Mehr Finanzbildung wäre wünschenswert – extraETF hilft dir
Eine aktuelle Studie zeigt deutlich: Die Finanzbildung in Deutschland könnte besser sein. Die Tools von extraETF.com helfen dir.
Im Rahmen einer Studie der OECD hat die deutsche Finanzaufsichtsbehörde Bafin eine Befragung zu den Finanzkompetenzen von Erwachsenen durchgeführt. Die Ergebnisse sind zum größten Teil durchschnittlich. Dabei würde ein höherer Wissensstand die Fähigkeit verbessern, rationale Entscheidungen zu treffen.
Mangelnde Finanzbildung führt zu passivem Anlageverhalten
Die fehlende Finanzbildung ist vermutlich nur ein Teil des Problems. So wurden nach dem Zweiten Weltkrieg private Lebensversicherungen massiv vom Staat gefördert. Große Strukturvertriebe verkauften sie als sichere und steuerfreie Rendite. Gleichzeitig gab es lukrative Zinsen auf Festgeld, Festzinssparen oder Bundesschatzbriefe, die ohne Kursrisiko und oft kostenlos auskömmliche Renditen lieferten.
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Wer so abgesichert keinerlei Risiken bei der Geldanlage eingehen muss, kommt gar nicht auf die Idee, sich für Aktien oder Anleihen zu interessieren. Dieses über mehrere Generationen gelernte Verhalten kriegt man nicht so schnell aus den Köpfen. Sondersituationen mit extrem niedrigen Zinsen, Verwahrentgelten oder plötzlichen Preissteigerungen bewirken allenfalls kurzfristig eine Veränderung des Anlegerverhaltens. Meist geschieht das emotional und reflexartig und führt zu falschen Anlageentscheidungen. Hinzu kommt, dass man über Geld im privaten Umfeld nicht spricht.
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Da das Schulsystem Ländersache ist und die Fachlehrer fehlen, ist die bessere Lösung, vorhandene Fächer zu ergänzen. So könnte man im Mathematikunterricht den Zinseszinseffekt thematisieren oder im Fach Sozial- oder Gesellschaftskunde über die Folgen von Überschuldungen durch Konsumentenkredite sprechen. Möglicherweise reicht das als Einstieg, um diese Themen im Familienkreis zu diskutieren. Finanzkonzerne in die Schulen zu lassen, um über Geldanlage zu referieren, sehe ich kritisch, da ein neutraler Umgang mit dem Thema nicht gewährleistet ist.
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Eigeninitiative erforderlich
Es ist extrem wichtig, dass sich insbesondere jüngere Menschen intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Jeder Berufsanfänger sollte möglichst früh beginnen, privat vorzusorgen. Bei Sparplänen in breit aufgestellte aktive oder passive Fonds reichen 25 Euro pro Monat. Jede Verbesserung des Monatseinkommens, sei es durch Gehaltsverbesserungen oder Senkungen von Ausgaben, sollte in Teilen dazu genutzt werden, die monatliche Rate zu erhöhen. Letztlich hilft der Zinseszinseffekt dabei, dass das angesparte Kapital mit zunehmender Laufzeit überproportional ansteigt.
Eine verbesserte Finanzbildung ist wünschenswert und hilfreich. Allerdings wird es dauern, bis Anleger Volatilitäten akzeptieren und gerade bei der Altersvorsorge verstärkt in Aktien stabiler Unternehmen mit bewährtem Management oder in entsprechende Fonds investieren.
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Über den Autor: Andreas Görler
Andreas Görler ist Senior Wealthmanager und zertifizierter Fachmann für nachhaltige Investments bei der Wellinvest – Pruschke & Kalm GmbH in Berlin