So wirkt sich die Berichtsaison in den USA Ende 2023 auf den Aktienmarkt aus
Gespannt richten sich immer wieder die Blicke in Richtung Amerika. Doch die Berichtsaison gibt Anlegerinnen und Anlegern Hoffnung.
Die USA stehen im Prinzip immer im Fokus der Anleger. Und das gilt gerade jetzt wieder. Grund: Die Unternehmen geben Einblick in ihre Geschäftszahlen. Dabei läuft die bisherige Berichtssaison läuft, insbesondere in den USA, besser als erwartet, wie die Experten der St. Galler Kantonalbank Deutschland festhalten. Als Beispiel führen die Profis den S&P 500 an. Mit einem Umsatz von +2,1 Prozent und einem Gewinn von +5,9 Prozent habe der Index das positive Bild der jüngeren Vergangenheit bestätigt. Der Gewinntrend sei stärker als erwartet und man gehe von einem deutlichen Gewinnwachstum in den nächsten Quartalen – vor allem im Jahr 2024 – aus. Mit Blick auf die europäische Berichtssaison ist dagegen kein wirtschaftlicher Aufschwung erkennbar, wie es heißt. Diese startete durchwachsen in das Jahr und verzeichnete rückläufige Gewinn- und Umsatzzahlen. Europa sei zwar „attraktiv“ bewertet, doch es fehle der Katalysator für Kursgewinne.
Die Berichtsaison im Kreuzfeuer?
Neben den nüchternen Zahlen kommt es immer auch auf die Stimmung und damit verbunden das Anlegerverhalten an. „Behavioral Finance“ widmet sich dem oft von Emotionen beeinflussten Anlegerverhalten an den Börsen. Dabei misst der sogenannte „Fear and Greed Index“ diese Emotionen der Anleger. Die Signallinie des Index kann zwischen 0 und 100 schwanken und wird grafisch wie ein Tacho dargestellt. „Die Geopolitik erhöht derzeit die Unsicherheit und das Investorenverhalten wird zunehmend von Angst als von Gier bestimmt“, sagt Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland. Während der Indikator Anfang August noch bei über 80 Prozent gelegen habe (und eine „extreme Gier“ kennzeichnete), sei die Euphorie komplett verflogen und der Wert pendele sich aktuell bei 26 Prozent ein – was die Schwelle zu „extremer Angst“ signalisiere.
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Bleiben wir beim Thema Angst. Lag der „Fear and Greed Index“ Ende des zweiten Quartals noch auf dem höchsten Niveau dieses Jahres, wurden seither Kurskorrekturen von rund zehn Prozent verzeichnet. „Zwar sehen wir eine wirtschaftliche Verbesserung der Rahmendaten und rückläufige Inflationsraten, doch belasten die Faktoren Geopolitik und weiter steigende Zinsen das Anlegerverhalten. Es bleibt abzuwarten, ob diese entgegen der allgemeinen Erwartung agieren (antizyklisches Verhalten) und den konjunkturellen Ausschlägen getreu dem Motto „Korrekturkurse sind Kaufkurse“ begegnen“, meint Winkler.
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Diese Faktoren sprechen für den Aktienmarkt
Die Kurskorrekturen der vergangenen Wochen nähern die Hoffnung auf bald wieder steigende Aktienkurse. Die Bewertung scheint wieder attraktiver zu sein. Dazu kommt, dass zum Jahresende die Kurse häufig anzogen – der Faktor: Saisonalität. Unterstützung kommt daneben aus Übersee. Die US-Berichtssaison und das insgesamt positive wirtschaftliche Umfeld in den USA stimmen positiv.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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