus jedoch vertretbar. Mit zunehmendem Wachstum des Fondsvolumens könnte auch die TER in den kommenden Jahren weiter sinken.

Tipp: Hier erfahren Sie alles über das Investieren in Themen-ETFs – inklusive wichtiger Brancheninfos und geeigneter ETFs.

Vorteile des Blockchain-ETFs überwiegen

Aus meiner Sicht lohnt sich ein Investment in den Blockchain-ETF aufgrund der enormen Wachstumschancen, die mit der Technologie einhergehen. Bei sämtlichen Unternehmen aus dem Index (Kakao Corp, GMO Internet, Minex Group etc.) handelt es sich um Growth-Titel. Dementsprechend müssen Anleger mit einer erhöhten Volatilität rechnen, die jedoch weit unter der von Kryptowährungen liegt. Auch die Korrelation mit Kryptowährungen ist niedrig.

Interessierten Anlegern empfehle ich eine Anlage nach dem Core-Satellite-Prinzip. Bauen Sie sich zunächst eine solide 90-Prozent-Basis auf. Ein ETF auf den MSCI-World, Emerging Markets, Staatsanleihen und Gold bieten sich dafür an. Die restlichen 10 Prozent Ihres Depots verteilen Sie dann anschließend auf spezifische Themen-ETFs oder auch Einzelaktien und Kryptowährungen.

So profitieren Sie einerseits von den Wachstumschancen, Ihr Downside ist hingegen beschränkt, was gerade risikoscheuen Anlegern zugutekommt. In den vergangenen Jahren hat der Blockchain-ETF überdurchschnittlich gut performt. Es könnte demnächst wieder zu größeren Korrekturen kommen, weshalb ein sukzessives Investment sinnvoll sein könnte. Behalten Sie in jedem Fall einen langfristigen Anlagehorizont – gerade bei noch jungen Technologien ist dies ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Fazit

Blockchain ist kein Trend, sondern eine Technologie, die langfristig die Infrastruktur zahlreicher Branchen definieren wird. Reduzieren Sie die Blockchain nicht nur auf den Bitcoin oder Ethereum. Wenn Sie demnächst Carsharing betreiben, eine neue Immobilie kaufen, Wertpapiere kaufen oder sich am Flughafen identifizieren, werden Sie die Technologie nutzen – ohne etwas zu merken.

Dieses Anwendungspotenzial kommt mit neuen Geschäftsmodellen, erheblichen Effizienzsteigerungen und logischerweise neuen Anlagechancen auf dem Aktienmarkt. Der Blockchain-ETF von Invesco gehört demnach zu einem meiner Favoriten unter den Themen-ETFs. Die Risiken sind da, die Chancen jedoch auch.