Nach FTX-Bankrott: Es sind harte Zeiten für die Krypto-Branche
Nachdem dem Bankrott der Kryptobörse FTX sind auch andere Unternehmen in der Krypto-Branche in Schwierigkeiten. So hat etwa Kryptobroker Genesis angekündigt, seine Aktivitäten stark einzuschränken.
Genesis ist einer der ältesten Kryptobroker und bietet professionellen Anlegern nicht nur die Möglichkeit zum Handel mit Kryptowährungen, sondern das Unternehmen hat sich auch einen Namen als Kryptokreditgeber gemacht – Fonds konnten sich also auch Kryptowährungen bei Genesis leihen.
Kredit- und Rückzahlungsstopp
Nun teilte das Unternehmen am Mittwoch mit, zur Sicherung der Liquidität vorerst keine neuen Kredite mehr zu vergeben und die Rückzahlung einzustellen. „Genesis Global Capital, das Kreditgeschäft von Genesis, hat heute die schwierige Entscheidung getroffen, Rückzahlungen und neue Kreditvergaben vorübergehend auszusetzen. Diese Entscheidung wurde als Reaktion auf die extreme Marktverwerfung und den Vertrauensverlust der Branche getroffen, der durch die FTX-Implosion verursacht wurde“, sagte Amanda Cowie, Vizepräsidentin für Kommunikation und Marketing bei der Digital Currency Group, der Muttergesellschaft von Genesis. Interrims-CEO Derar Islim fügte hinzu, die FTX-Pleite habe zu Auszahlungsanträgen geführt, die die aktuelle Liquidität von Genisis übersteigen.
Auch Partnerbörse ist betroffen
Betroffen von der Ankündigung ist auch Krypto-Börse und Depotbank Gemini, die in Partnerschaft mit Genisis steht. Auch deren Kunden können Einlagen teilweise nicht mehr auszahlen, nämlich dann, wenn sie selbst Coins verliehen haben. Gemini gilt als größter Kreditgeber von Genesis. Man wolle gemeinsam an einer Lösung arbeiten um Gelder so schnell wie möglich zurückzuzahlen. Andere Produkte von Gemini seien nicht betroffen, Paralellen zu FTX schließe man aus.
Gemini ist in Deutschland nicht aktiv, aber dadurch bekannt, dass die beiden Gründer Cameron und Tyler Winklevoss einst Mark Zuckerberg vorwarfen, ihnen die Idee zu Facebook gestohlen zu haben.
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Schwierigkeiten für BlockFi
Schwierigkeiten gibt es auch bei der Kryptobank BlockFi. Laut eines Berichts des Wall Street Journal bereitet sich die Bank auf einen Insolvenzantrag vor. Der FTX-Bankrott habe erhebliche Risiken mit sich gebracht und die Bank könne nicht wie gewohnt weiterarbeiten. Laut eines Blogbeitrags der Bank sei man finanziell erheblich mit FTX verstrickt. Noch im Sommer hatte FTX auch eine Option zum Kauf von BlockFi unterzeichnet.
FTX selbst hatte am vergangenen Freitag Gläubigerschutz für FTX.com und 130 weitere Firmen beantragt. Es stehen Vorwürfe im Raum, laut derer mindestens eine Milliarde US-Dollar an Kundengeldern verschwunden sind. Laut dem Insolvenzantrag könnten mehr als eine Million Gläubiger Ansprüche geltend machen.
Autor Katja Brauchle
Katja Brauchle ist eine erfahrene Online-Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Finanzthemen. Nach zwei Jahren Festanstellung bei extraETF ist sie nun nebenberuflich als freie Redakteurin tätig. Sie arbeitet derzeit als Content Strategy Managerin bei der Augsburger Allgemeinen.