Vorsicht vor Pennystocks: Was Anleger wissen müssen
Pennystocks erlebten im letzten Jahr wieder einen Boom. Getrieben vor allem durch Social Media und den Anlegerforen auf Plattformen wie Reddit. Doch Vorsicht: Anlegern drohen hohe Verluste.
Der Begriff Pennystocks kommt aus dem US-amerikanischen Börsenhandel. Dort bezeichnet er Aktien (stocks), die einen Kurswert haben, der sich im Penny-Bereich bewegt. Im Euro-Raum sind Unternehmen mit einem Aktienkurs von unter 1 Euro Pennystocks. Der niedrige Wert ermöglicht es Anlegern, in hohe Stückzahlen zu investieren. Doch das Risiko wird oft unterschätzt. Anleger geben sich der Illusion hin, mit wenig Einsatz einen großen Gewinn erzielen zu können. Das nutzen professionelle Spekulanten aus.
Hohe Volatilität
Durch das geringe Handelsvolumen ist die Volatilität (Schwankungsbreite) der Aktien überdurchschnittlich hoch. Schon mit geringem Einsatz lassen sich große Kurssprünge herbeiführen. Vorsicht ist vor allem bei einem plötzlichen steilen, nahezu senkrechten Kursanstieg eines Pennystocks angebracht. Experten sprechen von einer Fahnenstange. Vor allem Börsenneulinge werden durch ein solches Kursmuster angelockt. Auf den Social-Media- Kanälen wir dann plötzlich viel über diese Aktien berichtet. Der Herdentrieb lockt immer neue Anleger in die vermeintlich billige Aktie. Für Profis dagegen ist die Fahnenstange im Chart vor allem ein Sinnbild einer Übertreibungsphase, ein eindeutiges Warnsignal.
Gebühren nicht unterschätzen
Viele Börsenneulinge unterschätzen auch die Gebühren, die bei einem Handel mit Pennystocks anfallen. Sie sind im Verhältnis zum Kurswert relativ hoch. Vorsicht ist schließlich bei Aktien geboten, die in den einschlägigen Foren der Social- Media-Kanäle ausgiebig beworben werden. Fast alle der dort besprochenen und hochgejubelten Aktien waren rückblickend ihren Preis nicht wert.
Egal ob Windeln.de, GameStop oder AMC Entertainment, die meisten Investoren haben Lehrgeld zahlen müssen. Auch bei Pennystocks kommt man als Anleger nicht um eine Aktienbewertung anhand der Unternehmenszahlen und des Handelsvolumens herum. Wichtig: Das eingesetzte Vermögen sollte die persönliche Risikobereitschaft nicht überschreiten.
Markus Richert ist Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln
Autor Redaktion
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