Trotz Russland und China: Emerging Markets gehören in jedes Portfolio
Die Wachstumspotenziale der Emerging Markets sind langfristig positiv. Auf kurze Sicht übertreffen viele Schwellenländer sogar die Konjunkturerwartungen der westlichen Industrienationen. Das macht sie für Anleger interessant. Wichtig ist, auf politische Risiken zu schauen und das richtige Instrument zu wählen.
Prognosen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) gehen davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in Asiens Schwellenländern in diesem Jahr um 5,2 Prozent zulegen wird. Indien, Asiens drittgrößte Volkswirtschaft nach China und Japan, soll in diesem Jahr allein ein Wirtschaftswachstum von 7,5 Prozent aufweisen und für 2023 sogar acht Prozent. Für Bangladesch rechnet die ADB mit einer Wachstumsrate von um die 7 Prozent. Weiterhin schneiden Malaysia und die Philippinen mit einer prognostizierten Wachstumsrate von sechs Prozent und Vietnam mit 6,5 Prozent weit überdurchschnittlich ab.
Auch für value-orientierte Anleger
Zwar haben die Emerging Markets schon immer eine erhöhte Risikobereitschaft erfordert, dennoch sind in diesen Ländern sehr werthaltige und vor allem günstig bewertete Aktien zu finden. Damit sind die Emerging Markets auch für value-orientierte Anleger interessant.
Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten lassen sich in den Emerging Markets zukunftsorientierte Investments finden. Beispielsweise bieten sich Anlegern verstärkt Chancen, von Chinas Weg zur „Green Economy“ zu profitieren.
Der MSCI Emerging Markets belegt die stabile Tendenz der Schwellenländer. Der Index ist in den vergangenen fünf Jahren um 20 Prozent gestiegen. Anfang 2021 erreichte er seinen Höchststand. Zum Vergleich: Auf fünf Jahre gesehen liegt der DAX bei 15 Prozent Performance.
Risikobewertung beachten
Übrigens: Russland wurde aufgrund des Krieges aus dem MSCI entfernt. Das führt zu der Warnung, dass bei Emerging-Markets-Investments vor allem die politischen Risiken zu beachten sind. Viele Schwellenländer sind aus westlicher Perspektive keine vollständig entwickelten Demokratien, sodass die Märkte unter politischen Entwicklungen und Entscheidungen leiden können. Das Risiko von politischen und damit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verwerfungen ist höher als in gesättigten westlichen Märkten. Hinzu kommen höhere Liquiditäts-, Währungs-, Regulierungs- und Rechtsrisiken. Diese gilt es zu bewerten.
Es kommt also mehr als je zuvor darauf an, die Zielregionen genau auszuwählen. Oder diese Auswahl einem erfahrenen Asset Manager aktiver Fonds zu überlassen. Dabei stehen die spezifische Länderkompetenz und strategische Weitsicht im Fokus. Ein Beispiel ist der „Global Advantage Emerging Markets High Value Fund“ von Keppler Asset Management. Der Fonds blickt seit Auflage 1993 auf mehr als 300 Prozent Wertzuwachs.
Auch MSCI Emerging Markets-ETFs – zum Beispiel der Xtrackers MSCI Emerging Markets UCITS ETF (WKN: A12GVR) oder der Amundi MSCI Emerging Markets UCITS ETF (WKN: A2H58J) können für Anleger eine gute Alternative sein, um das Portfolio breit aufzustellen.
Über den Autor: Dyrk Vieten
Dyrk Vieten ist Geschäftsführer der ficon Vermögensmanagement GmbH in Düsseldorf.
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