20. Januar 2025
Trump 2.0 und das böse Z-Wort

Trump 2.0 und das böse Z-Wort

Das Lieblingswort des neuen US-Präsidenten Donald Trump lautet: Zölle. Gerade China könnte es hart treffen. Was erwartet uns mit dem Z-Wort?

Zölle haben es dem US-Präsidenten Donald Trump angetan. Sie sollen das Wundermittel zur Eindämmung der Staatsverschuldung und Stärkung der US-Wirtschaft sein. Trump droht erneut mit drastischen Handelsbeschränkungen.

Was erwartet uns von Trump 2.0?

„In Trumps erster Amtszeit konnten wir schon einige Erfahrungen sammeln, als er vor allem Strafzölle auf chinesische Importe von weniger als fünf Prozent stufenweise auf über 20 Prozent anheben ließ. Erwartungsgemäß erhöhte China im Gegenzug die Zölle auf US-Importe ebenfalls auf über 20 Prozent. In der Folge importierten die USA tatsächlich deutlich weniger Waren aus China“, sagt Udo Rieder, Portfoliomanager bei der KSW Vermögensverwaltung AG in Nürnberg.

Die Kehrseite der Medaille sei: China wandte sich zunehmend von US-Produkten ab. „Gerade die Landwirte, mehrheitlich eine loyale Wählergruppe von Trump, litten stark darunter, dass die Nachfrage nach Sojabohnen, Schweinefleisch und anderen landwirtschaftlichen Exportgütern einbrach. Die wirtschaftlichen Folgen waren gravierend“, so Rieder. Der Staat habe sich gezwungen gesehen, den vielen landwirtschaftlichen Betrieben mit milliardenschweren Hilfspaketen unter die Arme zu greifen, um deren Kollaps zu verhindern.

US-Aktien kletterten trotz Zöllen

Doch an der Börse kam Trump nicht schlecht an. „Die großen US-Indizes legten seinerzeit von Mitte 2018 (Beginn der Anhebung der Zölle) bis zum Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 mehr als 20 Prozent zu. Der chinesische Index CSI 300 erzielte lediglich ein marginales Plus von fünf Prozent. Der Hang Seng verlor sogar fast zehn Prozent. Insgesamt ein Punktsieg für Trump“, stellt Rieder fest.

Drohungen, um andere Ziele zu erreichen

Im 2024er-Wahlkampf hat Trump seinem „Lieblingsfeind“ China erneut Zölle bis zu 60 Prozent angedroht. Da zeigte er sich gegenüber Europa schon etwas milder. Hier stand eine „Preisschild“ von zehn Prozent. Und bei den direkten Nachbarstaaten Mexiko und Kanada hat Trump angekündigt, Warenimporte aus diesen Ländern mit 25 Prozent Zoll zu belegen. „Trotz des von ihm 2019 nachverhandelten Freihandelsabkommens (NAFTA bzw. USMCA), welches er seinerzeit als großen Wurf anpries. Dies sei notwendig, da beide Länder zu wenig gegen den Drogenhandel unternähmen, begründet Trump die Kehrtwende“, so Rieder.

„Wer weiß, was ihm noch alles einfällt, um weitere Zölle zu rechtfertigen. Dem globalen Freihandel und den damit verbundenen Wohlstandseffekten schadet er dadurch massiv“, meint Rieder. Ob es die (US-) Börsen werde so gelassen aufnehmen, wird sich am Ende seiner kommenden Amtszeit zeigen. Zweifel seien angebracht.

Am besten weltweit anlegen

Inwieweit die USA, China und Europa unter einem möglichen Handelskrieg leiden würden, ist heute nicht absehbar. In dieser Gemengelage gilt einmal mehr: Lege weltweit an. Schau dir also gleich unsere Empfehlungen für den globalen Aktienmarkt an.