Profitieren von der Energiewende: Anlagechancen rund um erneuerbare Energien
Energiewende? Ohne Energie ging für Captain Kirk und seine Leute im Raumschiff Enterprise beim beamen nichts. Viel Energie! Eine große Menge an Strom benötigen auch die Menschen und Unternehmen weltweit. Nur woher soll diese Energie kommen?
Kohle scheidet aufgrund der hohen CO2-Emissionen als Energieträger auf Dauer aus. Kernenergie ist in einigen Ländern aufgrund des Risikos und der Abfallproblematik nicht mehr gewollt. Öl und Gas sind ebenfalls aufgrund der CO2-Emissionen und nicht zuletzt aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine nicht mehr zeitgemäß. Als Konsequenz wird die ohnehin schon eingeleitete Energiewende deutlich beschleunigt. Die Zukunft scheint in der Gewinnung von Energie aus Wind, Sonne und Wasser zu liegen, den erneuerbaren und CO2-neutralen Energieträgern.
Chancen der Energiewende
Die beschleunigte Energiewende bietet Chancen für Anleger an den Kapitalmärkten. Energieversorger, die grünen Strom produzieren, profitieren von hohen Preisen bei relativ konstanten Kosten. Somit können sie weiter in den Ausbau ihrer grünen Stromproduktion investieren. In der Folge werden Projektentwicklungsgesellschaften von Anlagen zur Erzeugung grünen Stroms ebenfalls Gewinner sein, füllen sich doch ihre Auftragsbücher durch neue Projekte zunehmend.
Die Versorgung der Verbraucher mit Elektrizität wird deutlich dezentraler erfolgen. Nicht mehr wenige große Kraftwerke übernehmen die Versorgung, sondern dezentrale, kleinere Anlagen bringen den Strom in die Haushalte und Unternehmen. Die Anforderungen an die Stromnetze verändern sich in der Folge massiv. Durch die notwendigen Investitionen werden auch die Netzbetreiber von der Energiewende profitieren können.
Eine schon lange bekannte, aber bislang wenig genutzte Technologie, ist die Nutzung von Wasserstoff. Wasserstoff dient in diesem Fall gewissermaßen als Speichermedium. Da bei der Produktion von Wasserstoff sehr viel elektrische Energie benötigt wird, ist im Sinne der Energiewende allerdings nur grüner Wasserstoff hilfreich. Hier wird der zur Herstellung von grünem Wasserstoff benötigte Strom über Solar- bzw. Windparks gewonnen. Es ist zu erwarten, dass insbesondere die Industrie ihren hohen Energiebedarf, der bisher zu großen Teilen mit Erdgas gedeckt wird, zukünftig zu einem Großteil durch Wasserstoff decken kann. Allerdings ist noch viel Forschung und Entwicklung vonnöten, bis Umstellungen im großen Stil erfolgen können. Dauerhaft wird eine große Menge grüner Wasserstoff benötigt, um den Energiebedarf zu decken.
Der weltweite Strombedarf wird weiter durch viele Faktoren deutlich steigen. Weltweit steigender Wohlstand, Elektromobilität oder der beschriebene Bedarf bei der Produktion grünen Wasserstoffs sind die Ursachen dieser Entwicklung. Überall wird mehr Strom benötigt.
Es bietet sich also eine Vielzahl von Chancen. In der Produktion, der Projektierung oder der Forschung. Wie immer gilt es, die richtigen Unternehmen oder Fonds am Markt zu erkennen. Dabei muss grundsätzlich das individuelle Risikoprofil und die Vermögensstruktur jedes Anlegers berücksichtigt werden. Energie kann ein Erfolgsfaktor für das zukünftige Investieren sein.
Über den Autor: Jens Tiemann
Jens Tiemann, Kroos Vermögensverwaltung AG in Münster
Autor Redaktion
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Die Perspektiven für die Energieversorgung Europas haben sich in den vergangenen Monaten deutlich verbessert. Das macht erneuerbare Energien interessant.