22. Dezember 2022
Rohstoffe: Mit Rohstoffkonzernen kannst du in die Zukunft investieren

Nach Krisenjahr: Ist jetzt die Zeit reif für ein Investment in Rohstoffe?

Aktien und Anleihen haben in diesem Jahr enttäuscht und ihren Besitzern mitunter hohe Verluste beschert. Gefragt waren indes Rohstoffe, was vor allem auf die starke Performance fossiler Energieträger zurückzuführen war.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs kam in ihrer kürzlich veröffentlichten Analyse mit dem Titel „Commodity Outlook 2023“ u.a. zu folgendem Ergebnis: Rohstoffe seien auf kurze Sicht nicht vorhersehbar“, auf lange Sicht trauen sie dieser Anlageklasse aber weiterhin einen „Superzyklus“ zu, der durch eine anhaltende Periode mit steigender Nachfrage und höheren Rohstoffpreisen gekennzeichnet ist. Aus diesem Grund sollte ein diversifiziertes Investmentportfolio nicht nur Aktien und Anleihen, sondern auch Rohstoffe enthalten.

Wer beispielsweise davon ausgeht, dass die Inflation auf absehbare Zeit nicht verschwinden und die gegenwärtige Marktphase negativer Realzinsen (Inflation höher als Zins *) weiter anhalten wird, sollte ein Investment in Rohstoffe auf jeden Fall in Erwägung ziehen. Während Investments in Rohstoffaktien bereits weit verbreitet sind, scheuen sich viele Anlegerinnen und Anleger aufgrund diverser Besonderheiten noch vor direkten Rohstoffinvestments. So kann man zum Beispiel Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium in Form von Barren und Münzen problemlos handeln und lagern. Auf den physischen Handel von Rohstoffen wie Öl und Gas oder Industriemetallen und Agrarprodukten trifft dies hingegen nicht zu. Hier müssen Investoren meist auf die Terminmärkte ausweichen und in entsprechende Futures investieren.

Diversifikation ist oberstes Gebot

Wer von dem oben erwähnten „Superzyklus“ profitieren oder via Rohstoffe Inflationsschutz betreiben bzw. eine Diversifikation des Vermögensportfolio erzielen möchte, sollte über ein Investment in Rohstoffindizes nachdenken, der möglichst viele unterschiedliche Rohstoffe enthält. Da sich verschiedene Rohstoffsegmente häufig gegenläufig entwickeln, kann man sich dadurch vor unliebsamen Überraschungen schützen. Daneben sollten Anleger bei der Auswahl konkreter Finanzprodukte folgendes bedenken: Meiner Meinung nach bietet der Kauf von Exchange Traded Commodities (ETC) – verglichen mit dem Erwerb der von Banken emittierten Investmentzertifikate – neben Kostenvorteilen auch ein attraktiveres Chance/Risiko-Profil.

Bei ETCs fällt nämlich deren Kontrahentenrisiko und ihr damit verbundenes Ausfallrisiko erheblich geringer aus. Begründung: Während Banken unzähligen Risiken unterschiedlichster Art ausgesetzt sind, müssen die Emittenten von ETCs lediglich das Nachbilden eines bestimmten Investments und dessen Handel ermöglichen, was mit erheblich niedrigeren Risiken verbunden ist. Wichtig zu wissen: Weil Rohstoffinvestments meist durch eine synthetische Replikation in Form von Banken-Swaps dargestellt werden, sollte man vor einem geplanten Erwerb auch etwaige Absicherungen „genau inspizieren“.

Reichhaltige Auswahl an „Highflyern“

Wer Timing- bzw. Klumpenrisiken vermeiden will, sollte sich für einen möglichst marktbreiten Rohstoffindex entscheiden. Dessen Gewichtung sollte dann in erster Linie von der jeweiligen Risikobereitschaft bzw. -fähigkeit des Anlegers abhängig gemacht und individuell justiert werden. Wer sich keine größeren Sorgen um die künftige Inflation macht, sollte Rohstoffe lediglich als Beimischung interpretieren. Bei starken Inflationsängsten würde sich ein entsprechend höherer Rohstoffanteil anbieten.

Bei extraETF.com stehen derzeit insgesamt 40 marktbreite Rohstoff-ETFs zur Auswahl, von den sich sieben Exemplare in diesem Jahr bislang um mehr als 25 Prozent verteuert haben. Am besten entwickelte sich übrigens mit plus 30,9 Prozent und einer jährlichen Gebühr von 0,3 Prozent (TER) der L&G Multi-Strategy Enhanced Commodities UCITS ETF (WKN: A2N4PW).

Fazit: Rohstoffe zur Diversifikation

Lediglich auf Aktien und Anleihen zu setzen, ist derzeit wenig sinnvoll, da sie 2022 sowie in den Jahren davor eine stark positive Korrelation aufgewiesen haben. Deshalb sollten Immobilien sowie Edelmetalle wie Gold und Silber – und natürlich Rohstoffe – aufgrund ihres Sachwert- und Vermögensschutzcharakters in keinem sinnvoll strukturierten Portfolio fehlen.