Jetzt kommt der Ethereum-ETF – das solltest du dazu wissen
Große Freude bei Krypto-Fans. In den USA gibt es künftig ETFs zu Ethereum. Das könnte den Kurs weiter befeuern. Zu Bitcoin gibt es solche Produkte bereits seit Anfang 2024.
Im Jahr 2010 hat sich ein Pechvogel zwei Pizzen kommen lassen. Die Bestellung ist deshalb so ärgerlich, da der Besteller 10.000 Bitcoins für zwei Pizzen bezahlt hat. Nach heutigem Kurs hätte die hoffentlich leckere Lieferung 620 Millionen Euro gekostet. Dieses Ereignis jährt sich in diesen Tagen zum 14. Mal. Viel wichtiger für die gesamte Kryptowelt ist allerdings eine andere Meldung: Erneut gibt es grünes Licht für Krypto-Freunde. Zu Jahresbeginn war der Bitcoin an der Reihe, nun zieht Ethereum (Ether) nach. Die US-Börsenaufsicht SEC lässt nun auch Spot-ETFs zu Ethereum zu. Damit gibt es „über dem großen Teich“ ETFs zu den beiden größten Kryptowährungen. Acht Antragssteller können damit künftig Ethereum-Spot-ETFs anbieten. Spot bedeutet die direkte Nachbildung der Kursentwicklung. Zu diesen Antragsstellern zählen Grayscale, Bitwise, Blackrock, Fidelity, Vaneck, Ark/21Shares, Franklin Templeton, Invesco Galaxy.
Bitcoin und Ethereum sind feste Größen
„Mit der Genehmigung des ersten Spot-ETFs für die Kryptowährung Ether durch die US-Börsenaufsicht SEC kann man getrost davon sprechen, dass digitale Assets jetzt vollends im Mainstream angekommen sind“, sagt Jens Jens Chrzanowski, Deutschland-Chef des europäischen Brokers XTB. Die Entscheidung sei auch deshalb interessant, weil das Thema Krypto im Wahlkampfjahr 2024 vom Präsidentschaftskandidaten Donald Trump immer wieder in den Mittelpunkt gerückt werde. Die positive Entscheidung der Börsenaufsicht habe daher auch ein politisches Geschmäckle.
Unterstützung für den Kryptosektor
Den meisten Krypto-Anhängern dürften die Bewegründe zweitrangig sein. Bereits nach der Bitcoin-ETF-Zulassung ließen sich starke Mittelzuflüsse registrieren. Das ist kein Wunder, denn im ETF-Mantel wurde Bitcoin einer wesentlicher breiteren Anlegerschaft zugänglich. Experten rechnen auch im Fall der Ethereum-ETF-Zulassung mit Impulsen für die Sparte. So erwarten Analysten nach der Zulassung des Ether-ETF in den ersten zwölf Monaten zwischen 12 und 50 Milliarden US-Dollar an Ether-Kassakäufen. Es lauern aber ein paar Unwägbarkeiten. Rückgänge an der Wall Street, ein sprunghafter Anstieg der Ölpreise, ein stärkerer Dollar oder eine erhebliche Verlangsamung der Weltwirtschaft könnten eine plötzliche Umkehr der Aufwärtsdynamik im Krypto-Sektor einleiten. „Es sieht jedoch nicht so aus, als stünden wir derzeit kurz vor einem solchen Zeitpunkt“, sagt Chrzanowski.
Kommen die nächsten Krypto-Spot-ETFs in den USA?
Mit der Zulassung des zweiten Spot-ETFs innerhalb kürzester Zeit kann zudem kaum mehr von einer Ausnahme die Rede sein. Es wird spannend sein zu beobachten, welche weiteren Spot-ETFs dieses Jahr auf den US-amerikanischen Markt drängen werden.
Günstige Alternativen für deutsche Anleger
Deutsche Anleger können derweil von solchen Entwicklungen nur träumen. An möglichen Kursdynamiken können sie aber sehr wohl von den Vorstößen aus den USA profitieren. Hierzulande gibt es in diesem Zusammenhang zwei wichtige Abkürzung. Die eine lautet „ETN“. Die Abkürzung steht für Exchange Traded Notes (ETNs). Das sind börsengehandelte Wertpapiere, die wie ETFs gehandelt werden. Ein solcher ETN verbrieft in aller Regel Einzelwerte wie in etwa Kryptowährungen. Eine sehr verwandte Gattung sind sogenannte ETCs, also Exchange Traded Commodities (ETCs), eine abgewandelte Form der dir bekannten ETFs. Auch über diese Hülle werden in Deutschland direkte Krypto-Investments angeboten.
Tipp: Hier findest du eine Auflistung von Krypto-ETPs. |
Besonders günstige Krypto-ETCs werden seit Ende April 2024 von DWS angeboten. „Wir freuen uns, mit Xtrackers zusammenzuarbeiten, um Anlegern einen institutionellen Zugang zu digitalen Vermögenswerten zu bieten und sie mit unserer umfassenden Expertise im Bereich digitaler Vermögenswerte zu unterstützen“, erklärte Steve Kurz, Global Head of Asset Management bei Galaxy. Diese Xtrackers-ETCs bieten Anlegern die Möglichkeit, an der Wertentwicklung der beiden nach Marktkapitalisierung größten digitalen Assets zu partizipieren und diese einfach und kostengünstig in ihr Portfolio zu integrieren. Die Produkte sind 1:1 physisch unterlegt und nutzen zwei Kryptowährungs-Depots, Zodia Custody und Coinbase, die die Kryptowährungen in segregierten Offline-Depots („Cold Storage“) lagern.
Sowohl für den Xtrackers Galaxy Physical Bitcoin ETC (WKN: A4AE1S) als auch für den Xtrackers Galaxy Physical Ethereum ETC (WKN: A4AE1T) betragen die laufenden Kosten 0,35 Prozent. Das ist durchaus auf dem Niveau von ETFs und damit günstiger als die meisten in Deutschland erhältlichen Krypto-ETPs.
Besonders günstig sind auch die Krypto-Produkte von Global X. So entfallen beim Global X Bitcoin ETP(WKN: A3GWV4) und dem Global X Ethereum ETP (WKN: A3GWV3) bis zum 3. Januar 2025 die Gebühren, danach beträgt die Gebühr für beide Produkte 0,29 Prozent.
Allerdings gibt es zwischen ETFs und ETCs bzw. ETNs ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal. ETFs sind Sondervermögen. Das heißt, du bist auch im Fall einer Pleite des Anbieters auf der sicheren Seite. ETCs und ETNs sind Schuldverschreibungen, mit denen du das Risiko eines Ausfalls des Emittenten eingehst.
Mit einem Krypto-Broker selbst investieren
Wenn du das Emittentenrisiko ausschalten möchtest, kannst du über namhafte Krypto-Broker direkt in Kryptowährungen investieren. Sie verwahren deine digitalen Assets in einer Wallet. Schau dir also gleich den Krypto-Broker-Vergleich an.