Indexinvesting am US Aktienmarkt – transparent und nachhaltig
Investoren können mit vielen ETFs mehr Rendite einfahren im Vergleich zu aktiven Strategien. Viele Indizes gibt es zudem als nachhaltige Variante.
Die Erkenntnis ist ernüchternd: Aktive Fondsmanager erzielen keine überzeugenden Resultate. Unabhängig davon, ob der Markt schwach oder stark ist. Seit 2002 untersucht Standard & Poor’s zweimal pro Jahr die Performance aktiver Fonds im Vergleich zu den entsprechenden S&P-Indizes und kann ihnen über diesen langen Zeitraum nur eine mangelnde Beständigkeit bescheinigen. Bezeichnend hierfür war das Jahr 2022, in dem der S&P 500 mit einer Gesamtrendite von minus 18 Prozent abschloss, was seine schlechteste Performance seit 2008 darstellt. Obwohl rückläufige Märkte die Fähigkeiten eines aktiven Managements besonders gut zur Geltung bringen könnten, schnitt in der meistbeachteten Kategorie, den großkapitalisierten US-Aktien, eine knappe Mehrheit schlechter ab als der Index.
Das dürfte ein Grund dafür sein, warum börsengehandelte Indexfonds für den amerikanischen Aktienmarkt immer beliebter werden. Laut ETFGI, einem unabhängigen Forschungs- und Beratungsunternehmen für Trends im globalen ETF-Ökosystem, sammelten 2022 allein US-Aktien-ETFs aus Europa Nettoneukundengelder in Höhe von 14,7 Milliarden US-Dollar ein. Ende März 2023 verwalteten sie in dieser Anlageklasse ein Kundenvermögen von über 340 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Drittel des gesamten Fondsvolumens aller aus Europa stammenden Aktien-ETFs. Mindestens so dynamisch wie die Nachfrage nach börsengehandelten Indexfonds entwickelt sich zurzeit der Wunsch vieler Anleger, nachhaltig zu investieren. Indexnah und zugleich nachhaltig in US-Aktien anlegen können Investoren unter anderem über den S&P 500. Denn den weltweit liquidesten Aktienindex gibt es auch in einer ESG-Variante. Sie entsteht in vier Schritten aus dem traditionellen Börsenbarometer.
Ausschlüsse und Best-in-Class
Aus den 500 Aktien des Mutterindexes werden zunächst Unternehmen ausgeschlossen, die die Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen verletzen. Nicht ganz ausgeschlossen, aber deutlich begrenzt werden Unternehmen aus den Bereichen Tabak, Thermalkohle, Ölsande, umstrittene Waffen, Kleinwaffen und militärische Aufträge. Wenn es um Thermalkohle geht, dürfen Unternehmen maximal fünf Prozent ihres Umsatzes mit diesem fossilen Brennstoff erzielen. Für die übrigen Bereiche gilt: Firmen dürfen maximal 25 Prozent solcher Unternehmen besitzen. Ein besonderer Fall liegt vor, wenn die S&P Global Media and Stakeholder Analysis Kontroversen meldet. Dann hängt der Ausschluss einer Aktie von der Überprüfung durch den Indexausschuss ab.
In Schritt zwei erfolgt eine Auswahl nach dem Best-in-Class-Prinzip. Hierbei verwendet Standard & Poor’s den S&P DJI ESG Score, eine Umwelt-, Sozial- und Governance-Kennzahl, die die ESG-Risiken und -Performance von Unternehmen misst, wobei der Schwerpunkt auf der finanziellen Wesentlichkeit liegt. Mit Hilfe des Scores werden die schlechtesten 25 Prozent jeder Branche ausgeschlossen; Unternehmen ohne S&P DJI ESG Score fallen ebenfalls heraus. Danach werden die Indexunternehmen selektiert – und zwar in absteigender Reihenfolge der ESG-Bewertung. Die Auswahl erfolgt so lange, bis für jede Branche 75 Prozent der in Streubesitz befindlichen Marktkapitalisierung erreicht sind. Anhand dieser Kapitalisierung werden dann im vierten Schritt die Aktien im Index gewichtet. Von den ursprünglich 500 Titel des Mutterindexes bleiben auf diesem Weg 300 übrig.
Der S&P 500 ESG Index wird jedes Jahr Ende April rebalanciert. Eine Tauglichkeitsprüfung der Unternehmen findet einmal im Quartal statt. Am stärksten vertreten ist die Informationstechnologie, die mit 28,7 Prozent gewichtet ist – eine Übergewichtung im Vergleich zum Mutterindex von 2,9 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen Health Care mit 14,6 Prozent und Finanzwerte mit 12,7 Prozent. Auf Platz vier sind langlebige Konsumgüter mit 11 Prozent gewichtet und damit um 1,1 Prozent höher als im herkömmlichen S&P 500. Stark untergewichtet sind dagegen Industriewerte und Versorger.
Anleger, die transparent und nachhaltig in den amerikanischen Aktienmarkt investieren möchten, können das ab sofort mit dem BNP Paribas Easy S&P 500 ESG ETF tun, der seit 27. Juni 2023 auf Xetra gelistet ist.